Bestätigt: Bader muss den FCK am Jahresende verlassen

Während der 1. FC Kaiserslautern durch den 2:1-Sieg des KFC Uerdingen in Meppen am Sonntag auf einen Abstiegsplatz gerutscht ist, wurde bekannt: Der am 31. Dezember auslaufende Vertrag mit Sport-Geschäftsführer Martin Bader wird nicht verlängert. Derweil sind Jürgen Kind und Paul Wüst aus dem Aufsichtsrat zurückgetreten.

Bader schon länger in der Kritik

Überraschend ist die Entscheidung, sich am Jahresende von Bader zu trennen, nicht. Beschlossen wurde sie am Sonntag vom Beirat der FCK-Kapitalgesellschaft. Schon seit einiger Zeit steht der 51-Jährige in der Kritik – vor allem, weil er seit seinem Amtsantritt im Februar 2018 mit Michael Frontzeck und Sascha Hildmann zwei Trainer verpflichtete, die sich als Fehlgriffe herausstellten. Boris Schommers, seit eineinhalb Wochen im Amt, wartet noch auf seinen ersten Sieg in der 3. Liga. Auch die fehlgeschlagene Kaderplanung in den letzten Jahren fällt in seinen Bereich. Bereits Ende April stand Bader vor dem Aus, blieb aber im Amt – wohl ein Wunsch von Investor Flavio Becca. Zuletzt hatten die Fans mit Sprechchören die Entlassung von Bader gefordert. Nun trennen sich die Wege am Jahresende.

Kind und Wüst erklären Rücktritt

Jürgen Kind, Mitglied im Aufsichtsrat und im Beirat des Klubs, hat umgehend auf die Entscheidung des Beirats reagiert – und seinen sofortigen Rücktritt erklärt: "Ich kann die Entscheidung, unseren Geschäftsführer Sport – Martin Bader – nicht umgehend zu beurlauben, nicht mittragen", begründet er in einer Stellungnahme bei Facebook. "Außerdem macht es für mich nach diversen Vorfällen aus den letzten 12 Monaten absolut keinen Sinn mehr, mit einem Patrick Banf (Beiratsvorsitzender, d. Red.) weiterhin zusammenzuarbeiten", schreibt er weiter.

Banf zeigt sich von der Rücktritts-Begründung derweil insofern überrascht, "als dass es in unserer gemeinsamen Telefonkonferenz gar keinen Antrag auf eine sofortige Entlassung von Martin Bader gab." Wichtig sei gewesen, keine emotionale Kurzschlussentscheidung zu treffen: "Wir wollen in den Gremien seriös und in Ruhe über die kommende sportliche Leitung beraten und den FCK hier neu aufstellen." Banf kündigt an: "Daher werden wir uns in den kommenden Tagen mit Martin Bader zusammensetzen und das weitere Vorgehen besprechen. Zudem sehen wir hier auch die Mannschaft in der Pflicht."

Auch Paul Wüst verlässt das Gremium mit sofortiger Wirkung: "Die Beschimpfungen, Denunziationen und Rücktrittsforderungen, denen ich ausgesetzt bin, kann ich aus gesundheitlichen Gründen einfach nicht mehr weiter ertragen", erklärt Wüst in einer Mitteilung des FCK. "Daher muss ich die Konsequenzen ziehen, um mich und auch meine Familie zu schützen."

Merk und Co. bringen sich in Stellung

Aufsichtsratsvorsitzender Jochen Grotepaß erklärt derweil: "Entscheidend ist jetzt, dass die kurzfristige Handlungsfähigkeit des Vereins, auch im sportlichen Bereich, erhalten bleibt. Wir dürfen als Gremium keine Entscheidungen aus emotionalen Gründen, dem Druck von außen oder gar blindem Aktionismus treffen, sondern müssen immer das Wohl des Vereins in den Vordergrund stellen." Wer Kind und Wüst im Aufsichtsrat ersetzen wird, steht noch nicht fest. Mit Fritz Fuchs und Wolfgang Rotberg gibt es noch zwei mögliche Nachrücker.

Weil unterdessen dem kompletten Beirat bei der Jahreshauptversammlung am 20. Oktober die Abwahl droht, hat sich bereits eine Gruppe um den früheren Weltschiedsrichter Markus Merk, Ex-FCK-Profi Martin Wagner, der früheren FCK-Vorstand Rainer Keßler und Martin Weimer (langjähriger Vorstand beim SC Freiburg) in Stellung gebracht. "Unserer Meinung nach hat der 1. FC Kaiserslautern in dieser angespannten Lage nur eine Chance, wenn es gelingt alle verfügbaren Kräfte auf einen gemeinsamen Nenner zu bringen", schreibt das Quartett in einer gemeinsamen Erklärung.

 

   
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