Baumgart verliert erstmals und hat "ein komisches Gefühl"

Die Erfolgsserie des SC Paderborn ist gerissen: Nach zuletzt sieben Siegen in Serie musste sich der Tabellenführer am Dienstagabend in Magdeburg geschlagen geben. Das 0:1 beim FCM war gleichbedeutend mit der ersten Pflichtspiel-Niederlage für Trainer Steffen Baumgart, der nach dem Spiel "ein komisches Gefühl" hatte.

"Haben ein sehr gutes Spiel gemacht"

Dass die beeindruckende Serie des SCP einmal reißen würde, war klar – und deutete sich zuletzt bereits an. Dass Paderborn ausgerechnet im Topspiel erstmals in dieser Saison verliert und zudem ohne Tor blieb, ist aber kein Beinbruch. Schon gar nicht nach der gezeigten Leistung am Dienstagabend. Vor allem in der ersten Halbzeit zogen die Ostwestfalen ein überaus laufintensives Pressing auf und ließen Magdeburg überhaupt nicht zur Entfaltung kommen. "Meine Mannschaft hat ein sehr gutes Spiel gemacht und viel von dem umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten", lobte Baumgart auf der Pressekonferenz nach dem Spiel und machte seiner Mannschaft "überhaupt keinen Vorwurf".

Einzig die letzte Konsequenz habe gefehlt, so der 45-Jährige, der damit vor allem die Großchancen von Marlon Ritter (traf die Latte) und Sven Michel (scheiterte an Glinker) meinte. Auf der anderen Seite "hat die einzige Situation, in der wir einen 50:50-Zweikampf verloren haben" direkt zum Gegentor geführt, analysierte der SCP-Coach. Ausgerechnet Christian Beck, der in der bisherigen Drittliga-Saison noch ohne Tor war, besiegelte damit die erste Saisonniederlage des SCP. Kurios: Es war der fünfte Treffer des 29-Jährigen in drei Spielen gegen Paderborn – darunter ein Eigentor.

Lob von Härtel

Doch zurück zu Steffen Baumgart. Dieser zeigte sich nach dem Spiel zwar etwas niedergeschlagen – schließlich war es seine erste Pflichtspiel-Niederlage beim SCP nach 18 ungeschlagenen Spielen in Folge -, war jedoch keineswegs enttäuscht. Dennoch hatte der 58-Jährige ein komisches Gefühl: "Gegen Münster gewinnen wir und ich bin unzufrieden. Jetzt verlieren wir und ich bin zufrieden." Was zunächst seltsam klingt, ergibt mit Blick auf Baumgarts Maxime "Die Leistung zählt" aber durchaus Sinn: So war der SCP gegen Magdeburg spielerisch deutlich besser aufgelegt als gegen Münster (2:1). Letztlich, und das musste auch der Cheftrainer feststellen, ist Fußball aber ein Ergebnissport.

Und weil das so ist, richtete Baumgart den Blick direkt auf die kommende Aufgabe gegen Hansa Rostock am Freitagabend. "Wir müssen jetzt den Kopf wieder hochbekommen", so der 45-Jährige. In der Tabelle ist unterdessen nicht viel passiert: Trotz der Niederlage grüßt Paderborn weiterhin von der Spitze und liegt immer noch komfortable fünf Punkte vor Platz vier. Besonders gefreut haben dürfte man sich in Paderborn über die Aussage von FCM-Trainer Jens Härtel. Dieser sagte nach dem Spiel: "Paderborn war die stärkste Mannschaft, gegen die wir in dieser Saison bisher gespielt haben". Ein Lob, das der SCP in den vergangenen Jahren nie bekommen hatte. Kaufen kann man sich davon zwar nichts, dem eigenen Ego tut das aber gut. Oder wie es Baumgart bereits vor der Partie formulierte: Bescheiden bleiben und die Situation genießen. Das gilt auch nach der ersten Saison-Niederlage.

   
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