Böse Überraschung für 1860: Mieterhöhung statt Kosteneinsparung?

Nach dem Zwangsabstieg in die Regionalliga 2017 kehrte der TSV 1860 München ins Grünwalder Stadion zurück. Aus nostalgischen Gründen ein guter Schritt, wurde somit schließlich ein großer Wunsch der Fans erfüllt. Doch nun droht den Löwen eine Mieterhöhung. Pikant: Diese Konsequenz droht nach einem Antrag auf Mietminderung.

Geschäftsführer hatte Mängelliste eingereicht

Die Teilung der Allianz Arena mit dem Rivalen FC Bayern München passte vielen Sechzger-Fans nicht. Nach dem Abstieg aus der zweiten in die vierte Liga gab es im Sommer 2017 den Umzug ins Gründwalder Stadion. Die im Mai 1911 eröffnete Spielstätte weist natürlich einige bauliche Defizite auf, die auf den TSV zurückfallen. 1860-Geschäftsführer Marc Pfeifer hatte deshalb vor vielen Monaten bei der Stadt München eine Mängelliste abgegeben und gehofft, so eine Mietminderung für den Klub aushandeln zu können.

Doch genau das Gegenteil könnte nun der Fall sein. Bürgermeisterin Verena Dietl sagte in einem Interview mit der "SZ", dass nun eine Auswertung vorliege. Sie habe Nachbesserungen in Auftrag gegeben – "im Sinne von 1860". Es sei versprochen wurden, dass alle Mängel zugunsten der Löwen angerechnet werden. "Dafür hat das Bewertungsamt ein Berechnungssystem."

Erhöhung der Nebenkosten wohl unausweichlich

Doch weniger wird der Kultklub deshalb nicht überweisen müssen. Die erhoffte Minderung könnte in eine Erhöhung umschlagen. "Was sich schon auswirkt, sind die Betriebskosten. Die müssen wir natürlich jetzt auch umlegen. Wir schauen es uns jetzt ganz genau an und sind deswegen ja gerade noch in der Prüfung", so Dietl. Vorher hatte der Verein die Nebenkosten "nur sehr minimal getragen. Das musste jetzt nachberechnet werden. Wir haben vergangene Saison ja auch das Flutlicht erneuert. Aktuell laufen noch rechtliche Prüfungen, die Betriebskosten werden Berücksichtigung finden müssen. Es könnte durchaus sein, dass die Gesamtkosten steigen." Mit der Energiekrise habe dies jedoch nichts zu tun.

Dass sich der Umzug ins Grünwalder Stadion aus wirtschaftlicher Sicht nicht lohnen würde, hätte den Beteiligten schon vorher klar sein müssen, meinte Dietl: "Bei vielen Dingen, bei denen 1860 im Nachteil ist, wussten die Verantwortlichen ja, worauf sie sich einlassen mit der Rückkehr ins Grünwalder Stadion. Etwa, dass VIP-Loungen fehlen und deshalb zusätzliche Kosten über die entfernt gelegene VIP-Alm entstehen. Oder dass sie zu wenige Sitzplätze haben. All das war bekannt. Trotzdem werden wir diese Nachteile im Sinne von Sechzig bei der künftigen Kaltmiete zugute gerechnet."

   

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