Aue will Aufstockung der 2. Bundesliga auf 19 Vereine
Wenn es nach dem erneuten Einspruch des FC Erzgebirge Aue gegen die Wertung des Darmstadt-Spiels am Donnerstag zu einer mündlichen Verhandlung vor dem DFB-Sportgericht kommt, will Aue-Präsident Helge Leonhardt dem DFB eine Aufstockung der 2. Bundesliga auf 19 Vereine vorschlagen.
Leonhardts Deal
"Vielleicht können wir uns auf diesen Deal einigen", sagte Leonhardt auf einer Pressekonferenz am Mittwoch. Und dieser Deal könnte nach Leonhardts Vorstellungen so aussehen: "Aue bleibt in der 2.Bundesliga, es findet keine Relegation statt und der Karlsruher SC steigt auf." Geht es nach dem Aue-Präsidenten, würden dann in der kommenden Zweitliga-Saison nicht zwei, sondern drei Mannschaften direkt absteigen. "Ich glaube alle wären happy mit diesem salomonischen Deal – es würde keine Verlierer geben", meint Leonhardt, dem die Idee in der letzten Nacht eingefallen sei. Doch ob der DFB auf einen solchen "Deal" eingehen wird, ist äußerst fraglich – zumal die DFL für die 2. Bundesliga zuständig ist. Auch aus organisatorischen Gründen und im Hinblick auf die Verteilung der TV-Gelder erscheint der Deal wenig realistisch.
Die Veilchen beharren derweil darauf, dass aufgrund der Fehlentscheidungen von Schiedsrichter Sören Storks beim Spiel in Darmstadt "ein Regelverstoß vorliegt, der nach den Regularien der DFL und des DFB geahndet werden kann", so Vorstandsmitglied Kay Werner. Aus diesem Grund legten die Veilchen am Mittwoch erneut Einspruch gegen die Spielwertung ein, nachdem der DFB den Widerspruch am Mittag zunächst abgewiesen hatte. "Die Entscheidungen des Schiedsrichters sind als unanfechtbare Tatsachenentscheidungen zu werten. Zudem ist der Verdacht einer vorsätzlichen Spielmanipulation aus der Luft gegriffen und nicht ansatzweise nachgewiesen", begründete Richter Hans E. Lorenz.
Einspruch mit geringen Erfolgsaussichten
Demnach habe der vom DFB beauftragte Dienstleister "Sportradar" mitgeteilt, dass nach Analyse des nationalen und internationalen Marktes "keine Auffälligkeiten bei Wetten auf die Zweitligapartie festgestellt werden konnten." Somit dürften die Erfolgsaussichten des erneuten Einspruchs überaus gering sein. Die Relegationsspiele zwischen Karlsruhe und Aue am 18. und 22. Mai (jeweils um 18:15 Uhr) werden wie geplant stattfinden.
Der FC Erzgebirge Aue hatte seinen Einspruch damit begründet, dass Schiedsrichter Sören Storks ein Auer Tor in der 4. Minute nicht anerkannte und den Veilchen zudem zwei klare Elfmeter verwehrte. "Diese ganz klar und in aller Welt sichtbaren Fehler dürfen und können wir nicht im Raum stehen lassen und einfach so hinnehmen", sagte Präsident Helge Leonhardt. Das Fairplay sei vom Schiedsrichterteam "mit Füßen getreten" worden. "Das kann nicht sein", tobte Leonhardt, nachdem er bereits unmittelbar nach Spielende Betrugsvorwürfe andeutete: "Wir wurden verschaukelt. Ich weiß nicht, ob fahrlässig oder vorsätzlich. Vielleicht sollte man mal die Konten der Schiedsrichter überprüfen, ob die was kriegen."