"Bis 2024 vorbereitet sein": KSC mit Bundesliga-Träumen
Zehn Jahre nach dem Sturz aus der Bundesliga blühen beim Karlsruher SC Träume von einer Rückkehr ins Oberhaus des deutschen Fußballs. Vereinspräsident Ingo Wellenreuther hält dafür ein Zeitfenster von fünf Jahren für realistisch.
"Vorbereitet, um in die Bundesliga aufzusteigen"
2024 werde "der KSC ein stabiler Zweitligist und in allen Bereichen vorbereitet sein, um in die Bundesliga aufzusteigen, und finanziell so aufgestellt sein, dass eine Lizenzerteilung problemlos möglich ist", kündigt Wellenreuther in einem Interview mit der "Bild"-Zeitung an.
Zur Bewältigung des entsprechenden Weges beschrieb der KSC-Chef den Aufstieg in die zweite Liga zur kommenden Saison mit Blick auf die finanziellen Rahmenbedingungen als hilfreiche Zwischenetappe. "Das negative Eigenkapital beträgt 2,8 Millionen Euro. Eine Fortführungsprognose für den KSC liegt vor. Jedes Jahr in der 3. Liga macht die Situation aber nicht einfacher."
Karlsruhe war 2009 nach zwei Jahren in der Bundesliga zum sechsten Mal aus der Eliteklasse abgestiegen. 2017 folgte der zweite Absturz in die 3. Liga. Den direkten Wiederaufstieg ins Unterhaus verpasste die Mannschaft von Trainer Alois Schwartz nach Rang drei in der Punktrunde in den Relegationsspielen gegen Zweitligist Erzgebirge Aue. In der laufenden Saison rangiert der KSC nach dem ersten Spieltag der Rückrunde als Tabellenzweiter auf dem zweiten Aufstiegsplatz. Der Vorsprung auf den Tabellendritten KFC Uerdingen beträgt zwei Zähler, der Hallesche FC liegt auf Rang vier drei Zähler hinter den Badenern.
Stadionbau und Profi-Ausgliederung von großer Bedeutung
Einen Meilenstein auf dem Weg zurück in die Bundesliga sieht Wellenreuther den Neubau des Wildparkstadions. "Jetzt können wir den KSC zukunftsfähig aufstellen“, sagte der 59-Jährige zu den Erwartungen an das bereits angelaufene 123-Millionen-Euro-Projekt. Deswegen bedauert der Klub-Boss auch die Verzögerungen bei den Planungen für die neue Arena: "Aus vielen Gründen wäre es für den KSC besser gewesen, wenn das Stadion früher gekommen wäre.“
Perspektivisch von großer Bedeutung ist für den früheren UEFA-Cup-Halbfinalisten neben dem Stadionbau auch die geplante Ausgliederung der Profi-Abteilung. Bis Mitte des Jahres sollen verschiedene Möglichkeiten zur Gestaltung dieses Prozesses geprüft werden. Wellenreuther will sich deswegen momentan noch nicht auf eine bestimmte Form der künftigen Kapitalgesellschaft festlegen. Die Prüfung "führen wir absolut ergebnisoffen durch. Die Wahrung der Beteiligungsrechte des Vereins, Fragen der Haftung und der Organisation und Möglichkeiten zur besseren Kapitalbeschaffung spielen eine zentrale Rolle. Ich bin in keiner Weise festgelegt. Die Rechtsform muss zum KSC und seinen Zielen passen", erläuterte Karlsruhes Präsident seinen Standpunkt in der Frage. Doch bei allen Träumen von der Bundesliga: Am Mittwoch wird der KSC zunächst ins Trainingslager reisen, um sich für den Kampf um die 2. Liga zu rüsten.