Bei Saisonabbruch: Kallnik für Annullierung

Bis zum 30. April setzt die 3. Liga aus, danach soll der Ball wieder rollen – möglichst mit Zuschauern. Das hofft auch FCM-Geschäftsführer Mario Kallnik, für den Geisterspiele keine Option sind. Sollte die Saison jedoch nicht regulär zu Ende gespielt werden können, plädiert Kallnik für eine Annullierung der Spielzeit.

"Dann bricht alles zusammen"

Wann kann in der 3. Liga wieder gespielt werden? Eine Frage, die derzeit keiner seriös beantworten kann. Zwar "suggeriere" der 30. April zunächst "ein Stück weit Sicherheit", wie Kallnik in einem Interview mit dem Vereins-TV sagt, doch ob der Plan aufgeht, steht in den Sternen. Für den FCM-Geschäftsführer steht aber fest: "Wenn wir den Wettbewerb wieder starten, muss er für alle gleich sein." Die Frage nach Geisterspielen stellt sich für den 45-Jährigen nicht. Der "Bild" sagte er dazu: "Wenn bei uns die wichtigste Einnahmequelle Fans wegbricht, dann kämpft die gesamte 3. Liga ums Überleben. Dann bricht alles zusammen."

Doch was passiert, wenn die Saison nicht regulär mit Zuschauern zu Ende gespielt werden kann? "Dann bin ich dafür, den Wettbewerb komplett zu annullieren. Und jeder fängt zur neuen Saison bei Null ein." Kallnik spielt damit auf ein Szenario an, bei dem es weder Auf- noch Absteiger geben würde. Sollte es tatsächlich zu einem Abbruch der Saison kommen, drohen allerdings Regressforderungen von Sponsoren, TV-Sendern und Fans für nicht erbrachte Leistungen. Massive Verluste wären wohl die Folge, zumal die Einnahmen aus den weggefallenen Heimspielen fehlen würden.

Kallnik gegen Finanzspritzen von Klubs

Um die finanziellen Verluste abfedern zu können, wurden zuletzt Stimmen laut, die eine Unterstützung für kleinere Vereine forderten – finanziert von den besser aufgestellten Klubs. Solche Maßnahmen hält der FCM-Geschäftsführer allerdings für nahezu ausgeschlossen, wie er in einem "MDR"-Interview sagte: "Ich glaube nicht, dass es Sinn macht, wenn reichere Vereine ärmeren finanziell unter die Arme greifen. Das hat für mich nichts mit Solidarität zu tun. Jeder Verein ist jetzt selbst für seine Wirtschaftlichkeit verantwortlich." Durchaus möglich jedoch, dass der DFB den Klubs unter die Arme greifen wird. Laut Kallnik habe der Verband angeboten, "Einnahmen aus der TV-Vermarktung oder Geld aus dem Nachwuchs-Fördertopf früher auszuzahlen." Zudem hat der DFB finanzielle Hilfe in Form von Darlehen angeboten und prüft nach Informationen von liga3-online.de, das Zulassungsverfahren für die kommende Saison anzupassen.

Der FCM ist mit Eigenkapital in Höhe von 3,3 Millionen Euro derweil gut aufgestellt und wird im Gegensatz zu vielen anderen Drittligisten auch keine Kurzarbeit für seine Mitarbeiter und Spieler beantragen. Solidarität wünscht sich Kallnik dagegen in anderer Hinsicht: "Es geht darum, dass niemand seine eigene Interessen durchsetzt, während sieben Vereine rausfallen."

Individuelles Training

Der Trainingsbetrieb wurde indes ausgesetzt, die Spieler bekamen individuelle Pläne ausgehändigt – zunächst für diese und kommende Woche. "Wir müssen natürlich schauen, wie sich die Situation bis dahin entwickelt hat. Über allem steht gerade die Gesundheit", betont Sportchef Maik Franz in der "Volksstimme". "Möglicherweise gehen wir in einzelnen Gruppen oder im besten Fall mit der gesamten Mannschaft auf den Platz." Über die Planung für die nächste Zeit wurde die Mannschaft am Dienstagvormittag bei einer Video-Konferenz aus dem Haus von Trainer Claus-Dieter Wollitz unterrichtet.

Falls Anfang Mai tatsächlich wieder gespielt werden sollte, warten auf den FCM anstrengende Wochen: "Es wird eine intensive Zeit mit zahlreichen englischen Wochen. Wir brauchen im Saisonendspurt eine enorme körperliche und mentale Fitness. Jetzt geht es um die richtige Einstellung, die richtige Mentalität, um diese Situation anzunehmen", so Franz.

   
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