Breier im Interview: "Es wird definitiv etwas fehlen"

Im Interview mit liga3-online.de spricht Rostocks Torjäger Pascal Breier über das Training in Zeiten von Corona, Geisterspiele und den Re-Start am Samstag beim FSV Zwickau.

"Habe lange genug gewartet"

liga3-online.de: Die Saison wird am Wochenende fortgesetzt. Mit welchem Gefühl gehen Sie in das erste Spiel nach fast drei Monaten, Herr Breier?

Pascal Breier: Die Anspannung steigt von Tag zu Tag und ich freue mich grundsätzlich erst einmal, dass es wieder losgeht. Ich habe lange genug gewartet und will endlich auf den Platz. Mir ist aber natürlich bewusst, dass die Begebenheiten ganz andere sind. Eine solche Situation haben wir alle noch nicht erlebt. Deshalb bin ich gespannt auf den Re-Start der 3. Liga.

In welchem Fitnesszustand befinden Sie sich?

In einem sehr guten. Wir sind mittlerweile seit mehreren Wochen im Training. Es war fast so wie eine komplette Sommervorbereitung. Ob wir deshalb vielleicht einen kleinen Vorteil gegenüber anderen Teams haben, die aufgrund der unterschiedlichen Regularien in den jeweiligen Bundesländern erst später ins Training einsteigen durften, wird sich zeigen.

Großaspach-Leistungsträger Timo Röttger sprach von unverantwortlichem Handeln und Wettbewerbsverzerrung. Wie bewerten Sie die Fortsetzung der Saison?

Eine für alle optimale Lösung konnte in dieser Ausnahmesituation nicht gefunden werden. Die Entscheidung, weiterzuspielen, finde ich aber besser als die Saison am grünen Tisch oder mit irgendwelchen Hochrechnungen zu beenden.

Überall gelten besondere Corona-Vorsichtsmaßnahmen. Macht das Training überhaupt Spaß?

In den ersten Wochen, in denen wir bloß in Kleingruppen trainieren durften und Abstände berücksichtigen mussten, waren die Einheiten nach einer Weile schon etwas eintönig. Wir haben viel für Athletik und Kraft getan, außerdem gab es Dribbling- und Torschussübungen. Seitdem wir uns wieder im normalen Mannschaftstraining befinden und Zweikämpfe erlaubt sind, macht es auch wieder mehr Spaß.

 

"Müssen die Situation akzeptieren"

Die verbleibenden elf Partien werden vor leeren Rängen absolviert. Wird das einen großen Einfluss auf die Qualität der Spiele nehmen?

Es kann sein, dass die Spiele teilweise anders ablaufen werden. In den beiden Bundesligen konnte man das bereits sehen. Beispielsweise agieren einige Spieler etwas mutiger, weil sie den Druck vom Publikum nicht spüren. Für uns wird es eher ein Nachteil sein, dass keine Zuschauer im Stadion sind. Unsere Fans sind eine unserer großen Stärken. Das zeigt auch ein Blick auf die Heimtabelle, in der wir hinter dem MSV Duisburg Zweiter sind. Es wird ungewohnt sein und definitiv etwas fehlen, wenn die Ränge leer sind.

Haben Sie überhaupt Lust auf Geisterspiele?

Ich habe in erster Linie Lust auf Fußball. Bei einem Saisonabbruch hätten wir vielleicht erst im September wieder gespielt. Natürlich wäre es schöner mit Fans. Aber wir müssen die Situation akzeptieren und das Beste daraus machen.

Los geht es für den F.C. Hansa am Samstag mit der Begegnung beim abstiegsgefährdeten FSV Zwickau. Was erwarten Sie für ein Spiel?

Wie Zwickau spielt, ist glaube ich mittlerweile jedem bekannt. Das Team hat vorne mit Ronny König und Elias Huth zwei wuchtige, kopfballstarke Stürmer, die immer wieder mit langen Bällen und gefährlich geschlagenen Standards gefüttert werden. Außerdem agiert der FSV extrem zweikampfbetont. Ich erwarte ein ekliges, schwieriges Spiel.

Vor der Saison-Unterbrechung gewann Rostock drei der letzten vier Spiele. Wieso glauben Sie, dass der F.C. Hansa am Samstag daran anknüpfen kann?

Wir harmonieren gut und haben zum Start der Rückserie viel Selbstvertrauen getankt. Zwickau ist dagegen vor der Unterbrechung erstmals in dieser Saison auf einen Abstiegsplatz gerutscht und steht direkt unter Druck, wird aber hochmotiviert sein. Wir werden auf jeden Fall alles dafür tun, um nach der langen Pause mit einem Erfolgserlebnis zu starten.

   
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