Bouziane kritisiert den Waldhof: "Art und Weise war respektlos"

Seit einer Woche steht Mounir Bouziane bei Türkgücü München unter Vertrag, nachdem er beim SV Waldhof Mannheim zuvor kein neues Arbeitspapier erhalten hatte. Eine Tatsache, über die sich der 29-Jährige noch immer enttäuscht zeigt – Kritik an Sportchef Jochen Kientz inklusive.

"Wurde drei Monate lang hingehalten"

Gegenüber dem "Mannheimer Morgen" klagt Bouziane: "Ich habe das Verhalten mir gegenüber als respektlos empfunden. Wenn man mit mir nicht verlängern will, aus welchen Gründen auch immer, akzeptiere ich das. Dafür bin ich lange genug im Geschäft." Doch die Art und Weise sei "respektlos" gewesen: "Weil ich drei Monate lang hingehalten wurde, ohne eine richtige Antwort zu bekommen." Im Frühjahr sei Bouziane nach eigenen Angaben mitgeteilt worden, dass man zufrieden mit ihm sei. Man müsse nur mit dem Geld schauen. "Da war ich mir ziemlich sicher, dass ich in Mannheim verlängern werde und es nur eine Frage der Zeit ist, bis ein Angebot kommt."

Doch ein Angebot kam nicht. Weder unmittelbar nach Saisonende, noch im Sommer. "In der Presse wurde immer gesagt, dass sie nach einer 1a-Lösung suchen. Das war für mich schon ein kleiner Schlag, nach dem Motto: Du bist nicht mehr gut genug", zeigt sich der Stürmer enttäuscht. Dabei habe er sogar anderen Vereinen abgesagt, weil er weiterhin auf ein Angebot des SVW gehofft hatte. "Ich habe mich bei Waldhof sehr wohl gefühlt und habe den Verein sehr gemocht."

Mitte Oktober wurde der Stürmer ins Probetraining beim Waldhof eingeladen – eine Maßnahme, die ihn überraschte: "Ich musste bei meinem eigenen Verein ins Probetraining, nachdem ich zwei Jahre für Waldhof gespielt habe. Da habe ich gedacht: Was soll das?" Einen Vertrag bekam er nicht: "Man hat mir gesagt, dass man kein Budget mehr hat, ich auf Gehalt verzichten muss – und am gleichen Tag einen anderen Stürmer verpflichtet. Das hat mich schon sehr gewundert."

Sportchef widerspricht

Kientz widerspricht den Aussagen des Stürmers in der Zeitung derweil. Laut dem Waldhof-Sportchef sei alles korrekt und fair verlaufen. "Wir haben transparent kommuniziert, dass wir auf dem Markt nach weiteren Stürmern Ausschau halten. Es ist Teil meiner Aufgabe, für den Verein die besten Optionen wahrzunehmen und dabei auf den aktuellen Stand der Kaderplanung einzugehen. Darin kann ich kein ,respektloses’ Verhalten erkennen", sagt der 48-Jährige und wünscht dem Stürmer bei seiner neuen Aufgabe "viel Erfolg".

Als Nachtreten will Bouziane seine Kritik aber nicht verstanden wissen: "Ich wünsche dem Verein von Herzen alles Gute." Nun will er bei Türkgücü durchstatten: "Bei Türkgücü hat alles gepasst. Da habe ich auch gemerkt, dass ich gewollt bin und sie an mich glauben. Und ich bin nicht die Z-Lösung, nachdem alle anderen abgesagt haben."

   

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