"Der Junge ist crazy": Pherais Kunstschuss begeistert Dortmund II

Einfach mal draufgehalten, da senkt sich das Ding aus 40 Metern in die Maschen! In der 90. Spielminute drehte Dortmunds Immanuel Pherai die Partie gegen Mannheim spektakulär per Traumtor, danach machte es der BVB II sogar noch vom Elfmeterpunkt deutlich. Lange sah es nicht nach einem Dortmunder Erfolg aus, doch die jungen Verrückten kämpften bis zum Schluss.

"Der ist bekannt für sowas"

Borussia Dortmund II startete am Montagabend mit einem Pfostentreffer, ehe Marc Schnatterer den jungen Wilden vom BVB mit all seiner Routine den frühen Rückstand einschob. Allein Dominik Martinovic hätte Mannheim einen ungefährdeten Sieg besorgen können – nicht nur aufgrund eigener Chancen, sondern auch dank gütiger Mithilfe von Borussia-Keeper Stefan Drljaca. Einmal schoss der Keeper den gegnerischen Stürmer auf der Fünf-Meter-Linie an, einmal mähte er einen weiteren Gegenspieler im eigenen Strafraum um, sodass e Elfmeter gab. "Ja, den treffe ich. Den kann man geben, muss ich sagen", konnte Drljaca am Mikrofon von "MagentaSport" trotzdem lachen.

Denn Drljaca fuhr in der 80. Spielminute beim Stand von 1:1 die Pranke gegen Martinovic aus, um den Ball mit den Fingerspitzen um den Pfosten zu lenken. Dann kam Immanuel Pherai. Der Pherai, der nach seiner missglückten Leihe zu PEC Zwolle in der vergangenen Saison keine Perspektive bei den Dortmunder Profis aufgezeigt bekam und sich in der Drittliga-Mannschaft beweisen sollte. Und dieser Pherai nahm einen Ball aus 40 Metern volley – und statt ihn aus dem Stadion zu schießen, senkte sich das Leder knapp unterhalb der Latte in die Maschen. "Der haut ein Ding raus. Ich weiß nicht, ob das im Training klappt. Der Junge ist crazy, der ist bekannt für sowas", konnte auch Drljaca nur staunen.

Kunst, Qualität und Willenskraft

Doch war der Treffer wirklich so überraschend? Nicht für Pherai jedenfalls. "In der U16 und der U17 bei Alkmaar", überlegte der Niederländer, ob er schon einmal solch ein Tor erzielt habe. "Ich mache es nicht mehr regelmäßig, aber ich probiere es." In Mannheim habe er gesehen, dass SVW-Keeper Timo Königsmann zu weit vor seinem Kasten stand. Der Rest war Kunst und Qualität – und Willenskraft. "Unsere Stärke als Mannschaft ist, dass wir immer weiter spielen", bekräftige Pherai. Statt der drohenden Niederlage fuhr Dortmund II somit einen 3:1-Sieg ein, weil Tobias Raschl anschließend noch vom Punkt erhöhte.

"Ich weiß nicht, ob es verdient ist", schloss Drljaca seine Analyse ab. "Jede Mannschaft hatte eine Halbzeit, von daher geht es klar." Auch Cheftrainer Enrico Maaßen hielt nachher in der Pressekonferenz fest, dass ein Unentschieden wohl das gerechtere Ergebnis gewesen wäre. "In der Halbzeit haben wir den Reset-Knopf gedrückt", erklärte der Übungsleiter. "Dass wir so zurückkommen, freut mich sehr." Für den Aufsteiger war es bereits der zehnte Sieg in der laufenden Saison, der das Konto nun auf 33 Punkte stellt. Kunstwerke inklusive.

Pherais Tor im Video:

   

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