Atalan besorgt: "Pläne lassen Gesundheit außer Acht"

Während sich die Vereinsbosse des Hallschen FC im regen Austausch mit dem DFB befinden, muss Cheftrainer Ismail Atalan seine Mannschaft für den Fall eines Re-Starts in der 3. Liga vorbereiten. Dabei bereitet es dem Fußballlehrer keine Sorgen, dass wieder gespielt werden soll – sondern, dass das in Kürze schon erfolgen soll. Für Atalan ist das eine Fahrt mit der "Geisterbahn".

"Erst drei Wochen, danach zwei"

"Du weißt es kommt ein Gespenst, aber du weißt nicht welches und wann", beschreibt HFC-Cheftrainer Ismail Atalan gegenüber der "Bild" seinen Gemütszustand in Bezug auf den möglichen Re-Start der 3. Liga ab dem 26. Mai. Der zeitliche Faktor spielt für den Übungsleiter die größte Rolle in allen Regelungen, die aktuell getroffen werden. "Erst wurden uns drei Wochen Mannschaftstraining zugesagt, danach waren es zwei", rekonstruiert der 40-Jährige den Planungsverlauf und stellt fest: "Doch auch die sind jetzt nicht mehr haltbar. Eine prekäre Situation."

Hintergrund ist, dass in Sachsen-Anhalt ein Verbot für den Trainings- und Wettkampfbetrieb bis zum 27. Mai besteht. Ein gemeinschaftlichen Mannschaftstraining, wie es beispielsweise in Duisburg, Braunschweig oder München durchgeführt werden kann, ist beim HFC nicht möglich. "Der Wettbewerb ist längst verzerrt", ärgert sich Atalan dementsprechend über die ungleichen Bedingungen. Und er kündigt an: "Außerdem bergen die unterschiedlichen Voraussetzungen noch eine andere Gefahr."

Forderungen an den DFB

Die Sorge des 40-Jährigen gilt der Gesundheit: "Elf Spiele in fünf Wochen aus der Kalten sind mehr als ambitioniert. Da drohen erhebliche Verletzungsrisiken für die Teams, die kaum trainieren können." Atalan spricht dabei aus Erfahrung, hat er in Lotte doch einmal "acht Englische Wochen" erlebt und diese "mit mehreren Kreuzband- und Bündelrissen bezahlt". Sowas soll in Halle nicht passieren, deswegen fordert der Cheftrainer: "Wir brauchen mehr Trainingszeit!"

Und das fordert der 40-Jährige vom DFB. "Die Pläne des Verbandes lassen die Faktoren Gesundheit und Zeit zunehmend außer Acht", schimpft der Coach und fordert ein Überdenken des Terminplans, wenn "auf Teufel komm raus" gespielt werden soll. Dass seine Mannschaft wiederum dazu fähig sei, den Anforderungen gerecht zu werden, daran zweifelt Atalan nicht: "Wir haben fantastische Charaktere, die uns die Arbeit erleichtern. Alle sind bereit, ziehen mit, es gibt kein Genörgel. Ich bin sicher, der Spaß und der Teamgeist sind unser Trumpf."

   

Das könnte Sie auch interessieren

Auch interessant

Back to top button