Arminia holt wichtigen Sieg, SVW nur Remis, Jahn wieder Erster

Wichtiger Sieg für Arminia Bielefeld im Abstiegskampf. Mit 2:0 setzten sich die Ostwestfalen bei Borussia Dortmund II durch. Während Waldhof Mannheim bei Viktoria Köln nur 2:2 spielte, unterlag Lübeck mit 0:3 bei Schlusslicht Freiburg II. Jahn Regensburg kam im Donau-Derby gegen Ingolstadt noch zu einem 1:1 und übernimmt damit wieder die Tabellenspitze. Zudem schlug Saarbrücken den FC Erzgebirge Aue mit 2:0.
Regensburg 1:1 Ingolstadt: Jahn zurück an der Spitze
Im Donau-Derby wurde den Fans lange Zeit ein Spiel auf Augenhöhe geboten, in dem kaum Strafraumszenen entstanden. Beide Teams waren nach den negativen Ergebnissen der vergangenen Wochen zusehends um Spielkontrolle bemüht, weshalb der Fokus deutlich auf Sicherheit in der Defensive statt Risiko in der Offensive lag. Halbchancen aus der zweiten Reihe und unpräzise Zuspiele waren die Folge. Und so entstand dann auch der Führungstreffer der Ingolstädter: eine Flanke in den Strafraum der Regensburger wurde zu Geipl abgefälscht, der unzureichend klärte – und aus knapp 20 Metern schweißte Kayo die Kugel dann flach ins Tor (37.). Plötzlich war der FCI wach und hätte noch vor der Pause erhöhen können, aber Kayo konnte einen zweiten Fehler der Jahn-Defensive nicht ausnutzen (45.+1).
Im zweiten Abschnitt meldete sich auch die Jahnelf an: Kother fiel der Ball etwas glücklich vor die Füße, aber Funk parierte mit beiden Fäusten (51.). Die Regensburger wurden aktiver, ein Distanzsschuss von Saller ging jedoch ebenso vorbei (57.). Die Riesenchance dann auf der anderen Seite, weil Deichmann einen Kopfball nach Ecke gut erwischte, aber Gebhardt tauchte glänzend ab (63.). Danach nahm Keidel Maß, aber Millimeter vorbei (65.). Hatte der Jahn noch Ideen? Ja! Über zwei Stationen bekam Saller einen Eckball im Rückraum flach zugespielt – und hämmerte die Kugel einfach mal rein (77.). Einen Sieger sah das Donau-Derby am Ende nicht, obwohl Mustafa zum Schluss noch beinahe die Ingolstädter Defensive austrickste (86.). Durch das Remis meldet sich Regensburg trotz einer Serie von fünf sieglosen Spielen in Folge an der Tabellenspitze zurück, kann aber noch von Ulm überholt werden. Die Ingolstädter – ebenfalls seit fünf Partien ohne Sieg – stehen im Mittelfeld auf Platz 11.
Saarbrücken 2:0 Aue: FCS braucht nur eine Halbzeit
Ungewissheit herrschte vor der Partie im Ludwigspark, weil zwei Mannschaften aus dem Tabellenmittelfeld aufeinandertrafen. Wohin sollte die Reise noch führen? Für den FCS erst einmal in Richtung des gegnerischen Kastens, denn eine Flanke von Rizzuto platzierte Günther-Schmidt am linken Pfosten (4.). Die Hausherren machten mehr Druck nach vorne, aber Aue hielt Stand. Kerber bediente Günther-Schmidt, der Männel aussteigen ließ, aber der Winkel wurde für einen Treffer zu spitz (19.). Dann das Ärgernis aus Sicht der Veilchen: Schädlich hatte den Arm im eigenen Strafraum zu weit oben und berührte die Kugel – Elfmeter. Ex-Auer Rizzuto wagte vom Punkt den Abschluss und verwandelte sicher (22.). Von Aue war praktisch nichts zu sehen, sodass der FCS weiter munter nach vorne spielte. Stehle bediente bei einem Seitenwechsel Rizzuto, der die Kugel zurück in die Mitte spielte – und Kerber verwandelte aus elf Metern wunderbar per Hacke (37.). Auch nach dem zweiten Tor ließ Saarbrücken nicht locker, während sich Aue in die Pause rettete.
Nach dem Seitenwechsel blieb das Bild jedoch unverändert. Männel musste abermals gegen Günther-Schmidt parieren, blieb aber erneut Sieger (48.). Das Spielgeschehen auf dem Rasen flachte ab, weil Saarbrücken den Veilchen das Spielgerät überließ – wohl auch mit Hinblick auf die anstehende Englische Woche. Doch Aue fiel mit dem Ball nicht genug ein, um den FCS in Verlegenheit zu bringen. Letztendlich passierte im Ludwigspark nichts nennenswertes mehr, sodass Saarbrücken auf Platz 7 klettert. Aue hingegen bleibt nach dem dritten sieglosen Spiel hintereinander Zehnter.
Köln 2:2 Mannheim: Wechselbad der Gefühle für SVW
Die Viktoria konnte sich im Abstiegskampf zuletzt befreien, doch auch der Waldhof witterte wieder seine Chance – und wie: ein Anspiel von Boyd rutschte im gegnerischen Strafraum zu Abifade durch, doch beim Abschluss aus kurzer Distanz wehrte Voll gerade noch ab (5.). Aber auch Köln meldete sich in der Partie an, indem Koronkiewicz einen Ball in die Mitte beförderte, der von Becker nur ganz knapp am Kasten vorbeigespielt wurde (16.). Vor den Strafräumen entwickelte sich ein Hin und Her, bei dem Rieckmann mit einem Querpass im Sechzehner an Volls Fußparade nicht vorbeikam (24.). Aber mit fortlaufender Spieldauer machte Köln mehr Druck – eine Flanke von Lopes Cabral köpfte Becker nur Zentimeter vorbei (37.). Dann half Mannheim gütig mit: bei einem scharfen Standard von Marseiler klärte die Defensive unzureichend, sodass der Ball aus kurzer Distanz von Lorchs Gesäß ins Netz abprallte (42.). Mit dem Schock des Rückschlags ging es für den SVW in die Kabine.
Direkt nach der Pause ging es fulminant weiter, weil der Ball im Anschluss an eine Ecke von Russos Rücken ans eigene Gebälk klatschte – und im Nachschuss bekam Koronkiewicz im Gewühl das Spielgerät aus kurzer Distanz an die Hand (47.). Der Waldhof agierte druckvoller, doch die Chancen ergaben sich nicht. Bis zu einem strittigen Freistoß gegen die Kölner, in dessen Folge ein zweiter Ball zu Abifade kam – und aus 16 Metern netzte der Angreifer satt ein (64.). Die Mannheimer machten mehr Druck und wurden gefährlicher. Köln klärte in der Defensive zu lasch, sodass die Waldhöfer die Kugel durch kluges Nachsetzen zu Boyd beförderten – und der Flachschuss aus 20 Metern traf ins Netz (71.). Aber Köln schlug sofort zurück, weil Hawryluk bei einem weiten Ball in den Strafraum gegen den freistehenden Schultz herauskam, aber nicht eingreifen konnte – 2:2 (77.). In der Phase war die Viktoria wieder oben auf, aber der eingewechselte Idel zog einen Abschluss links vorbei (82.). Mannheim geriet ins Schwimmen, Boyd klärte bei einem Standard auf der eigenen Linie (90.+1). Ein Spiel auf Messers Schneide endete mit einem Remis, das Köln auf dem zwölften Rang hält. Mannheim verpasst hingegen den direkten Anschluss ans rettende Ufer und steht nun mit drei Punkten hinter Halle auf Platz 17.
Dortmund II 0:2 Bielefeld: Befreiungsschlag für Kniat
Der starke Lauf der Borussia wurde in der Vorwoche von einem Team aus dem Tabellenkeller beendet. Die BVB-Reserve reagierte mit forschen Angriffen nach vorne: Roggow gab einen Eckball flach herein, doch die Direktabnahme von Aidonis zischte knapp über den Pfosten (9.). Besser lief es für die Arminia auf der anderen Seite, denn einen Eckball der Bielefelder konnten die Dortmunder zweimal nicht ausreichend klären – und eine Vorlage von Großer nahm Biankadi dann dankend für den Führungstreffer auf (12.). Der BVB suchte nach Antworten in der Offensive. Elongo-Yombo schlenzte aus der Distanz, verfehlte aber knapp (18.). Auf der Gegenseite zeichnete sich Lotka aus, indem er einen Schuss von Mizuta aus der zweiten Reihe packte (21.). Beim anschließenden Eckball köpfte Klos vorbei (22.). Bielefeld machte in der Phase viel nach vorne – und belohnte sich: Erst bekam Morey noch einen Fuß zwischen den Ball und Mizuta (27.), dann flog der nächste Standard jedoch ins BVB-Netz. Im zweiten Versuch brachte Lannert eine Flanke in den Strafraum, wo Wörl völlig freistehend einnickte (30.). Mizuta prüfte anschließend einmal mehr Lotka (34.), während Kersken die Null gegen Michel hielt (36.). Papadopoulos beschenkte daraufhin beinahe Biankadi mit einem unfreiwilligen Zuspiel (42.) – und Hettwer verpasste die größte Chance zum Abschluss, als er die Kugel im Eins-gegen-Eins mit Kersken knapp am Pfosten vorbeispielte (44.).
Bielefeld blieb auch nach dem Seitenwechsel bissig, während die Dortmunder Abwehr einen Schritt zu langsam wirkte. Offensiv erarbeitete sich die U23 jedoch mehrfach Halbchancen, aber ohne die ganz großen Möglichkeiten. Dann fiel Klos im gegnerischen Strafraum – ein klarer Elfmeter, doch zuvor befand sich der Bielefelder Stürmer wohl hauchzart im Abseits, sodass das Vergehen nicht geahndet wurde (67.). Bielefeld machte weiter etwas nach vorne, aber bei Boujellabs Einzelaktion wurde der Winkel für einen gefährlichen Abschluss zu spitz (74.). Am Ende spielte Bielefeld die Partie recht souverän herunter, sodass sich die Kniat-Elf etwas Luft im Abstiegskampf verschaffen konnte. Es geht vorerst auf den 15. Platz rauf mit fünf Punkten Vorsprung auf die Abstiegsplätze, während Dortmund nach zwei Niederlagen in Folge auf dem sechsten Rang stehen bleibt.
Freiburg II 3:0 Lübeck: Beim VfB gehen die Lichter aus
Ein Sieg beim SC Freiburg II musste für die Norddeutschen von der Lohmühle her, um noch einmal in den Abstiegskampf einzugreifen. Über das Umschaltspiel versuchte Lübeck auch früh in die Partie zu kommen und die entsprechenden Nadelstiche nach vorne zu setzen – ein Abschluss von Boland wurde geblockt (9.). Die Partie glich sich schnell aus, aber die gefährlichen Chancen blieben zunächst aus. Dann aber Breunig: Über mehrere Stationen kam die Kugel zum Mittelstürmer, der einen Abschluss aus zentraler Position aber in die Arme von VfB-Keeper Klewin setzte (20.). Der VfB zeigte sich immer wieder vorne, aber Freiburg wurde besser. Ambros brachte dann einen Freistoß in die Mitte, den Breunig quasi ungehindert aus acht Metern einköpfen konnte (29.). Von da an tauchte Lübeck komplett ab. Zur Pause setzten die jungen Breisgauer zwar kein weiteres Ausrufezeichen, doch die Kontrolle ging klar an die Hausherren.
Der Nackenschlag folgte mit Wiederanpfiff, weil Johansson einen Freistoß zu Breunig weiterleitete, der den Ball aus elf Metern per Oberschenkel annahm und mit dem zweiten Kontakt im Tor versenkte (47.). Der Mittelstürmer war entfesselt, scheiterte in der Folge aber an einer Glanzparade von Klewin (49.) und am Außenpfosten (51.). Den dritten Treffer markierte Breunig deshalb erst mit etwas Verzögerung, doch bei einem Abpraller von Baurs Schuss stand der SCF-Stürmer wieder goldrichtig und machte das 3:0 (66.). Die Freiburger schalteten danach mehrere Gänge zurück, die Lübecker fanden jedoch keinen Zugriff auf die Partie. So sammelte der SCF II am Tabellenende weiter fleißig Punkte und hat vermutlich Lübeck endgültig den Stecker gezogen. Die Norddeutschen stehen mit einem vorläufigen Rückstand von acht Zählern auf Platz 19.