Spieltag 15 im Rückblick: Schiri-Kritik und gestresste Nerven

Zwischen Freude, Trauer und gar Wut befanden sich am abgelaufenen 15. Spieltag in der 3. Liga teilweise nur wenige Meter. Dazu gesellte sich mancherorts unbändige Wut auf den Schiedsrichter. Leute – es ist nur Fußball! Auch wenn dieser an manchen Orten mächtig auf die ohnehin gestressten Nerven drückte. Unser Rückblick auf den 15. Spieltag.

Tabellenführer seit vier Spielen ohne Tore

Wenn diese Liga aktuell überhaupt eine Konstante besitzt, dann den MSV Duisburg – zumindest tabellarisch. Da können die Meidericher machen, was sie wollen. Mittlerweile gerät es fast schon abenteuerlich, dass die Zebras noch immer von der Tabellenspitze grüßen. Allen voran den Fans ist diese Tatsache unheimlich, denn: Hat es jemals einen Tabellenführer gegeben, der vier Partien lang kein einziges Tor erzielte? Wir werfen diese Vermutung ohne statistische Prüfung in den Raum. Klar ist: So kann es beim MSV nicht lange weitergehen. Ein Spitzenreiter sollte der Liga jederzeit eine Nasenlänge voraus sein – vor allem spielerisch. Und das ist mittlerweile kaum mehr zu erkennen. Die Torlos-Zebras scheinen sich dennoch irgendwie in der Winterpause zu retten. Das spricht für die Ausgeglichenheit, nicht aber für die geballte Qualität im Verfolgerfeld.

Paderborn: So repräsentiert man keinen Verein

Ja, das Verfolgerfeld. Plötzlich sind die Sportfreunde Lotte wieder Zweiter – einem 6:0-Erfolg über den SC Paderborn sei Dank. 6:0! Eine Wahnsinns-Feierei in Lotte, ein Untergang in Paderborn. Steht möglicherweise ein historischer Dreifachabstieg in Ostwestfalen bevor? Diesen Blau-Schwarzen ist aktuell alles zuzutrauen. Ob der mittlerweile beurlaubte Trainer René Müller den Absturz allein zu verantworten hat, müssen die nächsten Wochen zeigen. Das neunzigminütige Armutszeugnis am Lotter Autobahnkreuz dürfte jedem Akteur auf dem Rasen ebenso peinlich gewesen sein. So repräsentiert man keinen Verein! Lotte machte es dagegen vor. Die gesamte 3. Liga tut gut daran, diesen kleinen Klub nicht länger auf sein Äußeres zu reduzieren: Kaffee und Kuchen, wenige Fans, Parken auf dem Acker… Auf dem Feld spielt phasenweise ein baldiger Zweitligist auf. Es fehlt einzig noch die Konstanz.

Schiri-Schelte bei Hansa Rostock

Die allerdings stellen auch andere Mannschaften nicht her. Hansa Rostock zum Beispiel – der FCH sackte nur einen Zähler gegen Werder Bremen II ein. Schiedsrichter Bastian Börner stand nach Abpfiff im Zentrum massiver Kritik, bedachte er Marco Kofler doch mit der berüchtigten Dreifach-Bestrafung: Rot für eine vermeintliche Notbremse, Elfmeter für Bremen, Sperre für den Österreicher. Das Netz explodierte nach Abpfiff regelrecht. Zurecht, dann liga3-online.de-Experte Babak Rafati bewertete die Szene so: "Manneh lässt den Ball am Oberarm abprallen, es liegt somit ein absichtliches Handspiel vor, bevor sich überhaupt die Frage nach dem Foulspiel stellt." Auch die Fans in Magdeburg und Chemnitz waren mit mehreren Entscheidungen gegen ihre Mannschaft nicht einverstanden. Die Hansa-Anhänger sollten derweil aber auch einsehen: Noch ist der FCH kein Kandidat für die obersten Plätze. Kann aber mit einem durchschnittlichen Punkteschnitt den Kontakt nach oben hin wahren. Damit können die Mannen von der Ostsee sehr zufrieden sein.

Chemnitz und Kiel überzeugen

Wer alsbald zur Spitze der Liga gehören wird, zeigte sich übrigens in Sachsen: Der Chemnitzer FC und Holstein Kiel lieferten sich bei Dauerregen ein hochklassiges Duell unter schwersten Bedingungen. Erspielten sich Chancen, gaben sich nicht auf, zeigten mit das Beste, was die 3. Liga auf derartigem Geläuf anbieten kann. Sowohl Chemnitz als auch Kiel dürften aufgrund ihrer Mittel und der individuellen Qualität bald zu ersten Anwärtern auf die 2. Bundesliga mutieren. Vor ihnen muss sich dann auch ein MSV Duisburg in Acht nehmen.

 

   

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