Alles, was ihr zum 8. Spieltag wissen müsst

Und rein geht es in die zweite Englische Woche. Ist diese geschafft, sind die ersten zehn Spieltage durch – für viele Profis und Trainer der Moment, an dem das erste Zwischenfazit erlaubt ist. Es wird also höchste Zeit für so manchen Verein, die Bilanz aufzupolieren. Wer steht am Wochenende unter Druck, wer will den Schwung mitnehmen? Unsere Vorschau auf den 8. Spieltag.

Die Ausgangslage

In der Vorwoche ist manch Überraschendes passiert. So etwa der erste Saisonsieg von Absteiger Braunschweig. Das gelang allerdings mit viel Glück der Tüchtigen. Und so bleibt die Frage, ob Eintracht in dieser Spielzeit echte Probleme bekommen wird, vor dem schweren Gastspiel bei Seriensieger Würzburg sehr aktuell.

Probleme bekommt allmählich auch Preußen Münster nach zuletzt drei Niederlagen in Folge, von denen das 1:4 in Aalen den SCP am Härtesten traf – es war eine ernüchternde Leistung, auf die daheim unter Flutlicht gegen Energie Cottbus schon am Freitagabend eine Antwort folgen muss. Ganz ans Tabellenende abgerutscht ist der SV Meppen, der den Zweiten aus Haching empfängt. Geht das schief, brennt im Emsland nicht nur das Moor, sondern bald auch der Baum.

 

Und sonst so?

Der HFC kämpft gegen eine mögliche lange Sperre für Braydon Manu nach dessen als Tätlichkeit gewerteten Griff an den Hals von KFC-Akteur Manuel Konrad. Als Wiederholungstäter könnte er für vier Spiele gesperrt werden, Halle hat Einspruch beim Kontrollausschuss eingelegt. Am Sonntag fehlt er gegen den VfR Aalen aber definitiv.

Fehlen wird auch Thilo Leugers dem SV Meppen, der einen zweifelhaften Erfolg errungen hat: Er ist nach sieben Spieltagen der Erste, der mit fünf gelben Karten eine Sperre absitzen muss.

Kurios ist derweil die Geschichte des FSV Zwickau: Der trifft seit geraumer Zeit nur noch per Elfmeter. Das freut Toni Wachsmuth, der zuletzt viermal in Folge mit Präzision vom Punkt verwandelt, aber nicht den Klub. Der wollte sich in dieser Saison eigentlich spielerisch verbessern…

 

Vier Spiele im Fokus

Zwei Negativläufe: Preußen Münster empfängt Energie Cottbus

0:3, 0:1, 1:4 – das sind die letzten drei Ergebnisse von Preußen Münster, Spitzenreiter nach vier Spieltagen, Dreizehnter nach sieben Spieltagen. 2:2, 1:3, 1:1, 0:2, 0:0 – das sind die letzten fünf Ergebnisse von Energie Cottbus, Spitzenreiter nach zwei Spieltagen, Elfter nach sieben Spieltagen. Schnell ist klar: Hier müssen zwei Teams am Freitagabend massiv gegen den Negativtrend arbeiten. Münster lieferte jüngst eine erschreckende Leistung in Aalen ab, es soll ein Ausrutscher gewesen sein. Cottbus fehlt offensiv die zündende Idee, weil Streli Mamba seit Ende der Transferperiode ein wenig außer Form ist. Leicht favorisiert ist daher der Gastgeber aus Westfalen. Doch weil gewissermaßen auch zwei Wundertüten aufeinandertreffen, ist unter Flutlicht an der Hammer Straße viel Überraschendes möglich.

Wiesbaden und die Wiesn: 1860 München empfängt SV Wehen Wiesbaden

Das 3:0 gegen den SV Meppen war eine Art Befreiungsschlag für den so schwach gestarteten SV Wehen Wiesbaden, der mit ganz anderen Ambitionen antritt. Doch wie lange währt die Erleichterung? Noch immer steht man mit sieben Zählern aus sieben Spielen ziemlich weit unten in der Tabelle. Um die Rehabilitation voranzutreiben, muss nun eigentlich eine Serie gestartet werden – allerdings stellt sich dem 1860 München entschieden in den Weg. Die haben, Überraschung, sogar noch Tickets für das Heimspiel am Samstag im Verkauf. Ob das daran liegt, dass die „Wiesn“ an diesem Wochenende starten? Gehofft wird jedenfalls, dass Sturm-Allrounder Adriano Grimaldi keine Eintrittskarte benötigen wird. Noch ist aber offen, ob der wohl wichtigste Spieler der Sechziger nach seiner Knieprellung wird auflaufen können oder zuschauen muss.

Premiere für Maroh? Karlsruher SC empfängt den KFC Uerdingen

Allmählich weicht der Respekt der 3. Liga vor den Leistungen des KFC Uerdingen dem Gefühl, dass hier ein Kampf mit stumpfen Waffen stattfindet. Denn während zahllose Drittligisten an der Grenze des finanziell Machbaren wirtschaften müssen, verkündeten die Krefelder am Mittwoch kurzerhand den Transfer von Ex-Bundesliga-Verteidiger Dominic Maroh. Wohl dem, der es sich leisten kann! Die Marschroute ist längst klar: Uerdingen sollte, nein muss in diesem Jahr eigentlich in die 2. Bundesliga aufsteigen, jedes andere Ziel verbietet sich bei der Stärke, die der Kader mittlerweile angenommen hat. Allerdings hat Karlsruhe das Potenzial, Mikhail Ponomarev auf seinem Weg nach oben zu ärgern. Weil beide Mannschaften offensiv Nachholbedarf haben, sollte niemand viele Treffer erwarten.

Emotionales Wiedersehen für Enochs: FSV Zwickau empfängt den VfL Osnabrück

Trifft ein Trainer seinen Ex-Verein, ist das nicht immer eine Schlagzeile wert. Trifft eine Vereinslegende auf den Klub, der ihn nicht wirklich würdig verabschiedet hat, dann schon. Joe Enochs verbrachte sein halbes Leben beim VfL Osnabrück, als Spieler, als Amateur- und Jugendtrainer, dann ab 2015 als Chefcoach. Doch er brachte den VfL nicht entscheidend voran, die Wege trennten sich im Herbst 2017. Nun wagt sich Enochs an die Mission, den FSV Zwickau in der 3. Liga zu bewahren. Der Saisonauftakt war ein guter, ganz ähnlich wie bei Daniel Thioune und dem VfL Osnabrück. Nun droht die Situation nach der Last-Minute-Niederlage in Lotte etwas zu kippen, Zwickau steht am Sonntag unter Druck. Doch Gnade dürfte Enochs den Lila-Weißen gegenüber ohnehin nicht walten lassen.

 

Wer könnte überraschen

Der VfR Aalen in Halle

Fraglos war das 4:1 des VfR Aalen über Münster die überzeugendste Leistung eines Drittligisten am 7. Spieltag. Geradliniger Fußball, feine Spielzüge, tolle Tore: Das war richtig gut anzusehen. Ob bei Argirios Giannikis und seinen Mannen von der Ostalb damit der Knoten geplatzt ist? Auswärts beim Halleschen FC soll nachgelegt werden. Halle muss dabei auf den rotgesperrten Braydon Manu verzichten, gilt bei den Buchmachern trotzdem recht deutlich als Favorit. Wir glauben, dass der VfR  zwar nicht unbedingt erneut vier Tore macht, aber drei Punkte holen kann.

   
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