Löwen-Frust nach verpasstem Sieg: "Da fehlen mir die Worte"

Wieder geführt, wieder nicht gewonnen: Beim 1:1 gegen die Würzburger Kickers kassierte der TSV 1860 München am Montagabend zum fünften Mal in dieser Saison ein spätes und entscheidendes Gegentor und verpasste damit wiederholt den Sieg. Entsprechend gefrustet war Trainer Daniel Bierofka.

Schon acht Punkte verschenkt

Es scheint ein Fluch auf den Löwen zu liegen: In den bisherigen zehn Spielen ging der Aufsteiger achtmal in Führung – und damit so häufig wie keiner Drittligist -, brachte den Vorsprung aber nur in drei Spielen auch ins Ziel. Der Knackpunkt sind die späten Gegentore. Schon neunmal schlug es in dieser Saison in der Schlussviertelstunde bei den Löwen ein – das ist Liga-Spitzenwert. Auf diese Weise brachte sich der TSV 1860 schon in Kaiserslautern (0:1), in Osnabrück (2:2), gegen Uerdingen (0:1), in Unterhaching (1:1) und nun auch gegen Würzburg um den Lohn – dieses Mal sogar in Überzahl.

"Da fehlen mir die Worte", war Daniel Bierofka bedient. Schon acht Punkte gingen den Löwen in dieser Saison durch späte Gegentore verloren. Statt mit 21 Zählern von der Tabellenspitze zu grüßen, belegt der Aufsteiger lediglich den achten Tabellenplatz.

Steinhart hat "kleine Erklärung"

"Wie schon in den letzten Wochen haben wir es nicht geschafft, den Ball über die Linie zu drücken und hinten den Kasten sauber zu halten", bemängelte Bierofka nach dem 1:1 gegen die Kickers. Adriano Grimaldi hatte den TSV 1860 nach 64 Minuten in Überzahl (Gnaase sah nach 57 Minuten Gelb-Rot) zunächst in Führung gebracht, ehe Simon Skarlatidis in der 82. Minute ausgleichen konnte. "Wir lassen uns einfach von den Emotionen treiben, alle denken nur nach vorne, wollen das 2:0 machen", führte der Löwen-Coach seine Kritik weiter aus und haderte: "Das war nicht gut gemacht von uns, wir müssen da einfach ruhiger bleiben."

Auch Philipp Steinhart, der die 1:0-Führung mit seiner siebten Tor-Vorlage auflegte, hatte am "Telekom"-Mikrofon "keine Erklärung" für die späten Gegentore: "Wir müssen in Überzahl einfach das 2:0 nachlegen, hinten raus clevererer spielen und bis zum Ende konzentriert sein." Das gelang dem TSV 1860 am Montagabend erneut nicht.

1860 spielt Konter "scheiße aus"

Mittelfeldspieler Daniel Wein legte den Finger ebenso in die Wunde: "Würzburg ist ein Mann weniger, wir gehen in Führung und spielen dann die Konter scheiße aus", wird der 24-Jährige auf der Löwen-Homepage zitiert. Es könne nicht sein, so Wein weiter, "dass wir eine gute 2. Halbzeit spielen und wieder nicht gewinnen. Wir haben den Sieg hergeschenkt", ärgerte er sich. Was den 24-Jährigen zusätzlich auf die Palme brachte, war der nicht gegebene Elfmeter bei einem Zweikampf zwischen Adriano Grimaldi und Peter Kurzweg in der 84. Minute.

Doch wie liga3-online.de-Experte Babak Rafati in seiner Einschätzung analysierte, entschied Schiedsrichter Eric Müller in dieser Szene richtigerweise auf Weiterspielen: "Dieser Zweikampf ist fußballtypisch und im Bereich des Erlaubten." Doch am Schiedsrichter wollte Wein den verpassten Sieg ohnehin nicht festmachen: "Wenn wir solche Fehler machen, dann haben wir es auch nicht verdient. Den Eckball, der zum 1:1 führte, bekommen wir einfach nicht geklärt!"

Bitterer Beigeschmack

Sascha Mölders zeigte sich ebenfalls selbstkritisch: "Wir müssen einfach das Tor bis zum Ende verteidigen, dann gewinnen wir 1:0". Doch so blieben die Löwen zum vierten Mal in Folge sieglos, stehen als Aufsteiger mit 13 Punkten aus zehn Spielen aber gut da – wenngleich die zahlreichen späten Gegentore für einen mehr als bitteren Beigeschmack sorgen.

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