Dämpfer für Meppen: "Reißen es uns immer wieder selbst ein"
Christian Neidhart war bedient. Nach außen gefasst war dem Coach des SV Meppen nach der bitteren 2:3-Heimpleite gegen den wiedererstarkten Halleschen FC die Verärgerung über den womöglich schon entscheidenden Nackenschlag im Aufstiegsrennen deutlich anzumerken. "Wir reißen es uns immer wieder selbst ein."
"Genug Tore geschossen – leider in die falsche Richtung“
Die beiden Eigentore der Emsländer durch Steffen Puttkammer (67.) und den gerade erst eingewechselten Markus Ballmert (69.) nach zwischenzeitlich gedrehter Begegnung und nur kurz nach der eigenen Führung stießen Neidhart sauer auf. "Nach dem 2:1 wollten wir zu viel, und plötzlich fehlte uns jede Ordnung. Das wurde bestraft. Wir haben zwar Tore genug geschossen, nur leider in die falsche Richtung“, analysiere der SVM-Trainer im "Telekom“-Interview die letztlich spielentscheidende Phase. "Wir haben den Gegner aufgebaut, als wir dachten, dass Halle nicht mehr zurückkommt“, ergänzte Neidhart später auf der Pressekonferenz außerdem.
Ob Meppen nun noch einmal im Aufstiegsrennen zurückkommen wird, kann zumindest als dahingestellt angesehen werden. In jedem Fall muss der Re-Start nach der Corona-Pause für die Norddeutschen nach nur vier Punkten aus den bisherigen fünf Spielen und dem Negativrekord von nun drei Drittliga-Heimniederlagen in Serie, obwohl laut Neidhart "nur die Ergebnisse zuhause anders als auswärts aussehen und nicht unser Gesicht“, als misslungen gelten.
"Kann mich nur entschuldigen"
Die Hoffnungen beim Anhang auf eine Rückkehr in die 2. Liga angesichts von Platz vier vor der Pandemie-Unterbrechung schienen Neidhart allerdings ohnehin nicht gefallen zu haben. "Wir wissen, wo wir herkommen, und sind noch nicht so weit, über die 2. Liga sprechen zu können“, stellte der Coach klar. Selbst optimistischstes Wunschdenken ist aus seiner Sicht nach der sechsten Niederlage in den vergangenen sieben Begegnungen auf eigenem Platz und mit Blick auf die nächste Aufgabe am Mittwoch beim Rückrunden-Überflieger Bayern München II durch die nicht mehr angebracht: "Ich denke schon, dass wir das Thema erstmal abhaken müssen.“
Ganz so weit wollte Steffen Puttkammer nicht gehen: "Es wäre schön gewesen vorzulegen, aber jetzt brauchen wir am Wochenende nicht auf die Tabelle schauen, sondern nur auf unser nächstes Spiel“, sagte der Pechvogel. Vor dem Hintergrund der erfolgreichen Aufholjagd seines Teams nach der frühen HFC-Führung durch einen Doppelschlag von Hilal El-Helwe (63.) und Rene Guder (64.) ärgerte sich der 31-Jährige umso mehr über sein Missgeschick: "Der Stachel sitzt tief, und es sind nur schwer Worte zu finden. Ich kann mich nur entschuldigen, denn wenn wir länger 2:1 führen, passiert gar nichts mehr.“