Dämpfer für den FSV: Enochs ärgert sich über Gegentore
Nach drei Spielen ohne Niederlage erlitt der FSV Zwickau bei der 1:2-Pleite in Jena einen herben Rückschlag im Abstiegskampf. Zum ersten Mal in diesem Jahr gingen die Schwäne dabei sogar in Führung, doch ein "schönes Spiel" sah Cheftrainer Joe Enochs nicht auf dem Feld.
Drei Tore über Standards
Ein Elfmeter, ein Eckball, ein Freistoß – die Tore der Partie zwischen Carl Zeiss Jena und dem FSV Zwickau fielen allesamt über Standardsituationen. Fußballerischer Esprit war auf dem Ernst-Abbe-Sportfeld nicht zu sehen. "Es war kein schönes Spiel, das muss man zugeben", erklärte FSV-Coach Joe Enochs am Mikrofon der "Telekom", doch seine Mannschaft konnte in der ersten Hälfte wenigstens ihren Vorteil daraus ziehen: "Wir gehen verdient in Führung und kommen nicht mehr so zwingend aus der Halbzeit raus."
In der Schlussviertelstunde schlugen die Hausherren doppelt zu, der Jubel auf den Rängen war riesig. Kurz zuvor sah das noch ganz anders aus: "Wir hatten die Zuschauer so weit, dass sie alle gepfiffen haben. In der Phase haben wir es nicht geschafft, den Sack zuzumachen." Mit Blick auf seinen Thüringer Kollegen René Klingbeil, der die Jenaer interimsweise übernahm, fügte Enochs an: "Man braucht kein Fußballlehrer sein, um zu sagen, dass wir die Standardsituationen besser verteidigen müssen. Das kann passieren, darf aber in unserer Situation nicht passieren."
"Dieser Kampf dauert lange"
Zumal Johannes Brinkies bei der zweiten Situation kurz vor Schluss ungewohnt patzte. "Darüber brauchen wir nicht reden, das ist eine klare Nummer. Ich habe gedacht, dass ich an den Ball komme und hab es dann nicht geschafft", gab der Keeper nach dem Schlusspfiff selbst zu, dass er sich verschätzt hatte und damit das Tor für die Hausherren öffnete. Joe Enochs machte seinem Schlussmann aber keinen Vorwurf: "Auch das kann passieren. Wir müssen über die Situation vor dem Standard sprechen. Wir dribbeln es aus, anstatt den Ball einfach zu klären. Ohne Not hauen wir den Mann mit dem Rücken zu unserem Tor um, das war nicht gut."
Die Anzahl der Gegentore brechen Zwickau das Genick. Das letzte Spiel mit weißer Weste war das 0:0-Remis in Unterhaching Mitte Oktober, seitdem kassierten die Schwäne ganze 20 Tore in zehn Spielen. "Das ist nicht gut", so das knappe Fazit des US-Amerikaners, der die Marschroute gibt: "Wir kämpfen um den Klassenerhalt und dieser Kampf dauert sehr lange. Wir hätten uns heute ein bisschen Sicherheit holen können, aber das haben wir nicht getan. Deswegen müssen wir schnell wieder aufstehen und nach vorne blicken." Schon am kommenden Wochenende wartet Tabellenführer Duisburg, die offensivstärkste Mannschaft der Liga.