Alles, was ihr zum 38. Spieltag wissen müsst
Die Saison 2021/22 geht zu Ende! Die Meisterschaft und der direkte Aufstieg sind bereits entschieden. Doch wer schnappt sich den begehrten vierten Platz? Drei traditionsreiche Teams treten im Fernduell gegeneinander an. Außerdem fällt die letzte Entscheidung im Abstiegskampf. Wen sehen wir wieder: Verl oder Berlin? Der Blick auf den 38. Spieltag.
Die Ausgangslage
Der Betze brennt – das war unter der Woche durchaus mehr, als nur eine Fußball-Phrase. An diesen spektakulären Trainerwechsel in Kaiserslautern mit all seinen Nebengeräuschen wird sich die 3. Liga lange erinnern. Dabei hat das Lautrer Ergebnis am letzten Spieltag keinen Einfluss mehr auf die Endtabelle. Denn der FCK spielt bekanntlich gar nicht mehr, weswegen auch der Braunschweiger Aufstieg auf der Couch am vergangenen Sonntag perfekt war. Vor heimischem Publikum kann sich der BTSV nun im Spiel gegen Viktoria Köln feiern lassen – und vielleicht ist das eine oder andere Freibier für die Kölner Gäste drin, denn die sorgten zuvor für Lautrer Niederlage.
Doch lange Rede, kurzer Sinn: Es stehen trotzdem noch Entscheidungen aus. Zum einen ist der Kampf um Platz 4, und damit die direkte Qualifikation für den DFB-Pokal, noch offen. In München, Osnabrück und Mannheim fallen die Würfel – alle drei Teams haben ein Heimspiel am letzten Spieltag. Gleiches Heimrecht gilt auch für den SC Verl und Viktoria Berlin, die beide im Fernduell den letzten Absteiger ermitteln. Ein Krimi ist vorprogrammiert.
Fünf Spiele im Fokus
Ein Punkt reicht: Verl gegen Duisburg
Vor einer Woche roch es noch stark nach dem absoluten Abstiegsgipfel, in dem nur der Sieger die Klasse hält. Doch Duisburg hat seinerseits den Druck herausgenommen – was allerdings nicht die Verler Gemütslage beruhigt. Denn die Ostwestfalen brauchen mindestens einen Punkt aus dem NRW-Duell, um den Klassenerhalt zu schaffen. Dann müsste Viktoria Berlin schon einen Sieg mit acht Toren Differenz gegen Meppen holen, um noch am Sportclub vorbeizuziehen. Eher unwahrscheinlich. Und beim vierten Sieg in Folge wäre Verl sowieso sicher gesichert. Dementsprechend wird die Elf von Michél Kniat den Offensiv-Motor wieder anwerfen. Gegen die schwächste Defensive der Liga (70 Gegentore beim MSV) stehen die Vorzeichen für Verl gut.
Alles auf Sieg: Viktoria Berlin trifft auf Meppen
Alles andere als ein Sieg gegen Meppen hilft der Viktoria aus Berlin nicht. Demnach wird Farat Toku mit seiner Mannschaft alles nach vorne werfen müssen, um den Aufsteiger doch noch in ein weiteres Drittliga-Jahr zu führen. Im Heimspiel gegen Meppen sollte das zumindest möglich sein, denn für die Gäste aus dem Emsland geht es um nichts mehr. Allerdings: Ausgerechnet der SVM hat Eintracht Braunschweig die vorzeitige Aufstiegsfeier versaut. Zu verschenken haben die Meppener nichts, wie sie deutlich gemacht haben. Durch das spielfreie Wochenende hatte die Viktoria zumindest genügend Zeit, um sie auf das Entscheidungsspiel vorzubereiten. Nur in der eigenen Hand haben es die Berliner nicht mehr.
Tore für die Löwen: 1860 gegen Dortmund II
Auf Giesings Höhen wird Michael Köllner noch einmal die Atmosphäre spüren. Wie es danach weitergeht, scheint immer noch nicht ganz klar zu sein. Zumindest soll der Weg für die Münchner Löwen in den DFB-Pokal führen. Dazu benötigt 1860 aber einen Sieg gegen die talentierte Truppe aus Dortmund – am liebsten mit dem einen oder anderen Tor oben drauf, denn die Tordifferenz könnte am Ende über den vierten Platz entscheiden. Vielleicht reicht sogar eine niedrige Niederlage, wenn die Verfolger ebenfalls patzen. Nach dem bitteren Aufstiegs-K.O. in Magdeburg (0:4) werden die Löwen ohnehin noch einmal alles reinwerfen wollen, um die Saison vor eigenem Publikum gut abzuschließen. Dann wäre die Mannschaft von Köllner übrigens auch das zweitbeste Rückrunden-Team in diesem Jahr.
Aufholjagd: Osnabrück gegen Magdeburg
Auch die Lila-Weißen können an der Bremer Brücke eine hervorragende Rückrunde zu ihrem Abschluss bringen. Nicht nur ein Sieg gegen Drittliga-Meister Magdeburg wäre eine Genugtuung, sondern auch der vierte Platz wäre für die Osnabrücker genauso lukrativ, schließlich ist der Landespokal schon seit Oktober futsch. Dabei kennt der VfL die Spitzenplätze nur aus der Ferne, obwohl sie stets greifbar waren – allerdings erreichte Osnabrück in dieser Saison nur fünfmal eine Platzierung unter den Top 4. Doch am Ende wird der Braten fett. Größer könnte die Herausforderung allerdings nicht sein, denn für den FCM wird es bekanntlich das letzte Drittliga-Spiel. Die VfL-Quote aus den bisherigen Spitzenspielen ist bezeichnend: Gegen 1860 (3:2) lief es, gegen Mannheim (1:2) weniger. Aber die Chance ist da, bei Punktgleichstand sind die Münchner allerdings zwei Tore vorne.
Sahnehäubchen für Waldhof: Mannheim gegen Havelse
Auf dem Papier hat der Waldhof das einfachste Los gezogen, doch der TSV Havelse erwies sich auf seiner Abschiedstour zumindest als zäher Sparringspartner. Das wird nicht so einfach, wie gedacht – zumal die Mannheimer vermutlich einen Sieg brauchen werden, um die Konkurrenten noch einzuholen. Für Havelse wird es natürlich das letzte Drittliga-Spiel, und aller Abschied fällt bekanntlich schwer, sodass sich die Niedersachsen auch dieses Mal nicht kampflos ergeben werden. Statistisch gesehen bringt der SVW innerhalb des Platz-4-Trios auch noch die schlechteste Formkurve mit, allerdings holte Mannheim trotzdem acht Punkte aus den letzten fünf Spielen – bei 1860 und Osnabrück waren es auch "nur" neun Zähler. Gut: Im Landespokal-Finale ist das Team von Patrick Glöckner ebenfalls noch vertreten und kann sich das DFB-Pokalticket notfalls darüber sichern. Der vierte Platz wäre allerdings das Sahnehäubchen für Mannheim.