"Außenseiterchance im Heimspiel": MSV will gegen BVB II überraschen

Der MSV Duisburg braucht Siege. Doch die Herausforderung am Sonntagabend (19:30 Uhr) ist groß, denn mit Borussia Dortmund II kommt die zweitbeste Rückrundenmannschaft an die Wedau. Cheftrainer Boris Schommers war sich im Vorfeld im Klaren darüber, dass die Zebras nicht nur mit Verteidigen gewinnen. Der neue Teamgeist in Meiderich macht Mut, dass der MSV überraschen kann.

"Es war der völlig falsche Ansatz"

Es war die Aktion, über die nach der 1:3-Niederlage in Münster durchweg gesprochen wurde: Schon in der 26. Spielminute griff Joshua Bitter zur Notbremse, was den zweiten Platzverweis in sechs Spielen zur Folge hatte. Die Fans des MSV waren mächtig sauer auf den Bärendienst, den der Verteidiger den Zebras zum wiederholten Male erwies. "Es war der völlig falsche Ansatz in der Situation in eine 50:50-Grätsche zu gehen", ärgerte sich auch Boris Schommers noch Tage nach der roten Karte. "Josh ist, war und bleibt aber ein ganz wichtiger Spieler für uns. Wir sitzen alle im gleichen Boot und wir müssen alle gemeinsam dafür sorgen, dass dieses Boot an Fahrt aufnimmt", sagte der MSV-Coach am Freitag.

Die Aktion sei intensiv mit der Mannschaft und mit dem Spieler diskutiert worden, was für den neuen Teamgeist an der Wedau spricht. Im Vergleich zu Konkurrenten im Abstiegskampf wirkt der MSV durchaus gefestigter. "Man hat gesehen, dass es die Mannschaft gegen Münster nicht umgehauen hat trotz der Situation. Du hast das Gefühl, dass alle Spieler und Fans wissen, dass es eine ganz schwierige Situation ist, die wir nur gemeinsam überstehen", so Schommers – der direkt einmal einen Dank an die Zuschauer richtete: "Es ist bemerkenswert, mit welchem Support unsere Fans da sind. Wir sind es ihnen schuldig, was wir aber auch nachgewiesen haben. Das war sehr schön neben der bitteren Niederlage, dass es diesen Zusammenschluss gegeben hat."

Schommers erwägt Systemänderung

Im Gegensatz zu weiten Teilen der Hinrunde, als stets das Thema Mentalität und Einsatzwillen als Problem angeführt wurde, kämpfen die Zebras auf dem Rasen nahezu um Haut und Haar. Das honorieren die Fans, zumal eine Entwicklung erkennbar war – immerhin sind auch fehlende Stürmertore inzwischen kein übergeordnetes Thema mehr. Gegen Dortmund II wird es jedoch umso mehr um die Defensive gehen, da war sich Schommers sicher: "Es ist nicht nur Pohlmann, es sind auch andere Spieler. Sie kommen mit einer brachialen Gewalt in der Offensive." Ein starker Gegner, der einer umformierten Defensive viele Herausforderungen stellen wird, kommt an die Wedau.

"Grundsätzlich hat die Abwehrarbeit in den letzten Spielen gut funktioniert, wenn wir elf gegen elf gespielt haben", merkte Schommers an. Ob der Cheftrainer durch das Fehlen von Bitter nun mit einem personellen Wechsel in der Dreierkette reagieren, oder ob er auf eine andere Formation umstellen wird, ließ Schommers offen. "Wir rechnen uns durchaus Außenseiterchancen in unserem Heimspiel aus", legte sich der 45-Jährige hingegen fest. Ob auch Spieler wie Ahmet Engin und Baran Mogultay zur Option werden, die zuletzt nicht auf ihre Einsatzzeiten kamen? Eine Systemumstellung könnte den Außenbahnspielern zu Gute kommen – sei aber kein Muss für Schommers. Fehlen werden Chinedu Ekene, Caspar Jander, Pascal Köpke und Hamza Anhari jeweils mit Knieproblemen, dazu kommen Sebastian Mai (Kreuzbandriss) und Marvin Bakalorz (Aufbautraining). Der defensive Mittelfeldspieler konnte zuletzt zumindest wieder ein Teiltraining absolvieren.

   

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