Auswärts in Frankfurt: Schließt Osnabrück nochmal auf?
War es das mit dem Profifußball beim FSV Frankfurt für eine längere Zeit? Schon am Samstagnachmittag könnte der Abstieg aufgrund des einzurechnenden Neun-Punkte-Abzugs unvermeidbar werden – an all dies darf der Gegner VfL Osnabrück jedoch nicht denken. Es geht um wichtige Zähler für den Aufstiegstraum, die am vorherigen Wochenende gegen den Halleschen FC unnötig verschenkt worden waren.
Bereits zwölf Saisonniederlagen
Lässt man die Saison an der Bremer Brücke Revue passieren, so fallen gleich eine ganze Reihe von Spielen auf, an denen das Team um den US-amerikanischen Coach Joe Enochs einen wichtigen Schritt hätte gehen können: Das 1:2 daheim gegen Jahn Regensburg. Das 1:3 beim SC Paderborn. Die Niederlagen gegen die Abstiegskandidaten Mainz 05 II und Werder Bremen II. Oder das jüngste Spiel gegen Halle – insgesamt haben die Lila-Weißen bereits zwölf Niederlagen angehäuft, das klingt nicht wirklich nach einem Aufstiegskandidaten, obgleich die Chance noch immer als sehr realistisch einzustufen ist. Nicht nur der VfL kickt schließlich am Sonntag auswärts – schon auf der Fahrt nach Frankfurt können die Spieler die Auswärtspartien der Konkurrenz verfolgen: Kiel in Erfurt, Magdeburg in Rostock – Regensburg jedoch besitzt ein Heimspiel gegen Bremens Reserve.
Patzer der Konkurrenz sind nicht unwahrscheinlich
Läuft alles nach Plan, kann der VfL mit drei Punkten am Sonntag wieder aufschließen. "Die nötige Anspannung ist bei uns vorhanden“, stellt Enochs gegenüber der "Neuen Osnabrücker Zeitung" klar. Er kann wieder auf Alexander Dercho und Tobias Willers setzen, die nach ihren Kartensperren zurückkehren. Weiter stellt der Übungsleiter klar: "Wenn wir gewinnen, sind wir maximal drei Punkte hinter dem zweiten Tabellenplatz, und das fünf Spiele vor dem Ende.“ Das klingt doch wieder stark nach Mission 2. Bundesliga – aber was bleibt dem VfL auch anderes übrig? Die obere Tabellenhälfte ist den Niedersachsen fast sicher, der Klassenerhalt sowieso seit Wochen in trockenen Tüchern. Das Umfeld würde nach sechs Jahren so gerne zurück auf die große Bühne, auch wenn andere Kandidaten aktuell die Nase leicht vorne besitzen.
Stürzt Osnabrück den FSV in die Regionalliga?
Immerhin stehen die Chancen, dass der VfL seine eigenen Hausaufgaben erledigt, auch aufgrund externer Umstände nicht schlecht. Der FSV Frankfurt meldete zu Beginn dieser Woche Insolvenz an und wird dadurch im Abstiegskampf entscheidend zurückgeworfen: Die Mannschaft um Coach Gino Lettieri würde mit einer eingerechneten Neun-Punkte-Strafe auf 23 Zähler und den letzten Tabellenplatz zurückgestuft, der direkte Absturz in die Regionalliga Südwest kann am Sonntag durch Osnabrück besiegelt werden. Der VfL ist zeitgleich der erste Gegner nach der Pleitemeldung und wird herausfinden: Können sich die Bornheimer tatsächlich nochmals für die letzten Pflichtspiele motivieren oder werden sie eher abgeschenkt? Einst profitierte Osnabrück von Alemannia Aachen, die sich am allerletzten Spieltag ebenso insolvent ohne jede Konkurrenzfähigkeit abschießen ließen – ein derartiges Erlebnis könnte auch im diesjährigen Aufstiegskampf Wunder bewirken.