Bei Bundesliga-Aufstieg: Weicht Kiel ins Ostseestadion aus?
Zweitligist Holstein Kiel und das große Sorgenkind Holstein-Stadion: Zunächst die Absage vom Hamburger SV, nun das Veto seitens der DFL zwecks einer erneuten Ausnahmeregelung. Die Störche brauchen für den Fall des Bundesliga-Aufstiegs dringend ein Ausweichstadion. Ein solches hat die KSV offenbar beim F.C Hansa Rostock ausfindig gemacht.
DFL bleibt knallhart
Eigentlich hätte Holstein Kiel am vergangenen Wochenende nach dem 1:1 gegen Fortuna Düsseldorf und der daraus resultierenden sicheren Teilnahme an der Relegation Richtung Bundesliga allen Grund zu Feiern gehabt – eigentlich. Denn die Störche stehen vor der Frage: Wo dürfen wir denn eigentlich nächste Saison überhaupt unsere Heimspiele austragen, sollte der Aufstieg tatsächlich glücken?
Fakt ist: Das Holstein-Stadion genügt mit einer Kapazität von aktuell rund 11.400 Zuschauern nicht den Anforderungen an die Bundesliga, wo mindestens 15.000 Plätze, darunter 8.000 Sitzplätze, vorgeschrieben sind. Während die DFL für die aktuelle Spielzeit im Bundesliga-Unterhaus noch einmal ein Auge zudrückte, hoffte man bei den Verantwortlichen an der Förde, dass auch im erneuten Aufstiegsfall eine solche Ausnahmeregelung greifen könnte. Doch seit Dienstagnachmittag ist klar: Die DFL bleibt knallhart und verlangt nach einem adäquaten Ausweichstadion für die Spielzeit 2018/19.
Ostseestadion und Millerntor im Fokus?
Dieses suchte die KSV zunächst beim Hamburger SV. Doch der Bundesliga-Dino legte bereits sein Veto ein und wird den Störchen kein neues Nest zur Verfügung stellen: "Aufgrund der Besonderheit, dass wir den identischen Trakt für Training und Spielbetrieb nutzen, wäre kein adäquater Trainingsbetrieb bei Kieler Heimspielen für unsere Profis sichergestellt“, sagte HSV-Vorstand Frank Wettstein der "Bild". Natürlich geistern seitdem weitere Ausweichmöglichkeiten durch den Raum: Das Millerntor auf St. Pauli, das Lübecker Stadion an der Lohmühle und nicht zuletzt auch das Rostocker Ostseestadion sollen ins Blickfeld der Kieler gerückt sein.
Während das Stadion an der Lohmühle nach Informationen von liga3-online.de keine ernsthafte Option ist, halten sich die Spekulationen um das Millerntor und das Ostseestadion hartnäckig. Zuschauertechnisch bietet die Rostocker Heimstätte mit 29.000 Unterbringungsmöglichkeiten mehr als genug Platz. Doch wie realistisch ist ein langfristiges Gastspiel an der Warnow angesichts einer Entfernung von gut 200 Kilometern zwischen den beiden Städten? Und vor allem: Wie würde die Fanszene auf den Dauergast aus dem hohen Norden reagieren?
Bislang kein Kontakt zwischen Kiel und Rostock
"Bislang gab es keine Kontaktaufnahme seitens der Kieler Verantwortlichen, sodass wir auch keine weiteren oder näheren Auskünfte geben können", heißt es von Seiten des F.C Hansa Rostock auf Nachfrage gegenüber unserer Redaktion. Und auch Wolf Paarmann, Pressesprecher der KSV, bläst im Gespräch mit liga3-online.de in das selbe Horn: "Wir werden keine Spekulationen rund um die Stadionthematik kommentieren. Fakt ist: Wir würden gerne auch in der neuen Saison im Holstein-Stadion unsere Mannschaft auflaufen sehen und hoffen, dass es auch klappt."
Trotz des Vetos seitens der DFL sind die Träume der Kieler noch nicht völlig zerplatzt. So wollen die Verantwortlichen die Entscheidung der DFL noch einmal genau prüfen und Widerspruch gegen die Entscheidung einlegen, heißt es auf der offiziellen Vereinsseite. Wird jedoch auch dieser letzte Widerstand abgeschmettert, brauchen die Störche im Falle des Aufstiegs definitiv ein Ausweichstadion. Und wer weiß, ob dieses nicht vielleicht doch den Namen Ostseestadion tragen wird. Vor allem finanziell könnte sich der Deal für Hansa Rostock lohnen. Zusätzliches Geld kann man beim FCH immer gebrauchen – nicht zuletzt im Hinblick auf den angepeilten Aufstieg in der kommenden Saison.