Datenanalyse: Warum der HFC den letzten Tabellenplatz belegt

Nach nur einem Zähler aus den vergangenen sieben Partien ist der Hallesche FC auf den letzten Tabellenplatz abgerutscht. Vier Punkte beträgt der Abstand auf das rettende Ufer. Der Blick in die Daten von "wyscout" zeigt, warum die Saalestädter Letzter sind.

Zu wenig Gegenwehr

Eine schnelle Betrachtung der Tabelle genügt, um zu erkennen, wo beim HFC das große Problem liegt: 41 Gegentore gab es schon in 22 Partien, nur der VfB Oldenburg musste noch ein Tor mehr hinnehmen. Da verwundert es wenig, dass bei den Rot-Weißen pro 90 Minuten 12,73 Schüsse Richtung eigenes Tor geflogen kommen. Nur drei Teams sind in dieser Kategorie schwächer. Immerhin können noch 29,7 Prozent der gegnerischen Versuche abgewehrt werden, was den zweithöchsten Wert der Liga ergibt. 

Zudem geht die Mannschaft im Schnitt in 62,17 Defensivduelle. Nur fünf Teams fordern den Gegner bei dessen Angriffsbemühungen weniger heraus. Eine erfolgreiche Defensiv-Zweikampf-Quote von 60,2 Prozent bedeutet den zweitschwächsten Wert aller Mannschaften. Es fehlen also die Mittel, um den Gegner dauerhaft davon abhalten zu können, gefährlich vor das eigene Tor zu kommen. Da verwundern die vorher genannten Statistiken wenig.

Zu selten im Strafraum

In der Offensive ist das Team hingegen etwas besser aufgestellt, doch reichen 28 Treffer in 22 Spielen eben nicht, um die defensiven Anfälligkeiten auszubessern. Im Schnitt gehen 51,2 Prozent des Ballbesitzes an die Saalestädter. Das entspricht Platz neun im Liga-Ranking. Selbst der SV Wehen Wiesbaden als Tabellenzweiter hat weniger den Ball. Daraus ergeben sich 11,71 Schüsse pro 90 Minuten, was immerhin nur sieben Mannschaften toppen können.  Allerdings kommen weniger als ein Drittel der Versuche (31,9 Prozent) auch auf das gegnerische Tor. Das reicht gerade einmal für Platz 16. 

Dass zudem oft die spielerische Klasse und Kreativität fehlt, um den Gegner in Bedrängnis zu bringen, unterstreichen die nur 13,64 Ballberührungen im gegnerischen Strafraum pro Spiel. Auch das bedeutet Platz 16. Dafür werden mit bislang insgesamt 126 Schüssen außerhalb des Strafraum die drittmeisten abgegeben. Wer nicht in den Strafraum kommt, muss eben von weiter weg abschließen. 

Zweitwenigste Ballverluste

Dabei ist der Mut, in offensive Dribblings zu gehen, vorhanden. Dort steht der HFC auf Rang acht, 53,4 Prozent gewonnene Duelle reichen für Platz sieben. Auch die im Schnitt pro 90 Minuten 106,64 Ballverluste sind wahrlich nicht schlecht. Nur der VfL Osnabrück ist besser. 374,19 Pässe pro Duell sind ein guter fünfter Platz – 79,7 Prozent kommen an (7. Rang).

Die Statistiken zeigen also: Die Mannschaft lebt, ist bemüht, aber offensiv oftmals zu harmlos und defensiven zu anfällig. Eine schlechte Mischung, wenn die Klasse gehalten werden soll. Nun liegt es an Neu-Trainer Sreto Ristic dies auszubessern.  

   
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