Comeback des Jahres oder nur ein Bluff?

Seit heute morgen ist es raus: Nach Dais und Leicht musste nun auch Dotchev gehen. Im Februar 2010 begann sich das Trainerkarussell zu drehen. Gerd Dais musste damals nach viereinhalbjähriger ‚Beziehung‘ ausziehen. Sowohl Leicht, als nun auch Dotchev scheiterten an der Aufgabe in seine Fußstapfen zu treten und an dessen Erfolge anzuknüpfen. So wollte man sich damals nach der erfolgreichen Regionalligasaison einfach nicht mit einem soliden 8. Platz in der 3. Liga zufriedengeben. Es war kaum einer allein mit dem Gedanken:

Wichtige Leistungs- und Sympathieträger verloren

Es könnte mehr drin sein. So wurden nach dem Spiel gegen Wuppertal im Februar vergangenen Jahres die Karten neu gemischt. Stellt sich das nun als fataler Fehler heraus? Dass in den letzten 12 Monaten viele Fehler gemacht wurden, ist mehr als offensichtlich. Lag es aber auch nicht nur am Trainerrausschmiss, sondern auch an der allgemeinen Transferpolitik. So wurden zahlreiche Leistungs- und Sympathieträger gegen hochqualifizierte Topspieler eingetauscht, die sich einfach nicht zusammenringen können ein Team zu werden. So stehen wir nun da mit den talentierten Einzelspielern, denen scheinbar wenig an Sandhausen zu liegen scheint. Nur einige Vereinzelte sind sich über die aktuelle Situation und die damit verbundenen Schwierigkeiten für den Verein im Falle des Abstiegs bewusst und sind bereit den Kampf aufzunehmen. Den restlichen – und leider überwiegenden Teil der Mannschaft – tangiert die Sachlage nur peripher.

Sprung in Richtung 2. Bundesliga missglückte

Kann Gerd Dais also die Wende schaffen? Ich traue es ihm zu. Wenn wir allerdings gerade dabei sind uns einige Fehler aus der Vergangenheit einzugestehen, dann sollte man am Ball bleiben und sich vielleicht auf diesem Wege auch gleich bei verschmähten ehemaligen Spielern entschuldigen. Zu Kreuze kriechen wäre eigentlich sogar die treffendere Bezeichnung. Die ein oder andere Verpflichtung eines bekannten Gesichtes, statt abermals vereinsfremden Kickern, würde dem Verein in jedem Falle gut tun. Man sollte sich ins Gedächtnis rufen, dass der Dorfverein SV Sandhausen mit der 3. Liga mehr als zufrieden sein sollte. Man liebäugelte vor 2 Jahren mit dem Sprung ins Unterhaus, verlässt nun aber – vor lauter Bemühungen es dorthin zu schaffen – im schlimmsten Falle, die 3. Liga in die falsche Richtung.

Dais ist der richtige Mann

Es bleibt abzuwarten, ob sich Dais die Aufgabe zutraut. Ich gehe mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit davon aus: Ja, er würde. Eventuell sitzt er ja bereits am Sonntag in Dresden im Glücksgas-Stadion auf der Bank und nimmt gemeinsam mit der Mannschaft, den Gönnern und Fans den Kampf gegen den Abstieg auf. Mir bleibt nur noch eins zu sagen: Es gehört mehr Mut dazu, seine Meinung zu ändern, als ihr treu zu bleiben.

FOTO: Nina Herzog

   
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