"Aufstieg ist noch viel zu weit weg": Dynamo schaut nicht nach oben

Satte acht Punkte lag Dynamo Dresden zur Winterpause hinter Tabellenplatz vier, der derzeit zur Relegation berechtigt. Nach zuletzt vier Siegen in Folge ist der Rückstand auf nur noch drei Zähler geschmolzen. Dennoch schaut die SGD nicht nach oben.

"Es war eine Art Tiefpunkt"

Man kann durchaus von einer 180-Grad-Wende sprechen, die Dynamo seit der Winterpause vollzogen hat. Schließlich stimmen jetzt nicht nur die Ergebnisse, auch die Spielweise ist deutlich attraktiver – was 15 Tore in den letzten vier Spielen beweisen. "Wichtig war, sich zur Winterpause einzugestehen, dass es so nicht weitergehen konnte. Es war eine Art Tiefpunkt. Das hat jeder eingesehen", sagt Sport-Geschäftsführer Ralf Becker in einem Interview mit der "Bild"-Zeitung, nachdem die SGD mit 23 Punkten aus 17 Spielen lediglich Platz 9 belegte.

"Ab dem Trainingsstart haben wir versucht, Dinge anders anzugehen. Dazu hatten einige Spieler, die vorher mit Verletzungen kämpften, mehrere Wochen Zeit, um sich einzuspielen." Außerdem wurden mehrere Maßnahmen ergriffen, dazu die Einführung des Acht-Stunden-Tages und ein Handy-Verbot zu bestimmten Zeiten und vor allem während der unmittelbaren Spielvorbereitung. "Alles wird auf den Kopf gestellt. Entscheidend ist nicht der Name, sondern nur die Leistung", hatte Becker Ende November erklärt.

Auch spielerisch wurde einiges umgekrempelt. "Im Prinzip arbeiten wir jetzt sehr konsequent an den Themen, die Markus Anfang als Trainer immer ausgemacht haben. Ballbesitz, ein klares System und hohe Intensität waren da immer Faktoren", erklärt der Sportchef, der trotz der enttäuschenden Hinrunde stets zu Anfang hielt: "Die Zusammenarbeit zwischen uns beiden gab’s ja auch schon in Kiel. Man kennt sich. Es gibt im Sport nie Garantien, aber es war für mich nie eine Frage, weil Markus sich eine Qualität und ein Selbstverständnis angeeignet hat. Ich wusste, was passiert, wenn seine Ideen greifen." Das ist nun der Fall, wenngleich noch "verschiedenste Baustellen" bestünden, "wo wir uns verbessern müssen. Da ist das sicher ein Thema".

Dynamo bleibt demütig

Schien der Aufstiegszug zur Winterpause bereits ohne Dynamo abzufahren, sind die Sachsen angesichts von nur drei Punkten Rückstand auf Platz 4, der momentan zur Relegation berechtigt, wieder mittendrin im Rennen um die 2. Bundesliga. Und dennoch: von Kampfansagen ist Becker weit entfernt. "Wir bleiben dabei, klar besser als in der Hinrunde sein zu wollen. Wir sind ehrgeizig, aber so ein Grundsatz bringt uns nichts. Man sieht, dass Osnabrück sogar siebenmal in Folge gewonnen hat. Der Aufstieg ist noch viel zu weit weg."

Um oben dranzubleiben, soll auch Viktoria Köln am Samstag geschlagen werden. Der 52-Jährige warnt jedoch: "Von der individuellen Qualität gehört Viktoria zu den guten Mannschaften. Sie haben sich mit den Transfers im Winter nochmal viel vorgenommen, kamen schwer rein und haben jetzt die Kurve gekriegt. Nachlassen wird dir nicht verziehen." Dass Dynamo nicht nachlässt, dafür ist nun Markus Anfang zuständig.

   
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