"Dann kannst du nicht gewinnen": Dabrowski hadert mit Pleite
Die Heimserie von Rot-Weiss Essen ist gerissen! Durch das 1:3 gegen den SV Wehen Wiesbaden ging der Aufsteiger erstmals seit Anfang August ohne Punkt vom heimischen Feld. Das Problem war die defensive Anfälligkeit und auch Pech bei einer Schiedsrichter-Entscheidung.
"Elfmeter spielt ihnen in die Karten"
Als eine "bittere Niederlage" sah RWE-Coach Christoph Dabrowski das Resultat an. "Wir sind unglücklich durch den Elfmeter in Rückstand geraten", sagte er bei der "Telekom". Den Strafstoß, den Johannes Wurtz für die Gäste nutzte (23.), hätte man geben können. Was den 44-Jährigen aber störte: "Vorher hätte man ein Foul an Young pfeifen müssen." Gegenspieler Ahmet Gürleyen sei "nur in den Körper rein, das ist ein klares Foul".
Andreas Wiegel, der nach 42 Minuten den Ausgleich erzielte, meinte nur: "Das Thema mit den Schiedsrichtern hatten wir schön des Öfteren. Ich sage nichts, sonst mache ich mich angreifbar." Er sah RWE bemüht, "aber der Elfmeter spielt Wiesbaden natürlich in die Karten".
Gegentore zu einfach kassiert
Dass die Gastgeber aber nur 18 Sekunden nach dem Ausgleich schon wieder das 1:2 kassierten, lag nicht am Unparteiischen. "Das zweite Tor ist viel zu früh gefallen. Da haben wir einfach nicht gut verteidigt", so der Trainer. "Wenn wir mit einem 1:1 in die Pause gehen, haben wir einen Vorteil", meinte Wiegel. Passierte aber nicht, da auch der 31-Jährige bei einem langen Ball nicht die beste Figur machte.
Auch das dritte Tor durch John Iredale (83.) sei ebenfalls "zu einfach" zustande gekommen. Drei Essener schafften es nicht, den Torschützen nach einem Lauf über das halbe Feld vom Ball zu trennen. "Wenn man solche Gegentore kassiert, dann wird es schwierig, etwas Zählbares mitzunehmen. Uns hat in den entscheidenden Situationen die Cleverness gefehlt. Dann kannst du das Spiel nicht gewinnen. Auch in der Endkonsequenz in den Offensivaktionen haben wir zu wenig Zielstrebigkeit gehabt", analysierte Dabrowski. "Wir müssen die Niederlage erst einmal verdauen."
Erst Bocholt, dann Freiburg II
Viel Zeit bleibt nicht, da schon am Dienstag das Halbfinale im Landespokal gegen Regionalligist 1. FC Bocholt ansteht. Am Samstag geht es zu Hause gegen die starke Talentetruppe des SC Freiburg. Bei einer weiteren Niederlage wird es noch ungemütlicher an der Hafenstraße. Als Tabellen-14. steht RWE sechs Punkte vor einem Abstiegsplatz. Am Ende des Spieltages könnten es sogar nur fünf Zähler sein, wenn die Konkurrenz punktet. Gegen die Breisgauer wird Wiegel wegen seiner fünften gelben Karte fehlen.