Alvarez zu Pokal-Aus: "Hätte uns niemals passieren dürfen"

Eine schwache, unkonzentrierte, vielleicht überhebliche Leistung hat den VfL Osnabrück die vorzeitige DFB-Pokal-Teilnahme in der kommenden Saison gekostet: Beim Fünftligisten Germania Egestorf-Langreder scheiterten die Lila-Weißen mit 3:5 nach Elfmeterschießen, nach regulärer Spielzeit hatte es 1:1 gestanden.

Niederlage trotz Führung

Eigentlich hatte kaum jemand im Lager der Südniedersachsen daran gezweifelt, beim Club nahe Hannover das Finale im Niedersachsenpokal zu erreichen – schließlich hatte man im Vorlauf auch schon höherklassige Kontrahenten souverän aus dem Wettbewerb gekegelt. Am Mittwochabend jedoch schloss die Elf von Fußballlehrer Joe Enochs an die mäßige Leistung bei Rot-Weiß Erfurt an. Tatsächlich war man erneut früh in Führung gegangen: Als Michael Hohnstedt einen Abpraller zum 1:0 für die Gäste verwertete (12.), waren eigentlich schon alle Weichen gestellt. Aber wieder ließ der VfL Osnabrück den in diesem Fall auch noch technisch limitierten Gastgeber ins Spiel finden, wenngleich sich auch vor dem Seitenwechsel etwas Pech sowie Fahrlässigkeit bei der Chancenverwertung dazugesellten. Sebastian Bönig (28.) nutzte diese Schwächen für Egestorf-Langreder und netzte zum Ausgleich, der aufgrund des geringen Osnabrücker Druckes ohne große Probleme bis zum Schlusspfiff verteidigt werden konnte.

"Wir haben uns wahrlich nicht mit Ruhm bekleckert"

Die Regelung im Niedersachsenpokal, dass auf die neunzigminütige Spielzeit im Fall des Remis direkt das Elfmeterschießen und die dazugehörige Portion Glück folgt, das war den Kickern der Lila-Weißen durchaus bewusst. Und vielleicht hatte sich der haushohe Favorit an diesem Abend genau dieses Fortune nicht verdient. "Das hätte uns niemals passieren dürfen. Wir haben uns wahrlich nicht mit Ruhm bekleckert", äußerte sich Stürmer Marcos Alvarez gegenüber der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Auch Torschütze Michael Hohnstedt musste zugeben: "Es war nun nicht so, dass wir in der zweiten Halbzeit noch zahlreiche Möglichkeiten besaßen." Enochs dagegen tat es einfach nur für den Verein leid, die vorzeitige Qualifikation für den DFB-Pokal verpasst zu haben. Nach acht Monaten der Zusammenarbeit sei die Phase im Anschluss an die zwei bitteren Pleiten in Erfurt und Egestorf nun hart. Und das nicht nur für die Verantwortlichen.

Erste Fans malen sich Schreckensszenarien aus

Denn auch bei den Fans werden nach dem ernüchternden, ein Stück weit sogar blamablen Ausscheiden aus dem Niedersachsenpokal diverse Schreckensszenarien durchgespielt. Der Vorsprung auf die Verfolger Würzburger Kickers und Sonnenhof Großaspach beträgt nur ein respektive zwei Punkte – und allen voran Würzburg schickt sich an, die Lila-Weißen im Falle einer ernsthafteren Krise kurz vor der Ziellinie noch zu überholen. Sollte dann auch noch Großaspach nachziehen, dann hätte der VfL Osnabrück neben dem möglichen Zweitliga-Aufstieg auch noch den Bonus DFB-Pokal komplett verspielt. Die gute Saison wäre dahin. Noch ist es jedoch eindeutig zu früh, zu viele Gedanken an den Worst Case zu verschwenden: Schon am kommenden Samstag bietet sich an der heimischen Bremer Brücke die Gelegenheit, gegen die zweite Mannschaft des FSV Mainz 05 II alle Kritiker verstummen zu lassen und zu zeigen, dass der oftmals gelobte Teamgeist der Enochs-Truppe auch in dieser schwierigen Phase Bestand hält und den VfL Osnabrück aus dem Tal führt.

   

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