Bis zu sieben Ausfälle: Energie vor Pokalspiel mit Personalsorgen

Als letzter der zwölf teilnehmenden Drittligisten wird Energie Cottbus am Montag in den DFB-Pokal eingreifen. Im Duell mit Werder Bremen soll – anders als vor zwei Jahren – die große Überraschung gelingen. Personell haben die Lausitzer jedoch einige Sorgen, bis zu sieben Spieler drohen auszufallen.

Ruf nach weiterer Verstärkung

Während Paul Milde und Rudolf Ndualu aufgrund eines grippalen Infekts schon die ganze Woche über nicht trainieren konnten, sind Yannik Möker, Niko Bretschneider (beide muskuläre Probleme) sowie Romarjo Hajrulla erst am Freitag ins Training eingestiegen. Ob es für sie bis Montag reicht, vermochte Trainer Claus-Dieter Wollitz bei der Pressekonferenz am Freitagmittag nicht zu prognostizieren. Eng wird es auch bei Timmy Thiele, der bislang noch gar nicht mittrainiert hat. Unklar ist ebenfalls, ob Kapitän Axel Borgmann nach auskuriertem Kreuzbandriss im Kader stehen wird. Die Entscheidung soll am Sonntag fallen.

Sollten alle derzeit angeschlagenen oder verletzten Spieler ausfallen, müsste Energie mit einem Rumpfkader und ohne echten Stürmer antreten. Entsprechend machte Wollitz einmal mehr deutlich, dass die Mannschaft noch verstärkt werden müsse. Untätig sind die Verantwortlichen nicht, demnach würden hinter den Kulissen derzeit "sehr viele Gespräche" geführt werden, berichtete der 59-Jährige. Um die nötige Verstärkung zu finden, "müssen wir bereit sein, das Risiko zu erhöhen. Denn wir brauchen sportlichen Erfolg. Ungeachtet der Wirtschaftlichkeit." Weil das Budget allerdings begrenzt ist, werde es "nicht so einfach", Spieler zu überzeugen. "Ich hoffe aber, dass wir nächste Woche etwas vermelden können. Das wäre für alle sehr wichtig."

Wollitz zieht die Zügel an

Gegen Bremen muss es aber die aktuelle Mannschaft richten. Und von dieser fordert Wollitz, der nach abgesessener Sperre auf die Bank zurückkehren wird, vor allem eines: mehr Einsatz. Denn in den bisherigen beiden Partien sei der FCE mit Blick auf die Intensität und die Mentalität "nicht auf dem Niveau gewesen, um in der 3. Liga bleiben zu dürfen", so die deutlichen Worte von Wollitz. "Wir brauchen 110 Prozent. Da sind wir bisher nicht drangekommen. Ich erwarte Hingabe bis zur 95. Minute." Dafür gelte es, mehr zu laufen. "Gegen Bielefeld und Dresden war ich mit der Laufleistung nicht zufrieden." Die Folge: "Trotz des Wetters haben wir die Intensität im Training während dieser Woche richtig angekurbelt." Am Freitag wurde zudem länger trainiert als geplant. "Ich nehme auf nichts mehr Rücksicht. Wir stehen hier in der Verantwortung", setzte Wollitz zu einer kurzen Brandrede an.

Auch defensiv fordert der 59-Jährige eine Steigerung, nachdem die Gegentore in Dresden "dumm" gewesen seien. "Insgesamt ist das für die Liga viel zu wenig", machte der Energie-Coach klar. "Wir brauchen Körperlichkeit, Wachsamkeit, Überzeugung, eine gute Tiefenabsicherung und eine Top-Einstellung", rief der emotionale Coach aus und appellierte zudem an die Eigenverantwortung der Spieler. "Wir werden alles versuchen, um einen packenden Fight abzuliefern", versprach Wollitz. Bereits vor zwei Jahren waren sich Cottbus und Bremen in der ersten Pokalrunde begegnet, damals siegten die Norddeutschen mit 2:1. Beim Wiedersehen müsse Energie nun "vieles besser" machen als damals, forderte Wollitz. Damit die große Überraschung gelingen kann.

   

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