BTSV vorerst Zweiter, VfL besiegt 1860 – Havelse-Abstieg fix

Im Verfolgerduell zwischen 1860 und Osnabrück konnte der VfL am Samstag einen wichtigen 3:2-Sieg erringen. Auch Braunschweig fuhr beim 1:0 gegen Würzburg drei Punkte ein und ist nun vorerst Zweiter. Im Abstiegskampf gelingen dem MSV Duisburg Big-Points (1:0 gegen Berlin), während Havelse nach einem 1:1 in Halle abgestiegen ist. Zudem spielten: Zwickau-Wiesbaden (2:1) und Meppen-Dortmund II (1:1). 

1860 München 2:3 Osnabrück: Wilder VfL hat letzten Trumpf

Schon vor Anpfiff stimmte eine sehenswerte Fan-Choreographie der Münchner Westkurve auf das Spitzenspiel im Grünwalder Stadion ein. Die Stimmung sprang auf den Rasen über, denn beide Teams starteten mutig ins Spiel. Der VfL mit mehr Ballbesitz, die Löwen mit besseren Chancen. Zweimal in Folge rettete Philipp Kühn mit guten Reflexen gegen Erik Tallig (9., 13.). Im dritten Versuch wurde der VfL-Torwart dann aber von Merveille Biankadi per Lupfer überwunden – zuvor ertönte allerdings der Abseitspfiff (17.)! Osnabrück atmete durch, musste noch einen Lattentreffer von Marcel Bär überstehen (22.). Dann gingen die Lila-Weißen selbst in die Offensive über – und wie! VfL-Kapitän Marc Heider war zur Stelle: Eine Flanke der Gäste versprang den Löwen im eigenen Strafraum direkt in die Füße von Sebastian Klaas, der schnell schaltete und den freistehenden Heider aus abseitsverdächtiger Position in der Mitte bediente – 1:0 (23.)! Die Löwen zeigten sich geschockt – und waren dem VfL fortan nahezu ausgeliefert. Zuerst brach Aaron Opoku durch, dessen Abschluss Semi Belkahia gerade noch per Grätsche klärte (26.). Dann hielt Hiller nach einem Eckball aus fünf Metern im Nachfassen auf der Linie (27.), auch gegen einen Schuss von Lukas Kunze parierte der 1860-Keeper stark (29.). Doch es klingelte erneut im Kasten der Löwen, als Opoku beim schnellen Umschaltspiel freigespielt wurde – vor Hiller blieb der Osnabrücker eiskalt (35.). Was für ein VfL-Spektakel! Doch 1860 kam zurück: Biankadi bediente Tallig, der zentral vor dem Strafraum ungestört aus der Drehung abzog und über den Anschlusstreffer jubeln durfte (41.).

Die zweite Hälfte startete mit einem Riesending für die Löwen, die durch einen Abwurf von Kühn in die Beine von Biankadi eingeleitet wurde – ein Schlenzer aus 16 Metern wurde auf der Linie geklärt (48.). 1860 drängte, Osnabrück schwamm, 1860 traf. Tallig setzte Bär in Szene, der ließ seinen letzten Gegenspieler im Tänzchen aussteigen und vollendete eiskalt zum Ausgleich (59.). Beinahe hätten die Löwen das Spiel gedreht, als Yannick Deichmann am Ende einer Kombination freigespielt wurde, doch vor dem leeren Kasten schlug er ein Luftloch (67.)! Der VfL blieb in der Partie – und schlug zurück! Bei einem Konter verpassten mehrere Spieler in der Mitte, dann zog Kunze aus dem Rückraum ab und Deichmann konnte die Kugel erst hinter der Linie retten (78.) – 3:2 für Osnabrück! Dabei bleib es auch am Ende, wodurch die Osnabrücker auf den vierten Tabellenplatz vorrücken und weiter oben dran bleiben: Bei einem Spiel weniger fehlen sechs Punkte zum dritten Rang. 1860 rutscht dagegen auf Rang 5 und hat bei nur noch vier Spielen nun acht Punkte Rückstand auf den Relegationsplatz.

Braunschweig 1:0 Würzburg: BTSV vorerst Zweiter

Verlieren verboten für Würzburg – das machte die Kickers zu Spielbeginn sichtlich nervös. FWK-Keeper Hendrik Bonmann wollte das Spiel per Flachpass aufbauen, doch das Leder geriet geradewegs in die Füße des Gegners. Gemeinsam bereinigte die Abwehr die brenzlige Situation (6.). Das Spiel brauchte seine Zeit, um Fahrt aufzunehmen – dann lag der Ball im Würzburger Netz. Aufgrund einer vorherigen Abseitsstellung hielt der Jubel von Lion Lauberbach jedoch nicht lange (15.). Beide Abwehrreihen blieben anschließend konzentriert, die Offensivbemühungen waren zerfahren. Dann wäre der FWK beinahe überrascht worden – eine Flanke segelte durch den eigenen Strafraum und landete bei Niko Kijewski, der aus spitzem Winkel abzog und Bonmann zur ganz schnellen Reaktion zwang (37.)! Auf der anderen Seite durfte beinahe Saliou Sané jubeln, als ein Freistoß etwas glücklich von seinem Bein abprallte und nur knapp am Tor vorbei ging (41.). Unspektakulär ging es in die Kabine.

Die beste Chance des Spiels folgte wenige Sekunden nach dem Seitenwechsel – der FWK klärte den Ball nicht ausreichend, aus der Distanz ging der Schlenzer von Bryan Henning ganz knapp vorbei (47.). Die Eintracht war nun wacher, der eingewechselte Martin Kobylanski zog aus spitzem Winkel erneut hauchzart vorbei (49.). Dann jubelte das Eintracht-Stadion! Bonmann unterlief im Aufbauspiel erneut ein gravierender Patzer, wieder landete der Ball in den Füßen des BTSV, und dieses Mal ließ sich Henning die Chance nicht mehr nehmen – 1:0 (54.)! Mit dem Treffer zog sich die Eintracht wieder zurück, der FWK war gefordert. Zuerst zögerte Sané im Strafraum dann aber zu lange (69.), anschließend rettete Jasmin Fejzic per Glanzparade gegen einen Kopfball aus fünf Metern (70.) – und auch gegen Ex-Braunschweiger Marvin Pourié blieb der Keeper siegreich (75.). Dauerdruck der Gäste! Doch das erlösende Tor fiel nicht mehr – stattdessen verpasste Jan-Hendrik Marx nach 50-Meter-Sprint die Entscheidung, weil Bonmann parierte (89.). Es nutzte für Würzburg nichts mehr. Der BTSV schiebt sich vorerst auf Platz zwei, während dem FWK nun zehn Punkte bei vier ausstehenden Spielen auf das rettende Ufer fehlen.

Berlin 0:1 Duisburg: Pusch besorgt die Big-Points

Die Vorzeichen im Jahn-Sportpark waren klar, denn der Sieger würde einen großen Schritt in Richtung Klassenerhalt machen. Dazu bekamen die Gäste aus Duisburg die erste Chance – aber Marvin Knoll zielte nach einer Ecke knapp am Kasten vorbei (4.). Beide Mannschaften spielten vorwiegend auf Fehlervermeidung, hinzu kamen einige Ungenauigkeiten und viel Kampf im Spiel. Dann hielt Niclas Stierlin seinen Kopf bei einer Freistoßflanke herein, das Spielgerät touchierte die Latte (13.). Der MSV suchte eher mal die spielerischen Lösungen, so zog Aziz Bouhaddouz nach schönem Doppelpass aber zu ungenau ab (23.). Auf der Gegenseite zirkelte Brooklyn Ezeh beinahe einen Freistoß aus 16 Metern in die Maschen (29.), die Offensivbemühungen der Hausherren waren bis dahin zäh. Aber dann Berlins dickste Chance in der Partie: Flanke Moritz Seiffert, Abschluss Soufian Benyamina – knapp vorbei (42.). In einem kampfbetonten Spiel ging es torlos in die Pause.

Für den frühen fußballerischen Höhepunkt in der zweiten Hälfte sorgte dann Kolja Pusch, der von John Yeboah in der Mitte bedient wurde – von der Strafraumkante schloss der Offensivspieler trocken zum 1:0 in die Maschen ab (55.). Auf beiden Seiten blieb das Spiel viel zu ungenau, doch fortan spielte das dem MSV in die Karten. Und die Zebras hatten Leo Weinkauf im Kasten, an dem Christoph Menz erst aus kurzer Distanz (76.) und dann per Abpraller (82.) scheiterte. Duisburg brachte die knappe Führung dann letztlich mit etwas Glück über die Zeit und hat nun acht Punkte vor dem ersten Abstiegsplatz. Berlin steht bei einem Spiel mehr nur noch vier Zähler vor Platz 17.

Halle 1:1 Havelse: TSV steht als Absteiger fest

Schickt Halle den TSV Havelse in die Regionalliga? Ohne Sieg war es das für die Niedersachsen, das stand schon vor der Partie fest. Und der HFC zeigte wenig Gnade: Ein Freistoß der Hausherren landete vor den Füßen von Elias Huth, der seinen Schuss jedoch aus Abseitsstellung knapp über den Kasten zog (11.). Havelse wehrte sich, doch Halle riss das Spiel an sich. Jan Shcherbakovski brachte dann eine Flanke, die der TSV unsauber klärte – und anschließend wieder genau in die Füße von Huth klärte. Beim zweiten Versuch versenkte der Torjäger (24.). War es das für Havelse? Nein! Ein Freistoß von Leon Damer erreichte Fynn Arkenberg – und was zunächst wie eine Kopfball-Verlängerung aus elf Metern aussah, senkte sich unverhofft hinter Tim Schreiber in die Maschen (32.). Die Gäste aus Niedersachsen blieben dran. Fynn Lakenmacher scheiterte im Eins-gegen-Eins mit Schreiber (36.), anschließend schnappte der HFC-Keeper seinem Gegenspieler im erneuten Duell gerade noch rechtzeitig den Ball weg (43.).

Ohne einen weiteren Treffer wäre der TSV zu diesem Zeitpunkt abgestiegen, doch zu Beginn der zweiten Halbzeit suchte eher Halle weiter seinen Weg nach vorne. Der Partie fehlte aber fortan der Spielfluss durch mehrere Kleinigkeiten und viele Wechsel – dann kam Huth bei einem Zuspiel im TSV-Strafraum einen Schritt zu spät (73.). Havelse schnupperte am Führungstreffer, als Lakenmacher alleine auf Schreiber zulief und gerade noch so abgedrängt wurde, dass er nur das Außennetz traf (80.). Es war die letzte große Gelegenheit für Havelse, der mit dem 1:1-Remis als erster Absteiger endgültig feststeht. Halle wahrt auf Platz 15 einen Vorsprung von sechs Punkten. Im Heimspiel gegen Osnabrück am nächsten Dienstag müssen die Saalestädter allerdings auf Trainer André Meyer verzichten, der in der Nachspielzeit erst Gelb und dann Gelb-Rot sah, nachdem er sich über ein gefährliches Spiel der Havelser aufgeregt hatte.

Zwickau 2:1 Wiesbaden: Starke setzt den Lucky-Punch

Mit dem Klassenerhalt vor Augen ging der FSV mit hohem Engagement in die Partie – und belohnte sich früh durch einen Treffer von Yannik Möker. Im Mittelfeld verlor Wiesbaden den Ball, daraufhin brachte Ronny König den Ball an die Strafraumkante, wo der Torschütze ins linke Eck traf (8.). Gegen die mutige Anfangsphase der Zwickauer fehlten den Gästen lange Zeit die Ideen. Dann stürmte FSV-Keeper Johannes Brinkies bei einem SVWW-Angriff aus dem Kasten und wurde von John Iredale überrascht, sodass er den Ball nur zu Benedict Hollerbach abklatschen ließ – die Wiesbadener glichen unverhofft aus (27.). Die postwendende Antwort wäre beinahe wieder Möker gelungen, doch dieses Mal blieb Florian Strietzel im Kasten der Gäste siegreich (28.). Auf der anderen Seite konnte sich auch Brinkies im Eins-gegen-Eins mit Florian Rieble auszeichnen (31.). Die Partie wurde umkämpfter, weitere Großchancen gab es aber nicht.

Nach dem Seitenwechsel wurde Dominic Baumann in Szene gesetzt – doch ein Elfmeterpfiff blieb beim Eingreifen von Strietzel aus (51.). Auf der anderen Seite zeigte Brinkies seine schnellen Reflexe, als er bei einem Abschluss von Nils Butzen aus wenigen Metern rechtzeitig abtauchte (52.). Die beste Chance für den FSV kam dann durch einen Wiesbadener: Florian Carstens wollte den Ball zu seinem Keeper zurückspielen, doch der Pass geriet viel zu hoch und unerreichbar für Strietzel – aber knapp am Kasten vorbei (57.). Lange sah es nach einem Remis aus, dann kam Manfred Starke mit dem Lucky-Punch: In der Schlussminute stellte die SVWW-Abwehr die Verteidigung ein, der sechsfache Nationalspieler von Namibia bedankte sich freistehend und netzte zum 2:1-Siegtreffer ein (90.). Zwickau stellt sein Punktekonto damit auf sichere 43 Punkte und hat den Klassenerhalt nun dicht vor Augen, während der SVWW auf Platz acht stehen bleibt.

Meppen 1:1 Dortmund II: BVB nutzt den Chancenwucher nicht

Kann der SVM noch gewinnen, um den Klassenerhalt perfekt zu machen? Die Antwort mussten die Emsländer ohne Cheftrainer Rico Schmitt (Covid-19) geben. Tatsächlich startete aber Dortmund II aktiver in die Partie, ohne sich die großen Chancen herauszuspielen – und plötzlich führte dann doch Meppen. Per Flanke wurde Christoph Hemlein gefunden, der mit dem Rücken zum Tor aus der Drehung abschloss und jubeln durfte (16.). Auf der Gegenseite verpasste Richmond Tachie die schnelle Antwort, weil SVM-Keeper Matthis Harsman rechtzeitig die Hände hochnahm (21.). Meppen zog sich mit der Führung weit zurück und überließ dem BVB das Spiel – aber Tachie setzte den Ball aus kürzester Distanz noch über das Tor (36.). Auch ein indirekter Freistoß aus fünf Metern brachte den BVB II vor der Pause nicht mehr zurück in die Partie (44.).

Anders sah das nach dem Seitenwechsel aus: Ein unzureichender Querpass mündete in einem BVB-Konter, bei dem Harsman nicht entscheidend gegen Justin Njinmah klären konnte, sodass der Ausgleich vor dem leeren Tor gelang (55.). Die Emsländer fokussierten die Abwehrarbeit, doch die Gäste wollten den Sieg. Erst störte Stefan Puttkammer entscheidend gegen Immanuel Pherai (75.), dann konnte Bradley Fink eine Ablage des Niederländers im Sechzehner alleinstehend nicht verwerten (83.). Meppen brachte das Remis über die Zeit, wodurch ein Vorsprung von zehn Punkten auf den Abstiegsplatz auf dem Papier steht. Dortmund II ist derweil Neunter.

 

   

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