Atalan über HFC-Aus: Corona-Pause war "für alle Gift"

Nach fünf Spielen und nur 0,20 Punkten pro Partie musste Ismail Atalan den Trainerstuhl beim Halleschen FC in Windeseile wieder räumen. Nun spricht der Fußballlehrer über sein Blitz-Aus beim HFC und wertet neben den eigenen Fehlern vor allem die lange Corona-Zwangspause als negativen Einfluss auf seine Arbeit.

"Für mich war es bitter"

Im Februar übernahm Ismail Atalan den stark abstiegsbedrohten Halleschen FC, musste aber nach nur zwei Spielen wieder pausieren – die Corona-Pandemie kam und der Ligabetrieb war zwölf Wochen lang unterbrochen. "Ich hatte kaum die Möglichkeit, über einen längeren Zeitraum mit dem Team zu arbeiten. Ich konnte nix für die Zwangspause. Das war für alle Gift", blickt der Ex-Coach nun in der "Bild"-Zeitung auf die schwierige Entwicklung des Spiel- und Trainingsbetriebs und in seiner Amtszeit beim HFC zurück. Denn nach der Pause erhielt Atalan kaum mehr Zeit, nach drei weiteren Spielen war wieder Schluss.

Nun will der Coach aber nicht allein der Zwangspause die Schuld an seinem Aus geben. "Wir haben es nicht geschafft, bei defensiven Standards Sicherheit in die Mannschaft zu bringen. Das war für uns der Genick-Bruch, da haben wir zu viele Gegentore bekommen", reflektiert der 40-Jährige selbstkritisch zu seiner Arbeit in Halle. Den entscheidenden Faktor haben dann die Fans gespielt: "Dass die Fans uns in Halle empfingen und Tacheles redeten, hat die Spieler wachgerüttelt. Das war ein Wendepunkt. Für mich war es bitter, dass ich die Chance danach nicht mehr bekommen habe."

Atalan zeigt sich selbstkritisch

Nach erfolgreichen Jahren in Lotte bekam Atalan schon beim VfL Bochum in der 2. Bundesliga nach zehn Partien den Laufpass, nun folgte bereits das zweite Kurzzeit-Engagement ohne Erfolg. Gilt der Coach nun schon als verschlissen? "Man muss sich auch selbst reflektieren und aus Fehlern lernt man natürlich", will Atalan weiterhin an sich Arbeiten. Dafür setzt sich der 40-Jährige künftig auch klare Prioritäten: "Ich möchte mal einen Verein mit normaler Vorbereitungszeit übernehmen. Wenn ich was gelernt habe, dann, dass ich erst mal nicht im April oder Mai irgendwo einsteigen".

   

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