Braunschweig stürmt auf Platz eins – FCM pulverisiert 1860

Tore en Masse hatte der 6. Samstagsspieltag der Spielzeit 2019/20 zu bieten. Während der 1.FC Magdeburg beim 5:1-Heimsieg über den TSV 1860 München keine Gnade kannte, rang Eintracht Braunschweig die Würzburger Kickers mit 5:2 nieder und sicherte sich somit vorerst die Tabellenführung. Der SV Meppen überzeugte beim ersten Heimerfolg gegen Jena (3:0). Preußen Münster und der KFC trennten sich 1:1-Remis. Zudem spielten: Bayern-Chemnitz (2:2) und Großaspach-Köln (0:3).

Magdeburg 5:1 TSV 1860: FCM zerlegt handzahme Löwen

Sehnsüchtig warteten die Anhänger des 1.FC Magdeburg auf den ersten Heimdreier der Saison und machten ihre Mannschaft gegen den TSV 1860 mit einer sehenswerten Choreo schon vor Anpfiff heiß auf den Ritt gegen die Münchner. Rund zehn Minuten lang tat sich relativ wenig auf dem Platz, viele nicklige Zweikämpfe prägten das Spielgeschehen, wobei die Elbstädter mehr fürs Spiel machten. Und dies sollte sich auch prompt in der 13. Spielminute auszahlen: Bertram brachte eine scharfe Hereingabe über den rechten Flügel in den Münchner Sechzehner, wo 1860-Verteidiger Berzel durchaus sehenswert, jedoch natürlich äußerst bitter per Flugkopfball das Leder ins eigene Netz beförderte, 1:0 für Magdeburg (13.). Viel ließen die beiden Teams in der Folge nicht zu, sodass es bis zur 25. Spielminute dauerte, ehe 1860 durch Mölders zur ersten Möglichkeit kam, sein Kopfball strich jedoch am Magdeburger Kasten vorbei (25.). Doch gerade als man das Gefühl bekam, die Sechzger hätten sich ein wenig gefangen, setzen die Elbstädter den nächsten Streich: Nach einem tollen Ball aus dem Halbfeld bediente Ernst direkt Beck, der den Ball zum viel umjubelten 2:0 für den FCM einschieben konnte (28.). Und jenes 2:0, es sollte schon früh in der Partie der Genickbruch für – insbesondere auf dem rechten Flügel – fahrlässig verteidigende Münchner Löwen sein. Erst netzte Bertram per Kopf nach abermaliger Flanke über den rechten Flügel ein (39.). Nur zwei Zeigerumdrehungen später bediente ebenjener Bertram – natürlich über rechts kommend – Beck, der per Kopf den Doppelback schnürte, 4:0 (41.). Um ein Haar hätte sogar Bertram noch das Ergebnis auf 5:0 geschraubt, scheiterte aber nach katastrophaler Kopfballrückgabe von Berzel am gut reagierenden Bonmann (45.+1), sodass sich der FCM mit einer furiosen 4:0-Führung in die Katakomben verabschiedete.

Magdeburg nahm nach dem Seitenwechsel das Tempo raus, blieb jedoch weiterhin die aktivere Mannschaft, Beck scheiterte knapp (49.). Es zeichnete sich ein – im Gegensatz zur ersten Hälfte – ruhiger zweiter Durchgang ab, Magdeburg musste nicht, 1860 konnte nicht und so ließen die Magdeburger den Ball lange Zeit kontrolliert durch die eigenen Reihen laufen. Doch einen hatte der FCM noch im Köcher: Rother nahm einen hohen Ball aus der eigenen Defensive an und lupfte ihn über den herauseilenden Bonmann hinweg zum 5:0 (74.). Für Ergebniskosmetik sorgte kurz vor dem Abpfiff noch 1860-Stürmer Ziereis, der bereits in der Nachspielzeit nach einem Mölders-Abschluss zum 1:5 aus Löwen-Sicht abstaubte (90.+1). Danach war der erste Heimerfolg der Magdeburger perfekt.

Braunschweig 5:2 Würzburg: Proschwitz und Co. ringen FWK nieder

Die Ausgangslage vor der Partie der Braunschweiger Löwen gegen die Würzburger Kickers war klar: Gelingt der Eintracht ein Heimerfolg, winkt – zumindest über Nacht – die Tabellenspitze. Und die Aussicht auf Platz eins sollte schon früh Nahrung erhalten: Nach einer Freistoßflanke von Martin Kobylanski hechtete Nick Proschwitz in den Ball und netzte zur frühen Führung für die Hausherren per Kopf ein (7.). Würzburg war um eine schnelle Antwort bemüht, doch weder die Kopfbälle von Baumann (8.) noch Hansen (10.) brachten die erhoffte Durchschlagskraft. Es zeichnete sich ein offener Schlagabtausch ab, auch Braunschweig kam in der Folge zu zwei guten Abschlüssen durch Bär (13./16.), der jedoch beide Male in FWK-Schlussmann Verstappen seinen Meister fand. Doch mitten rein in die Druckphase des BTSV führte eine Unachtsamkeit in der Braunschweiger Abwehr zum Ausgleich für die Kickers. Nach einer Hereingabe über den linken Flügel war sich die Eintracht-Verteidigung beim Klärungsversuch nicht einig, Würzburgs Kaufmann sagte Danke und drosch den Ball in die Maschen, 1:1 (26.). Es sollte noch dicker für die Gastgeber kommen: Hemmerich zog aus rund 20 Metern einfach mal ab und drehte plötzlich die Partie zugunsten der Unterfranken (36.). Doch die Eintracht zeigte sich nur kurz geschockt, Wiebe bediente über den linken Flügel kommend mustergültig Proschwitz, der den Doppelpack schnürte (40.). Es sollte den Schlusspunkt einer turbulenten ersten Hälfte setzen.

Doch wer nun dachte, die Begegnung würde im zweiten Durchgang abflachen, sah sich getäuscht. Gerade einmal drei Minuten waren gespielt, da sorgte Becker nach einer Freistoßflanke für die erneute Führung der Braunschweiger Löwen, 3:2 (48.). BTSV-Trainer Christian Flüthmann hatte offenbar die richtigen Worte in der Kabine gefunden, denn schon in Minute 56 bauten seine Mannen die Führung aus: Feigenspan setzte sich überragend durch und setzte am langen Pfosten mustergültig Bär in Szene, der zum 4:2 einschob. Spätestens jetzt hatten die Löwen dem FWK den Zahn gezogen, der sich sichtlich geschockt von der Offensivwucht des BTSV zeigte und in der 68. Spielminute den nächsten Gegentreffer hinnehmen musste: Kessel setzte sich über rechts durch und bediente sehenswert Kobylanski, der zum 5:2 nur noch einschieben musste (68.). Die Messe war gelesen, sodass Fejzic nur kurz vor Schluss noch einmal gegen Kaufmann eingreifen musste und das 5:2 festhielt (85.). Eintracht Braunschweig ist damit nach dem gestrigen 2:2 des FC Ingolstadt gegen Hansa Rostock vorübergehend Tabellenführer.

Münster 1:1 Uerdingen: Pflücke kontert Rodrigues Pires

Beim mit zahlreichen Topstars gespickten KFC Uerdingen zeichnete sich in den vergangenen Spielen ein klarer Abwärtstrend ab, den die Krefelder natürlich am liebsten zu Gast bei den solide in die Saison gestarteten Münsteranern ablegen wollten. Beinahe hätten die Gäste auch schon früh den Bock umstoßen können, doch Kirchhoffs Kopfball nach Ecke klatsche nur an den Pfosten (9.). Es dauerte bis zur 22. Spielminute, ehe auch die Adlerträger für den ihrerseits ersten Aufreger sorgen konnten. Schnellbacher zog auf Höhe des Elfmeterpunkts ab, knallte das Spielgerät jedoch an den Querbalken (22.). Jene beiden Aluminium-Treffer sollten jedoch auch die einzigen Aufreger einer chancenarmen Begegnung zweier Teams darstellen, die sich in den ersten 45 Minuten zu großen Teilen im Mittelfeld beackerten, sodass es folgerichtig mit einem 0:0 in die 15-minütige Spielunterbrechung ging.

Und auch der zweit Durchgang sollte sich nicht als das große Chancenspektakelt herausstellen, Heidemann scheiterte mit seinem Fernschuss an Königshofer (56.). Lange Zeit neutralisierten sich die beiden Mannschaften weiterhin im Mittelfeld. Umso überraschender fiel in Minute 72 die Führung für die Hausherren: Hoffmann tankte sich über die rechte Seite durch und bediente den eingewechselten Rodrigues Pires, der aus spitzem Winkel zum 1:0 einnetzte (72.). Doch als alles schon nach einem knappen Heimerfolg für Münster aussah, erzwang Uerdingen doch noch den Ausgleich: Rühle legte ab auf Pflücke, der aus 19 Metern zum leistungsgerechten Remis und gleichzeitig auch Endstand einnetzte (84.)

Meppen 3:0 Jena: Erster SVM-Heimsieg

Sofern man so früh in der Saison schon von Abstiegskampf sprechen darf, fand ebenjener in der Hänsch-Arena zu Meppen statt: Der heimische SVM empfing als Tabellenfünfzehnter mit dem FC Carl Zeiss das noch immer punktlose Tabellenschlusslicht aus Jena. Die Partie war keine drei Minuten alt, da ereilte die Thüringer schon die erste Hiobsbotschaft: Kübler blieb nach einem Zweikampf mit Evseev liegen und musste ausgewechselt werden, für ihn kam Käuper ins Spiel (3.). In einer intensiv geführten Partie brauchte der FCC bis zur 16. Minute für die erste Großchance: Käuper gelangte ins Eins-gegen-Eins-Duell mit SVM-Schlussmann Domaschke, konnte den Ball aber aus spitzem Winkel nur noch ans Außennetz setzen. Auf der Gegenseite tauchte plötzlich Guder frei vor Jena-Keeper Coppens auf, setzte den Ball jedoch aus aussichtsreicher Position über den Kasten (19.). In der 26. Minute hielten die Anhänger der Blau-Weißen die Luft an, als sich Jenas Obermair sehenswert durch den Strafraum der Emsländer dribbelte, mit seinem Schuss jedoch nur knapp den Meppener Kasten verfehlte (26.). Nur kurz hatten die Fans des SVM den Torschrei auf den Lippen, doch Undavs Tor wurde zurecht aufgrund einer Abseitsstellung zurückgepfiffen (35.). Und da auch die Abschlüsse von Puttkammer (37.), Komenda (40.) und erneut Undav (45.+2) nicht den Weg in ihr Ziel finden wollten, ging es mit einem leistungsgerechten 0:0 in die Pause.

Meppen-Trainer Christian Neidhart hatte seiner Mannschaft mit dem Pausentee offenbar die nötige Würze verabreicht, denn die Blau-Weißen kamen mit mächtig Dampf aus der Kabine. Allen voran Neuverpflichtung Valdet Rama sorgte für mächtig Betrieb im Spiel der Meppener. Ebenjener Neuzugang sollte auch für die verdiente Führung der Hausherren sorgen: Guder bediente Rama, der sich technisch versiert durch den Jenaer Sechzehner dribbelte und dann sehenswert den Ball über Coppens hinweg zur 1:0-Führung lupfte (65.). Und Meppen wollte sich nicht auf der knappen Führung ausruhen, Piossek flankte per Freistoß auf Komenda, der im Fallen die Riesenchance auf das 2:0 hatte, jedoch am stark reagierenden Coppens scheiterte (72.). Spektakulär wurde es in Minute 75, als Jenas Gabriele zum Seitfallzieher ansetzte, das Leder jedoch vorbeiknallte. Es sollte jedoch die letzte Gelegenheit für die Gäste bleiben, ehe der SVM den Sack zumachte. Zunächst scheitere El-Helwe noch frei vor Coppens (82.), doch nur zwei Zeigerumdrehungen später brachte Piosseks Treffer zum 2:0 nach Undav-Vorarbeit die vermeintliche Vorentscheidung (84.). Meppen spielte sich nun in einen Rausch und krönte eine bärenstarke zweite Hälfte kurz vor Abpfiff noch mit dem 3:0 durch Undav, der nach einem sehenswerten Doppelpass mit Piossek den letzten Treffer der Partie markierte. Meppen springt durch den Sieg vorerst auf einen komfortablen neunten Tabellenrang, die Luft für Jena-Coach Lukas Kwasniok dürfte nach der sechsten Niederlage in Folge hingegen äußerst dünn werden.

Bayern II 2:2 Chemnitzer FC: CFC rettet späten Punkt in München

Im Duell des Tabellendreizehnten aus München gegen den Vorletzten aus Chemnitz hofften insbesondere die Gäste nach den zuletzt turbulenten und schwierigen Wochen auf den so wichtigen ersten Dreier der Saison. Doch die Zweitvertretung des deutschen Rekordmeisters hatte nicht vor, es den Himmelblauen einfach zu machen und so entwickelte sich insbesondere in der Anfangsphase ein zäher Abnutzungskampf. Bezeichnend dafür: Die einzige nennenswerte Torraumszene in Durchgang eins verbuchte Bayern-Angreifer Wriedt, der nach schöner Vorarbeit durch Singh jedoch deutlich zu hoch zielte (23.). Die Offensive des CFC hingegen fand schlicht und ergreifend zu selten statt, wenn auch die Sachsen mehr vom Spielt hatten.

Dies sollte sich aber im zweiten Durchgang prompt ändern: Milde brachte über den linken Flügel stürmend eine scharfe Hereingabe in den Bayern-Sechzehner und fand in Person von Bohl einen dankbaren Abnehmer, der am zweiten Pfosten zur Führung für Chemnitz einnetzte (47.). Doch die Führung des CFC, sie sollte nicht von langer Dauer sein. Nur sechs Minuten später steckte Singh herrlich auf Dajaku durch, der ins lange Eck zum Ausgleich vollstreckte (53.). Und es sollte noch bitterer für die Gäste kommen: Wriedt setzte sich energisch durch und passte in Richtung zweiter Pfosten, wo Rochelt nur noch den Fuß hinhalten musste und das 2:1 für die Bayern markieren konnte, Spiel gedreht (64.). Chemnitz war in der Folge sichtlich bemüht, den Ausgleich zu erzwingen und kam insbesondere in Person von Bozic (66./74.) und Milde (80.) zu vereinzelten, guten Gelegenheiten. Es sollte jedoch bis zur 85. Minute dauern, ehe Tuma nach Bohl-Hereingabe doch noch zum viel umjubelten 2:2 des CFC vollstrecken konnte (85.) – der durchaus verdiente Ausgleich für engagierte Chemnitzer, die jedoch fast schon mit dem Schlusspfiff noch einmal den Atem anhielten, als Zylla knapp am Tor von Jakubov vorbeiköpfte (90.+4).

Großaspach 0:3 Köln: Köln stoppt Großaspacher Aufwärtstrend rigoros

Nach zuletzt zwei Siegen und einem Remis in der Liga wollte die SG Sonnenhof Großaspach auch gegen Aufsteiger Viktoria Köln den Aufwärtstrend bestätigen – ein Unterfangen, welches jedoch deutlich in die Hose gehen sollte. Nachdem beide Teams zunächst nur zu sporadischen und wenig zwingenden Abschlüssen kamen (Imbongo (1.), Jüllich (15.)// Wunderlich (2.), Bunjaku (6.)), übernahmen die Gäste zunehmend das Heft des Handelns und verdienten sich in Minute 31 auch die Führung: Gottschling zog über die rechte Seite in den Strafraum und steckte durch auf – na klar – Albert Bunjaku. Der Kölner Topstürmer narrte noch einen Gegenspieler und schob dann überlegt zur Führung für den Verein rechts vom Rhein ein (31.). Der Weckruf offenbar für die SGS, die zunächst einen Elfmeter forderte, nachdem Viktoria-Verteidiger Lanius Großaspach-Stürmer Brünker in der Kniekehle traf (35.), für den Unparteiischen jedoch zu wenig. Danach schepperte das Gehäuse von Viktoria-Schlussmann Mesenhöler, als Brünker nach einem Freistoß per Kopf nur die Latte traf (37.). Doch ausgerechnet in diese Druckphase der Hausherren hinein, stellten die Domstädter eiskalt auf 2:0. Bösel ließ sich haarsträubend und völlig unkonzentriert das Leder von Handle abjagen, der frei vor Reule die Nerven behielt und die Kölner Führung ausbaute (39.). Kurz vor der Pause forderten auch die Gäste einen Elfmeter ein, doch auch in diesem Fall entlockte der Kontakt von Bösel gegen Bunjaku dem Schiedsrichter keinen Pfiff, knifflige Szene (42.). Mit dem 2:0 ging es dann auch in die Kabinen.

Die Gastgeber kamen gut aus der Pause und hatten durch den eingewechselten Neuzugang Vlachodimos auch direkt die erste gute Gelegenheit. Der Rechtsaußen steckte mustergültig durch auf Imbongo, doch der Mittelstürmer scheiterte im direkten Duell mit Kölns Schlussmann Mesenhöler (51.). Großaspach drückte in der Folge, fand jedoch keine weiteren geeigneten Mittel, um das Abwehrbollwerk des Aufsteigers auszuhebeln. Und so war es wiederum die Viktoria, die dem Gastgeber eine Lehrstunde in Sachen Effektivität erteilte: Über drei Stationen zirkulierte der Ball schnörkellos zu Holzweiler, der Wunderlich bediente. Der Kapitän ließ sich nicht zweimal bitten und stellte auf 3:0 für Köln, der viel zitierte Deckel war drauf (67.). Großaspach biss sich die Zähne am Abwehrbeton der Kölner aus und so hätte um ein Haar Bunjaku noch den persönlichen Doppelpack per Heber erzielt, setzte diesen jedoch knapp neben das Gehäuse (81.). Nahezu mit dem Schlusspfiff kamen die Gastgeber noch einmal zu einer guten Gelegenheit, doch weder Dem mit dem Fuß, noch Vlachodimos per Kopf waren in der Lage, den bärenstark aufgelegten Mesenhöler im Kasten der Viktoria zu überwinden (90.). Somit blieb es am Ende der 90 Minuten beim hochverdienten 3:0-Auswärtserfolg für Viktoria Köln.

   

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