Capretti erleichtert: FCI erlebt "pure Bestätigung und pure Verzweiflung"

Im dritten Anlauf feierte Guerino Capretti mit dem FC Ingolstadt seinen ersten Erfolg. Dabei erlebte der neue Cheftrainer der Schanzer einen Spielverlauf, der kaum stärker einer Achterbahnfahrt gleichen kann. Am Ende war es Tobias Bech, der die Partie gegen den 1. FC Saarbrücken mit drei Treffern entschied.

"Da bin ich stolz darauf"

Zum Amtsantritt hatte Guerino Capretti zweimal das Nachsehen. Doch in Saarbrücken durfte der 41-Jährige früh jubeln, denn schon nach wenigen Sekunden schlenzte Tobias Bech die Kugel in die Maschen (1.). Allerdings hielt die Führung nicht lange – und so stand es zur Verwunderung der Ingolstädter nach zehn Minuten schon 1:2. "Es war ein wildes Spiel", kommentierte Capretti den Spielverlauf nach Abpfiff in der Presskonferenz. "Für uns alle waren die letzten Wochen nicht einfach. Für uns als Team, als Verein, aber auch für mich als Trainer", so der 41-Jährige. Doch der FCI hatte das nötige Glück dieses Mal auf seiner Seite.

Dem Ausgleich (50.) folgte der erneute Rückstand (54.), auf den wieder ein Ausgleich (68.) folgte. In der 80. Spielminute schnürte Bech danach den Dreierpack. Ein Kunststück, das ihm erstmals in seiner Karriere gelang. "Wenn man sich anguckt, wie wir in das Spiel hineingegangen sind. Mit welcher Power. Wir haben geführt, haben Rückschläge erlitten, haben ausgeglichen und haben auch wieder Schwächen gezeigt. Aber wie das Team immer wieder zurückgekommen ist, das ist schon wirklich gut. Da bin ich stolz darauf", erklärte Capretti zufrieden.

Bech bekommt Gelb für Jubel

In die Analyse wollte der Cheftrainer kurz nach dem Spielende gar nicht gehen. Viel mehr genoss der 41-Jährige den Moment aus Emotionen und Erfolgserlebnis, das auch seine Spieler aufsaugen sollten. "Die Leidenschaft und das Herz ist alles, was du im Fußball brauchst. Darauf bauen wir auf. Daran werde ich die Jungs auch immer wieder messen", versprach Capretti, dass er den 4:3-Sieg in Saarbrücken als Grundstein für weitere Erfolge nutzen will. Obwohl er neben der "puren Bestätigung" für einstudierte Tore auch die "pure Verzweiflung" bei Standardgegentoren verspürte, wie er am Mikrofon von "MagentaSport" verriet. Allein in den letzten drei Spielen kassierte der FCI sechs Gegentreffer nach ruhenden Bällen.

"Wenn wir jeden Standard auch noch wegverteidigen würden, dann hätte das Spiel hier heute nochmal ganz anders ausgehen", war sich Capretti sicher. Doch die Schwäche bleibt, daran gilt es für den FCI-Coach zu arbeiten. "Standards gehören dazu. Da müssen wir unseren Mann stehen", forderte er schon für die nahe Zukunft. Denn der Sieg in Saarbrücken war zugleich ein Erfolg im Verfolgerduell. Bei allen Emotionen konnte Capretti daher auch die gelbe Karte für Matchwinner Bech verstehen, der nach seinem dritten Treffer provozierend in Richtung der Saarbrücker Publikums jubelte. "Wir werden ausgepfiffen, wenn wir hier ins Stadion kommen. Das war die Retourkutsche. Das ist Fußball, das sind Emotionen", legte sich Capretti fest. Und von einem Rückstand auf den Relegationsrang, der jetzt schon wieder nur noch fünf Punkte beträgt, wollte er erst einmal nichts wissen: "Wir müssen erstmal vernünftig Standards üben." Im Heimspiel gegen Rot-Weiss Essen (Samstag, 14 Uhr) wird das Ergebnis präsentiert.

   

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