Carl Zeiss Jena: Keine Vorwürfe an Pechvogel Marian Sarr

Ganz bitterer Abend für den FC Carl Zeiss Jena! Gegen den FC Ingolstadt erzielten die Thüringer drei Tore, zwei landeten jedoch im eigenen Kasten. Innerhalb von zwölf Minuten sorgte Marian Sarr mit zwei Eigentoren für den Sieg der Schanzer und avancierte damit zum Pechvogel des Abends. Vorwürfe machten ihm Mitspieler und Trainer aber nicht.

Ein unrühmlicher Rekord

"Am Ende gehst du als Verlierer vom Platz und weißt gar nicht warum". Trainer Lukas Kwasniok brachte es auf der Pressekonferenz im Anschluss an die Partie auf den Punkt. Gegen den Zweitliga-Absteiger bot Jena eine durchaus ansprechende Leistung und ging nach 56 Minuten durch einen Treffer von René Eckardt sogar in Führung. Doch dann nahm der Abend einen ganz bitteren Verlauf. Erst fälschte Marian Sarr einen scharf getretenen Freistoß von Ex-FCC-Spieler Maximilian Wolfram unhaltbar für Keeper Jo Coppens ab (60.), dann wurde der Neuzugang des VfR Aalen nach einem Beister-Freistoß von Anton Donkor angeköpft, sodass der Ball von seinem Rücken ins Tor prallte (72.). Sarr ist damit der erste Spieler der Drittliga-Geschichte, dem in einem Spiel zwei Eigentore unterlaufen. "Viel bitterer kannst du nicht verlieren", haderte Kwasniok. Einen Vorwurf machte er Sarr am "Telekom"-Mikrofon aber nicht: "Wir werden ihn aufbauen. Er hat ein gutes Spiel gemacht und muss sich keine Gedanken darüber machen, dass seine Eigentore negativen Auswirkungen haben könnten."

Auch aus der Mannschaft erhielt der 24-Jährige viel Rückendeckung. Kapitän René Eckardt betonte: "Jeder, der schon einmal ein Eigentor geschossen hat, weiß wie ärgerlich das ist. Das kann jedem passieren. Beim zweiten wurde er angeköpft – was soll er da machen? Das ist einfach Pech. Er hat unsere volle Unterstützung." Auch Anton Donkor machte Sarr "keinen Vorwurf", wie er im Gespräch mit der "Ostthüringer Zeitung" betonte. Und Janis Kübler kündigte an: "Wir bauen ihn auf."

"Extrem bitter"

Unmittelbar nach Spielende überwog zunächst aber die Enttäuschung: "Ich habe bisher noch nicht allzu viele Spiele mit zwei Eigentoren gesehen. Dann auch noch zu verlieren, das ist extrem bitter", sagte ein enttäuschter Kwasniok. Auch Eckardt fand: "Wir haben es eigentlich gar nicht so schlecht gemacht. Wir hatten viel Ballbesitz und viel Kontrolle", stellte der 29-Jährige seinen Mitspielern ein gutes Zeugnis aus. "Das war das erste Spiel. Wir haben viele Neue, die wir schon gut integriert haben. Aber dennoch braucht das noch ein bisschen Zeit." Kwasniok bat ebenfalls um Geduld und sprach von einem Prozess, der nicht in fünf Wochen oder fünf Monaten abgeschlossen sein. "Vielleicht dauert er ein Jahr oder möglicherweise auch zwei Jahre."

Dass Jena dem FC Ingolstadt Paroli geboten habe, "macht mich stolz", sagte der FCC-Coach, wenngleich er wusste: "Davon haben wir aber auch keine drei Punkte." Gleichzeitig dürfe man aber nicht vergessen, "dass die Ingolstädter in einer völlig anderen Kategorie als wir sind", spielte Kwasniok auf die unterschiedlichen Voraussetzungen und Ziele beider Klubs an. Nun gelte es, die Köpfe nach der bitteren Niederlage wieder hoch zu nehmen und am kommenden Wochenende neu anzugreifen. Mit einem Auswärtsspiel in Münster geht es für die Thüringer am Samstag weiter.

   

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