Lebenszeichen von Jena und Aalen – KSC wieder Zweiter
Carl Zeiss Jena und der VfR Aalen haben sich im Kampf um den Klassenerhalt zurückgemeldet. Während Jena das Ostduell gegen Cottbus für sich entscheiden konnte (2:1), feierte Aalen einen Last-Minute-Sieg beim 1. FC Kaiserslautern. Ganz oben in der Tabelle ist Karlsruhe nach dem 4:0 gegen Unterhaching wieder Zweiter, nachdem sich Wiesbaden in Zwickau geschlagen geben musste (1:2). Uerdingen feierte beim 3:1 gegen Lotte den ersten Sieg seit zwölf Spielen, außerdem gewann Halle gegen Würzburg (1:0).
Jena 2:1 Cottbus: Jena siegt im Kellerkrimi
Das Abstiegsendspiel in Jena war mit Nichten das erwartete ängstliche Abtasten. Vier Minuten waren auf der Uhr, da grätschte Müller eine Flanke von Starke vor seinem Keeper weg, sodass Wolfram aus wenigen Metern das Leder ins Tor drücken konnte. Energie antwortete wenige Zeigerumdrehungen später. Ausgerechnet ein Eigentor von Justin Gerlach sorgte in der 11. Minute für den Ausgleich. Trotz gutem Beginns zog sich Jena nach dem Ausgleich zurück und überlies Energie das Heft des Handelns. Die Wollitz-Elf wusste damit nur bedingt etwas anzufangen, erspielte sich aber zehn Minuten vor der Pause eine gute Chance. Eine Ecke landete bei Marcelo de Freitas, der aus kurzer Distanz aber am herausstürmenden Coppens scheiterte. Die Möglichkeit leitete eine hektische Phase vor der Pause ein, bei der zuerst die Jenaer über einen Lattenschuss von Starke (38.) viel Pech hatten. Der Ball prallte vom Gebälk hinter die Linie und wieder heraus, doch der korrekte Treffer wurde nicht anerkennt. Im direkten Anschluss hatte Mamba im 1-gegen-1 gegen Coppens einen Treffer für das eigene Team verpasst.
Energie musste im zweiten Durchgang den Keeper wechseln und der neu aufs Feld gekommene Spahic hatte gleich zu tun. Gegen Tietz in der 48. Minute konnte er parieren und acht Minuten später rettete ihn der Pfosten bei einem Schuss von Grösch (56.). Der Druck im Tabellenkeller lähmte leider beide Teams im zweiten Durchgang, sodass Chancen – wie in Hälfte eins – absolute Mangelware waren. Die entscheidende Aktion des Spiels erfolgte in der 76. Minute. Nach einem Foul von Costa gab es Elfmeter für den FCC, den Tietz zum wichtigen 2:1 für die Thüringer verwandelte. Ein echtes Aufbäumen der Gäste blieb seltsamerweise im Anschluss aus. Nur eine Chance ergab sich noch für Energie, als Hemmerich in vollem Lauf in der 92. Minute noch im Strafraum abgelaufen werden konnte. Den lebenswichtigen Sieg nahm der FCC somit über die Zeit mit. Jena feierte damit den ersten Sieg nach zwölf Spiele und verkürzt den Rückstand zum rettenden Ufer auf fünf Punkte.
Zwickau 2:1 Wiesbaden: Dämpfer für den SVWW
Einige Fans hatten noch gar nicht Platz genommen, da war das Spiel schon in voller Fahrt. Keine 30 Sekunden waren auf der Uhr, da brachte Miatke eine tückische Flanke auf den langen Pfosten, wo König in gebückter Position das Leder zum 1:0 über die Linie drücken konnte. 120 Sekunden später antwortete Wehen Wiesbaden. Schmidt steckte in der Box auf Shipnoski durch, der aus wenigen Metern an Brinkies vorbei das Ergebnis egalisierte (3.). Zwickau zeigte sich gegen das Spitzenteam der Liga nur wenig beeindruckt und blieb das aktivere Team. Folgerichtig holten sich die Schwäne nach einer halben Stunde die Führung zurück. Erneut war es Miatkes Flanke auf den zweiten Pfosten, wo sich ebenfalls erneut König davon stahl und gegen die Laufrichtung von Kolke einnickte (29.). Der SVWW konnte seine spielerische Klasse nur selten in Szene setzen. Einzig ein Freistoß von Moritz Kuhn (37.) sorgte für ein wenig Gefahr. Entsprechend blieb es beim 2:1 zur Pause.
Aus dieser kam Wehen mit mächtig Dampf. Schmidt traf nach einer Hereingabe von Dittgen die Latte (47.) und keine vier Minuten später scheiterte Titsch-Rivero aus spitzem Winkel am Pfosten, sodass Zwickau glücklich in Führung blieb. Das Powerplay der Wiesbadener ebbte in der Folge wieder ein wenig ab, wenngleich die Hessen das bessere Team insgesamt stellten. Dennoch waren die Nadelstiche des FSV immer wieder brandgefährlich. Ein Kopfball von Lauberbach aus bester Position in der 67. Minute führte aber nicht zum 3:1. Das letzte Aufbäumen des SVWW in der Schlussphase blieb ebenfalls nicht von Erfolg gekrönt, sodass Wehen im Aufstiegskampf Punkte liegen lässt, auf Platz drei abrutscht und wieder drei Punkte hinter Karlsruhe liegt. Zwickau sich deutlich Luft verschafft im Kampf gegen den Abstieg, der Vorsprung auf die rote Zone beträgt sechs Punkte.
Kaiserslautern 0:1 Aalen: Der VfR lebt noch
Gegen den ersten Abstiegskandidaten Aalen wollte der FCK von Beginn an die Zügel in die Hand nehmen. Schon nach vier Minuten hätte es auch gleich klingeln können, doch eine scharfe Hereingabe von Thiele verpasste Bergmann im Zweikampf knapp. Die Pfälzer blieben auch in der Folge am Drücker, vergaben aber teils beste Chancen kläglich. Zuck verpasste das Leder in der 20. Minute nur um Millimeter, da Ristl klären konnte. Die direkt anschließende Ecke köpfte Sickinger nur haarscharf über die Latte. Selbiger war es auch fünf Minuten später, es mit einem Distanzschuss den linken Pfosten verfehlte. Leider sorgten viele Fouls und Verwarnungen im Anschluss dafür, dass bis zur Pause keine weiteren Möglichkeiten mehr auf den Chancenzettel kamen.
Aalen traute sich nach dem Wechsel mal in die Offensive und bekam gleich eine gute Chance. Funk wuchtete den Ball in der 50. Minute einfach mal in Richtung Torwinkel, wo es nur um gut einen Meter vorbeirauschte. Lautern übte sich indes weiter am Chancen vergeben. Thiele enteilte in der 55. Minute seinen Verfolgern und lief alleine auf Bernhardt zu. Der Schlussmann ahnte aber den Laufweg des Stürmers und parierte. Der VfR zog sich im Anschluss wieder zurück, auch insgesamt verlor das Spiel an Tempo. Ein Freistoß von Sickinger über das Tor in der 58. Minute blieb für einige Zeit die beste Chance. Lautern wirkte bis zum Ende etwas ratlos und trauerte den vergebenen Möglichkeiten hinterher, während der VfR das Remis über die Zeit mauerte. Mit dem zweiten und damit auch letzten Angriff der Partie stellte Aalen den Spielverlauf am Ende auf den Kopf. In der Nachspielzeit erzielte Petar Sliskovic nach Flanke von Morys den glücklichen Siegtreffer für das Schlusslicht, der den Rückstand zum rettenden Ufer damit auf sechs Punkte verkürzt.
Karlsruhe 4:0 Unterhaching: KSC zurück auf Rang zwei
Eine Viertelstunde dauert es im Wildpark, ehe der KSC sich in der Offensive anmeldete. Marvin Pourié probiert es mit einem Rechtsschuss aus 14 Metern, Hachings Keeper Mantl lenkte diese aber am Tor vorbei. Haching blieb lange in der eigenen Defensive gebunden, ehe es in der 30. Minute in Führung hätte gehen müssen. Schimmer setzte sich mit einem Solo durch und sah halblinks den frei stehenden Bigalke. Dessen Schuss landete aber nur in Armen von Uphoff. Der Mittelfeldmotor der Gäste hatte an dieser Chance Gefallen gefunden und bekam vier Minuten später seine nächste Möglichkeit. Aus acht Metern zentral vor dem Tor beförderte er das Leder aber über den Kasten. In der Schlussminute der ersten Hälfte verlängert Anton Fink eine Vorlage von Stiefler zwar ins Hachinger Tor, der Treffer wurde aber aufgrund einer Abseitsstellung nicht gegeben.
Nach dem Pausentee hatte sich der KSC etwas mehr vorgenommen und belohnte sich früh. Topstürmer Anton Fink erlöste seine Farben in der 51. Minute nach einem Abstimmungsfehler von Schwabl und Mantl mit dem 1:0. Das Tor war wie ein Brustlöser für den KSC, dem im Anschluss deutlich mehr gelang. Ein Doppelschlag von Roßbach und Pourié in der 69. und 73. Minute zum 3:0 sorgte für die rasche Entscheidung Mitte der zweiten Hälfte. Für Haching ging es im Anschluss dahin und der KSC schoss sich den Frust aus der letzten Woche von der Seele. Eine Flanke von rechts fand in der 85. Minute erneut Pourie, der mit dem 4:0 den Endstand markierte. Weil sich Wiesbaden zeitgleich in Zwickau geschlagen geben musste, ist Karlsruhe nun wieder Zweiter und liegt drei Punkte vor dem SVWW. Haching ist derweil seit sechs Partien torlos und liegt nur noch sieben Punkte vor der Abstiegszone.
Lotte 1:3 Uerdingen: KFC beendet Negativserie
Nach dem Erfolg im Landespokal unter der Woche holte sich der KFC Uerdingen auch in Lotte wieder ein wenig mehr Selbstvertrauen. Schon nach fünf Minuten brachte Routinier Maxi Beister die Krefelder mit 1:0 in Führung. Aigner hatte gegen Blomeyer den Ball erobert und auf Beister abgelegt, der mit der linken Innenseite ins lange Eck traf. Lotte wirkte völlig verunsichert, sodass Uerdingen weiter offensiv agieren durfte. Während Broll in der 19. Minute noch gegen Beister parieren konnte, war er in der 27. Minute machtlos. Aus 25 Metern wuchtete Connor Krempicki den Ball als perfekten Distanzschuss ins obere linke Eck. Uerdingens Befreiung war damit perfekt und sorgte für ein sehr ansehnliches Spiel der Rheinländer. Nachdem der bedauernswerte Kroll in der 34. Minute gegen Rodridguez seinen Farben vor dem 0:3 retteten, sorgte Mario Erb in der 40. Minute mit seinem Treffer schon für die Entscheidung vor der Pause.
Auch nach dem Seitenwechsel spielte zuerst nur Uerdingen. Beister hätte schon in der 47. Minute sein nächstes Tor erzielen können, doch Kroll parierte aus der Nahdistanz. Aufgeben wollte Lotte aber nicht und spielte plötzlich offensiv mit. Während Benz in der 50. Minute gegen einen Kopfball von Langlitz noch auszeichnen konnte, war er gegen den platzierten Flachschuss von Lindner in der 56. Minute machtlos. Die Souveränität der Uerdinger war mit einem Moment wie weggewischt und nur noch Lotte spielte, ohne dabei aber konsequent Chancen zu erspielen. Die letzte Chance der Partie hatten sogar die Gäste in der 77. Minute durch Grimaldi, der im letzten Moment noch geblockt werden konnte. Mit dem Sieg rutscht Lotte weiter in Richtung Keller, während Uerdingen den ersten Ligasieg seit zwölf Partien feierte und sich auf Rang neun verbessert.
Halle 1:0 Würzburg: HFC gewinnt ausgeglichene Partie
Die Partie im Erdgas Sportpark begann von beiden Seiten mit viel Engagement. Schon nach zwei Minuten legte Skarlatidis für Sonheimer ab, dessen Schuss aus 18 Metern aber links über das Tor flog. Würzburg zog weiter am Tempo. Eine Flanke von Skarlatidis fand in der Box Elva, dessen Kopfball aber ebenfalls links das Gehäuse verfehlte. Etwas überraschend war es im Anschluss der HFC, der sich die Führung holte. Nach mehreren Kopfballduellen an der Box landete der Ball über Pagliuca bei Jopek, der aus der Nahdistanz durch die Beine seiner Gegenspieler einnetzen konnte. Der Treffer drehte das Spielgeschehen und die Heimelf übernahm deutlich das Zepter. Ajanis Flanke auf Sohm in der 30. Minute konnte Kurzweg noch ans Außennetz klären. Erst kurz vor der Pause meldete sich der Gast noch einmal über Dominic Baumann an, dessen finaler Steckpass auf Kaufmann war aber zu ungenau.
Die Pausenansprache bei den Kickers schien Wirkung gezeigt zu haben. Halle hatte nach dem Wechsel deutlich mehr Mühe mit Würzburg. In der 53. Minute wurde Skarlatidis zudem in bester Schussposition 20 Meter vor dem Tor umgestoßen, einen fälligen Schiedsrichterpfiff gab es indes nicht. Würzburg übernahm mehr und mehr die Kontrolle über das Spiel, doch Halle boten sich damit gute Konterchancen. Vor allem Würzburgs Hägele musste das ein oder andere Mal in höchster Not Angriffe des HFC unterbinden. So lief die Partie zwar spannend dem Ende entgegen, wirklich eingreifen mussten die Schlussleute aber nicht mehr, weil vor allem der letzte Pass oftmals völlig seinen Zielspieler verfehlte. Den knappen Heimsieg nahm der HFC somit über die Zeit und verkürzt den Rückstand auf Wiesbaden auf zwei Punkte.