Cottbus will Wende schaffen und schlechte Erinnerungen ausräumen

Fast schon eine kleine Brandrede hielt der Coach vom FC Energie Cottbus, Vasile Miriuta, auf der Pressekonferenz vor der richtungsweisenden Begegnung beim VfR Aalen. Dass die Lausitzer dabei auswärts antreten müssen, sieht der Rumäne nicht einmal als Nachteil – denn besonders das jüngste Heimspiel gegen die Stuttgarter Kickers stimmte ihn mehr als unzufrieden.

"Vertraue meinen Spieler zu 1000 Prozent"

"Ich kann über den ganzen Platz hören, wie der gegnerische Kapitän seine Mannschaft dirigiert und anweist. Von meinem Team höre ich überhaupt nichts“, klagte der 47-Jährige am Donnerstagnachmittag: "Ich habe Spieler, die diese Mannschaft führen können“, so Miriuta, der explizit erfahrene Akteure wie Uwe Möhrle, Torsten Mattuschka oder Christopher Schorch hervorhob, "und ich erwarte, dass sie dies auch tun.“ Das Ende der zuletzt nur noch mangelnde spielerische Leistungen beschönigenden Serie von 13 Partien ohne Sieg kam gegen die engagierten Baden-Württemberger vollkommen verdient. "Ich habe gesagt, ich vertraue meinen Spieler zu 1000 Prozent, und ich finde vorbildliche Charaktere bei Energie Cottbus, aber ich erwarte mehr Kommunikation auf dem Rasen. Auch im Streitfall“, führte der Übungsleiter der Rot-Weißen fort.

Engpass im Sturm ohne Sukuta-Pasu und Bouziane

Weiterhin suchte Miriuta viele Gespräche mit seinen Spielern, beispielsweise mit Fabio Kaufmann, Patrick Breitkreuz oder Mounir Bouziane. "Natürlich hat Bouziane zu Beginn scheiße gespielt“, nahm der Trainer kein Blatt vor den Mund, "aber das kann passieren. Und er ist ein sensibler Spieler.“ Sein Job sei es nicht, Spieler kaputtzureden, sondern sie neu aufzubauen. "Ich brauche jeden meiner Spieler“, sprach er abschließend allen das Vertrauen aus. Fehlen werden ihm in Aalen derweil drei Akteure: Stürmer Richard Sukuta-Pasu ist aufgrund einer Gelbsperre nicht mit dabei, außerdem ist Neuzugang Andrei Lungu, gegen die Stuttgarter Kickers erstmals in der Startelf der Lausitzer, aufgrund von Wadenproblemen nicht mit an Bord. Auch Bouziane musste kurzfristig krankheitsbedingt abreisen, für ihn fährt der nach einem Meniskusriss wiedergenesene Marco Holz in Richtung Südwesten.

Keine guten Erinnerungen an die Hinrunde

Was dies taktisch bedeuten wird, ist derweil noch offen: "Vielleicht spielen wir mit nur einer Spitze“, deutet Miriuta an, der bei dem spät verpflichteten Neuzugang Sergi Arimany noch gewisse Defizite andeutete. Und der Gegner? Mit dem machte der FC Energie keine gute Bekanntschaft in der Hinrunde: 0:4 hieß es am Ende des Spiels – die höchste Saisonpleite für Energie Cottbus. "Aalen ist eine sehr gute Mannschaft, aber in dieser Liga ist alles sehr ausgeglichen“, so Miriuta. Bezeichnend sei dafür, dass sie erst einen 3:0-Erfolg über die Kickers aus Stuttgart einfahren, um kurz darauf mit 0:3 bei Hansa Rostock unterzugehen. Für die Rot-Weißen geht es in der Scholz-Arena auch tabellarisch um viel, zumal ein Punkt in der aktuellen Situation nicht weiterhilft: Rot-Weiß Erfurt, Hansa Rostock und die Stuttgarter Kickers drängen von den unteren Rängen in Richtung Mittelfeld – schon am Samstag kann Energie Cottbus im schlimmsten Fall zurück auf einen Abstiegsrang rutschen.

 

   
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