Chemnitzer FC: Vier Gründe für den starken Saisonauftakt

"Bereit zu Begeistern" – ein besseres Motto hätten sich die Himmelblauen für die neue Spielzeit nicht aussuchen können. Denn in der Tat weiß der Vorjahreszwölfte mit den bisherigen Ergebnissen zu begeistern und so mancher Anhänger der Sachsen wird die aktuelle Tabelle schon für sein Sammelalbum archiviert haben. Erstmalig seit der Zugehörigkeit zur 3. Liga steht der CFC auf dem ersten Platz. Dabei kamen die Siege gegen den Halleschen FC, den VfL Osnabrück und den SC Fortuna Köln, sowie die Punkteteilung mit Aufstiegsfavorit Arminia Bielefeld nicht von ungefähr. liga3-online schaut auf die Gründe, die zum momentanen Höhenflug beitrugen.

Die Sportliche Leitung

Nachdem der letztjährige Mitfavorit um den Aufstieg in die zweite Liga deutlich unter seinen prognostizierten Möglichkeiten blieb, entschied sich der Verein zu einem radikalen Schnitt innerhalb der Mannschaft. "Nach den sportlichen Schwierigkeiten, mit denen wir in der letzten Saison zu kämpfen hatten, haben wir im Hinblick auf die Kaderplanung für die neue Saison die notwendigen Konsequenzen gezogen und die weiteren Schritte daraufhin abgestimmt", brachte Sportdirektor Stephan Beutel die Vorgehensweise treffend auf den Punkt. Gleich elf Spieler verließen den Verein, darunter Kapitän Silvio Bankert und Torjäger Benjamin Förster, wofür in der Sommerpause zwölf neue Spieler verpflichtet wurden. Ein glückliches Händchen erhofften sich die Verantwortlichen dabei vor allem von Stephan Beutel, der zuletzt in gleicher Funktion beim FC Rot-Weiß Erfurt tätig war und Spieler wie Dominik Kumbela und Moritz Stoppelkamp entdeckte. Gemeinsam mit Trainer Karsten Heine stellte er ein Team aus vielseitig einsetzbaren Spielern zusammen, was es ermöglicht, jede Position doppelt zu besetzen und damit für gesunden Konkurrenzkampf innerhalb des Teams sorgt.

Der Kader

Die Mannschaft der Himmelblauen zeigt sich in dieser Saison gegenüber dem Vorjahr zwar stark verjüngt, allerdings nicht minder erfahren. Da wären zum Beispiel die Neuzugänge Nils Röseler (22), dessen sportliche Vita bereits 36 Einsätze in der holländischen Ehrendivision ausweist oder Dan-Patrick Poggenberg (22), der mit Holstein Kiel 2011/12 bis ins DFB-Pokalviertelfinale stürmte und nicht zuletzt Marc Endres (23), letztes Jahr Drittligameister mit Heidenheim. Geht es nach Karsten Heine, ist das Alter der Spieler für den sportlichen Erfolg nur zweitrangig: "Grundsätzlich unterscheide ich nicht zwischen jungen und alten Spielern. Die Tür steht für jeden Spieler offen, nur muss jeder Einzelne seine Chance auch nutzen wollen. Daher beobachten wir auch sehr genau, wer gewillt ist, hart an sich zu arbeiten und den nötigen Ehrgeiz an den Tag zu legen, um das Optimale aus sich heraus zu holen. " Zumal dem Trainer mit Toptorjäger Anton Fink, Torwart Philipp Pentke, Defensivallrounder Fabian Stenzel sowie Neuzugang und Aufstiegspezialist Sebastian Glasner ebenfalls erfahrenes Personal untersteht. Die Leihgabe von Viktoria Köln feierte immerhin mit Aue und Bielefeld immerhin schon Aufstiege in die 2. Liga.

Das Spielsystem

Ein schnelles Umschaltspiel und eine hohe Laufbereitschaft prägten die Spielweise in den ersten vier Ligapartien. In der Offensive fungierte Sebastian Glasner bis zu seiner Leistenoperation als Stoßstürmer, während Mannschaftskapitän Anton Fink den Part der hängenden Spitze gab. Auf den Außenbahnen sicherten sich die Neuzugänge Philip Türpitz und Reagy Ofosu ihren Platz in der Anfangself, während der letztes Jahr noch gesetzte Marcel Hofrath sich vorerst hinten anstellen muss. Mit Ronny Garbuschewski, der nach überstandenem Mittelfußbruch noch nicht wieder bei 100% angelangt ist, besitzt Karsten Heine zudem über eine weitere Offensivwaffe. Wichtige Ballverteiler und zugleich Spielgestalter sind die Sechser Marc Lais und Fabian Stenzel. Vor allem Stenzel zeichnete sich bereits mit drei Torvorlagen aus, während Lais zuletzt im DFB-Pokal für Anton Fink zum 1:2 auflegte. Die Abwehrreihe um Kevin Conrad, Marc Endres, Nils Röseler und Dan-Patrick Poggenberg überzeugt durch enorme Stellungssicherheit und blitzschnelles Umschalten bei Ballgewinn/-verlust.

Das Umfeld

Das altehrwürdige Stadion an der Gellertstraße erfährt seit Anfang dieses Jahres eine komplette Erneuerung. Dafür wird die 1934 eingeweihte Spielstätte bei laufendem Spielbetrieb in ein modernes 15.000 Zuschauer fassendes Stadion umgebaut. Der Stimmung tun diese Baumaßnahmen jedoch keinerlei Abbruch, im Gegenteil, wie Linksverteidiger Dan-Patrick Poggenberg bemerkte: "Die ersten beiden Spiele waren gigantisch und es ist toll zu sehen, dass hier ein richtig geiles, enges und modernes Fußballstadion im Entstehen ist." Und mit dem Rückenwind von den Rängen ist der CFC auch in der Lage einem Bundesligisten, wie dem 1. FSV Mainz 05 erfolgreich Paroli zu bieten.

FOTO: ef-pixx.de

   

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