Blacha im Interview: "Hat etwas von einem besonderen Spiel"

Mit David Blacha hat sich der SV Wehen Wiesbaden in der Winterpause eine zusätzliche Offensivoption gesichert. Der 24-Jährige kam Anfang Januar von Hansa Rostock zum SVWW, wo er einen Vertrag bis 2017 unterschrieben. Bei der Kogge war er seit seinem Wechsel im Juli 2013 einer der Leistungsträger und war auch in der laufenden Saison stets gesetzt (21 Einsätze). Am Samstag trifft er in seinem ersten Spiel für Wiesbaden nun ausgerechnet auf seinen Ex-Verein (14 Uhr, live im NDR). Im Interview mit liga3-online.de spricht Blacha über die Gründe für den Wechsel, das Spiel am Samstag und über den Aufstiegskampf in der 3. Liga.

liga3-online.de: Hallo Herr Blacha. Sie sind gerade auf Wohnungssuche: Schon das Richtige gefunden?

David Blacha: Ja, das hoffe ich. Ich muss jetzt mal schauen, ob ich sie bekomme. Es ist derzeit alles etwas stressig, aber das wird schon klappen.

Sie sind jetzt seit genau 20 Tagen in Wiesbaden. Wie ist Ihr erster Eindruck? Haben Sie sich schon gut eingelebt?

Ja. Es war natürlich gar nicht so schlecht, dass ich direkt mit der Mannschaft ins Trainingslager gefahren bin. Da konnte ich meine neuen Kollegen, die mich gut aufgenommen haben, schnell kennenlernen.

Nach 56 Einsätzen für Hansa Rostock haben Sie die Kogge Anfang Januar verlassen. Was hat den Ausschlag für den Abgang gegeben?

Letztendlich war es die sportliche Perspektive. Man hat in seiner Karriere nicht viel Zeit, um möglichst viel zu erreichen. Und da ich gerne noch einmal in der 2. Bundesliga spielen möchte, hatte sich die Option Wiesbaden im Winter eben ergeben. Dort habe ich jetzt die Möglichkeit, oben mitzuspielen und auch aufzusteigen. Wenn es in dieser Saison noch nicht klappt, dann in naher Zukunft. Von daher hatte der Abgang rein sportliche Gründe.

Ist die Entscheidung, den F.C. Hansa zu verlassen, erst Anfang Januar oder schon im letzten Jahr gefallen?

Die Entscheidung ist sehr kurzfristig gefallen, da viel davon abhing, ob sich die Vereine letztendlich einigen.

Wie kam der Transfer schließlich zu Stande?

Das ging dann relativ schnell. Die Vereine hatten sich geeinigt und dann hatte sich mein Berater mit dem SV Wehen Wiesbaden auf einen Vertrag verständigt.

Hatten Sie auch Angebote von anderen Vereinen vorliegen?

Es gab Gespräche mit dem einen oder anderen Verein, aber am Ende wurde ich in Wiesbaden am meisten überzeugt. Dadurch fiel mir die Entscheidung dann auch nicht so schwer.

Am Samstag treffen Sie nun im ersten Spiel für Wiesbaden ausgerechnet auf Ihre alten Kollegen. Mit welchem Gefühl gehen Sie in diese Partie?

Das hat natürlich etwas von einem besonderen Spiel. Das sind ja alles Jungs, mit denen man noch vor kurzem in der Kabine zusammen gesessen hat und Wochenende für Wochenende versucht hat, das beste Ergebnis zu holen. Dennoch muss man dies in den 90 Minuten ausblenden, denn es geht um drei Punkte, die wir natürlich möglichst hier behalten wollen.

Es war natürlich keine einfache sportliche Zeit in Rostock, die wir zusammen hatten, aber trotzdem werde ich auch viele positive Erinnerungen an die Zeit haben.

Sie sprechen es an: Sportlich lief es beim F.C. Hansa in der bisherigen Saison alles andere als rund. Was sind aus Ihrer Sicht die Gründe dafür?

(überlegt) Wir haben einfach nicht das Potential abgerufen, was in der Mannschaft gesteckt hat. Ich bin aber nach wie vor überzeugt, dass es gute Jungs sind, die bei Hansa spielen. Aber leider haben wir es im Großteil der Hinrunde nicht geschafft, das Potential auf den Platz zu bringen. Deswegen sprang dann die schlechte Tabellensituation heraus. Aber ich glaube dennoch, dass genug Potential vorhanden ist, um die Klasse zu halten.

Dürfen Sie am Samstag auf einen Platz in der Startelf hoffen?

Das weiß ich bisher noch nicht. Der Trainer wird es kurzfristig entscheiden, ob ich für das erste Spiel bereit bin – ich bin ja erst seit zwei Trainingswochen da und außerdem komme ich in eine funktionierende Mannschaft.

Auf welcher Position spielen Sie am liebsten?

Ich fühle mich in der Offensiv eigentlich überall wohl: Links, Rechts oder auch in der Mitte – das ist eigentlich egal. In Rostock habe ich zuletzt oft links oder auch mal im Zentrum gespielt.

Mit 33 Punkten (bei einem Spiel weniger) steckt Wiesbaden derzeit mitten im Aufstiegskampf. Kann der Sprung in die 2. Bundesliga schon in dieser Saison gelingen?

Da muss man natürlich sehen, wie die ersten Spiele laufen werden, denn die sind relativ richtungsweisend. Wir haben ja auch direkt das Nachholspiel gegen Dortmund und dann das Spiel in Stuttgart. Wenn wir dann viele Punkte geholt haben, rückt man auch wieder näher oben dran. Aber bisher habe ich hier noch keinen Druck empfunden, dass es mit dem Aufstieg in dieser Saison klappen muss. Aber auf Dauer träumen natürlich viele Drittligisten davon, in die 2. Liga aufsteigen zu können. Wenn sich diese Situation in dieser Saison ergibt, würde sicherlich niemand ‚nein‘ sagen.

Was haben Sie sich mit Wiesbaden in der Rest-Rückrunde vorgenommen?

Ich möchte der Mannschaft mit meinen Einsätzen so gut es geht helfen, um gute Ergebnisse erzielen zu können. Allgemein setze ich mir aber keine Zahlen als Ziele, sondern möchte von Spiel zu Spiel die möglichst beste Leistung abrufen.

Vielen Dank für das Interview!

   

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