Chemnitzer FC feiert ersten Sieg: Fink sei Dank
Der Chemnitzer FC hat am Mittwochabend den ersten Saisonsieg eingefahren. In der Partie gegen Zweitliga-Absteiger FSV Frankfurt setzten sich die Himmelblauen dank einer Leistungssteigerung im zweiten Durchgang mit 2:1 (1:1) durch. Erfolgsgarant war einmal mehr „Doppelpacker“ Anton Fink. Die Entstehung der Tore offenbart aber auch noch eine Schwachstelle.
Freunde des ruhenden Balls
Ist der Knoten beim CFC nach dem ersten Erfolgserlebnis nun endlich geplatzt? Die Beantwortung dieser Frage müssen wir noch aufschieben. Der FSV Frankfurt ist definitiv keine Laufkundschaft, ist der doch mit einer Reihe ehemaliger Bundesligaspieler wie Patrick Ochs, Adil Chihi, Christopher Schorsch oder Ranisav Jovanovic gespickt. Da kam es ganz gelegen, dass der Spielplan das erste direkte Duell bereits für den dritten Spieltag vorsah. Bei 26 Ab- und 21 Zugängen können die prominent besetzten Frankfurter noch nicht eingespielt sein. Dass aber individuelle Klasse vorhanden ist, unterstrichen die Gäste am gestrigen Abend. Im Spielaufbau war dagegen noch gehörig Sand im Getriebe. Gleiches gilt für den CFC, der beide Tore durch Standards erzielte. Erst traf Anton Fink nach Foulspiel von Christopher Schorsch an Daniel Frahn vom Elfmeterpunkt (6.). Nachdem Massimo Ornatelli kurz vor dem Pausenpfiff ausgleichen konnte (44.), war es erneut Anton Fink, der seine Farben per 20-Meter-Freistoß zum Sieg schoss (68.). „Durch Standards und verlorene Zweikämpfe haben wir uns den Schneid abkaufen lassen“, ärgerte sich FSV-Coach Roland Vrabec. Für den Gästetrainer war es unerklärlich, warum seine Elf nichts Zählbares mitnehmen konnte: „Ich bin verärgert über die Art und Weise, wie wir dieses Spiel verloren haben. Nach dem Rückstand haben wir das Spiel klar bestimmt und verdient den Ausgleich erzielt. Dann sind wir eigentlich auch gut aus der Kabine gekommen, bis es einen für mich unerklärlichen Bruch in unserem Spiel gab“, so Vrabec. CFC-Trainer Sven Köhler blieb die eigene Passivität nach dem Führungstreffer nicht verborgen, nach der Partie überwog jedoch die Freude über die drei Punkte. „Die Mannschaft hat Herz, Leidenschaft, hohe Laufbereitschaft gezeigt und ist aktiv den Gegner angelaufen. So haben wir uns viele Möglichkeiten erarbeitet. Am Ende war es ein verdienter Sieg“, resümierte Köhler.
Einem Mannschaftsteil fehlt noch die Struktur
Die Startaufstellungen der ersten drei Partien offenbaren eine Schwachstelle im Spiel der Chemnitzer. Nahezu alle Positionen sind fest vergeben. Angefangen bei Stammkeeper Kevin Kunz, über die Viererkette Alexander Bittroff, Marc Endres, Kevin Conrad und Dennis Grote bis hin zur Abteilung Attacke mit den Flügelspielern Philip Türpitz und Dennis Mast sowie dem Sturmduo Anton Fink und Daniel Frahn. Einzig die Doppelsechs unterliegt einer stetigen Fluktuation. Am ersten Spieltag begannen dort Neuzugang Björn Jopek und Tim Danneberg. Aufgrund einer Gelb-Rot-Sperre für Dannerberg musste Köhler am zweiten Spieltag umplanen. Neben Jopek stand nun der zweite Sommertransfer fürs zentrale Mittelfeld, Julius Reinhardt. Dieser behauptete seinen Platz in der Startelf und lief auch am dritten Spieltag als Starter auf. Dagegen musste Jopek seinen Platz für Jamil Dem räumen, den vierten „Sechser“ im Bunde. Und dann ist da noch Fabian Stenzel, der am ersten und zweiten Spieltag jeweils für Jopek eingewechselt wurde. Macht fünf Spieler in drei Partien. Etwas viel Rotation für so einen wichtigen Mannschaftsteil der als Bindeglied zwichen Defensive und Offensive fungiert und zugleich Schaltstation im Mittelfeld sein soll. Aus dem Spiel heraus kommt noch zu wenig. Auch die Neuzugänge Julius Reinhardt und Björn Jopek konnten kurzfristig nicht für die benötigte Verbesserung in der Zentrale sorgen. Am Spielaufbau über die Mitte hapert es wie in den Vorjahren weiterhin.