BVB II: Zwei ukrainische Kriegsflüchtlinge trainieren mit

Geflohene Fußball-Profis aus dem ukrainischen Kriegsgebiet haben bei der U23 von Borussia Dortmund zumindest vorübergehend eine sportliche Heimat gefunden. Der Ukrainer Alan Aussi und der Ghanaer Raymond Frimpong Owusu trainieren nach ihrem dramatischen Abschied aus der Ukraine und ihrer Ankunft in Deutschland bis zum Saisonende bei der Mannschaft von Coach Enrico Maaßen mit, wie die "Ruhr-Nachrichten" schreiben.

Training als Stabilisierungsanker

Das Duo soll nach den schrecklichen Fluchterfahrungen der vergangenen Tage zunächst zur Ruhe kommen. Die Teilnahme am Fußballtraining beim BVB hat dabei für Aussi und Owusu vorrangig stabilisierende Funktion. Der 20-jährige Aussi ist ein ehemalige Junioren-Nationalspieler der Ukraine und stammt aus dem Talenteschuppen von Dynamo Kiew. Bei Kriegsausbruch war Aussi an Erstligist NK Veres Rivne ausgeliehen. Owusu stand zum Zeitpunkt von Russlands Angriff auf die Ukraine im umkämpften Donbass-Gebiet bei Erstligist Zoyra Lugansk unter Vertrag.

Das Training beim BVB sorgt bei den beiden Flüchtlingen außerdem von außergewöhnlicher Ablenkung von ihren Horrorerlebnissen im Krieg. "Die Flucht liegt zwei Wochen zurück, und jetzt trainiere ich bei Borussia Dortmund und habe nach dem Training ein Foto mit Erling Haaland gemacht. Das ist verrückt", so Owusu nach einer Einheit mit dem norwegischen BVB-Stürmerstar.

Einladung ohne Hintergedanken

Laut der Dortmunder Lokalzeitung haben die Borussen aber keinerlei Interesse an einer Verpflichtung von einem der beiden Spieler. Owusu und Aussi sollen lediglich Gelegenheiten zum Training angeboten werden, damit beide zur neuen Saison gute Voraussetzungen für Verhandlungen mit einem neuen Verein mitbringen.

Grundsätzlich könnten sowohl Aussi als auch Owusu trotz geschlossener Transferfenster sofort bei einem neuen Verein anheuern und gleich zum Einsatz kommen. Eine entsprechende Sonderregelung für Spieler von ukrainischen und auch russischen Vereinen, die nicht an die Nationalität der Profis gebunden ist, haben die internationalen Verbände FIFA und UEFA bereits vor einigen Tagen verabschiedet. Für Deutschland gilt diese Regelung vorerst aber nicht.

   

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