Als nur 164 Zuschauer zu einem Drittliga-Spiel kamen
Mindestens bis Ende April ruht in der 3. Liga aufgrund der Coronakrise der Ball. Das gibt uns die Möglichkeit, auf historische Ereignisse in der 3. Liga zurückzuschauen. Heute: Das Spiel mit den wenigsten Zuschauern.
Schromm und Schwabl waren dabei
Das Stadion Rote Erde auf der Strobelallee in Dortmund war 37 Jahre lang die Heimspielstätte der Borussia, dreimal feierten die Schwarz-Gelben dort die Meisterschaft – allerdings alle vor der Gründung der Bundesliga 1963/64. Bis 1974 traten die Profis von Borussia Dortmund auch weiterhin in dem altehrwürdigen Fußballtempel an, der bis zu 25.000 Zuschauer fasst – doch am 9. März 2013 fanden gerade einmal 164 Gäste den Weg zum Heimspiel der Borussia.
Was war da los? Markus Schwabl von der SpVgg Unterhaching wird sich möglicherweise daran erinnern, denn als einziger Profi des aktuellen Kaders der Oberbayern war der Rechtsverteidiger damals dabei. Auch Claus Schromm stand damals schon an der Seitenlinie und sah sich namhaften Gegnern gegenüber: Weltmeister Erik Durm, Bundesliga-Stars wie Jonas Hofmann, Kerim Demirbay oder Marcel Halstenberg und Schalke-Chefcoach David Wagner als Cheftrainer feierten einen 2:1-Sieg für den Tabellenletzten der 3. Liga – denn das Match war ein Duell der Zweitvertretung von Borussia Dortmund.
Revierderby im Parallelspiel
Auf Seiten der Hachinger verkürzte Andreas Voglsammer per Elfmeter in der zweiten Hälfte, doch der Sieg war den Dortmundern nicht zu entreißen. 164 Fans jubelten – zumindest jene, die zur Borussia gehörten. Und davon dürften es nicht viele gewesen sein, denn die geringe Anzahl der Zuschauer ist naheliegender wie kaum etwas anderes. Parallel zum Heimspiel im Stadion Rote Erde fand nämlich das Revierderby zwischen Schalke und Dortmund statt.
Vor über 60.000 Zuschauern in der Schalker Veltins-Arena hatten die Profis weniger Glück und verloren beim Reviernachbarn mit 1:2, wodurch der dritte Meistertitel in Folge endgültig abgeschrieben werden konnte – Bayern hatte zu dem Zeitpunkt schon 25 Punkte Vorsprung. Die U23-Mannschaft der Dortmunder sprang dank des Sieges vor 164 Zuschauern über den Strich und rettete sich auch bis zum Saisonende zum Klassenerhalt. Das Spiel mit den wenigsten Zuschauern in dieser Saison war das Duell zwischen Großaspach und Uerdingen Anfang August: Nur 1.360 Fans waren dabei.