Alles, was ihr zum 33. Spieltag wissen müsst

Ein schwächelnder Spitzenreiter, Verfolger mit überbordender Euphorie, ein Abstiegskampf, der in mehrerlei Hinsicht nach lange tristen Wochen an Dramatik zunimmt: Vor diesem Wochenende stimmen die Rahmenbedingungen, es gibt kein einziges Spiel, in dem wohl nur noch um die Ehre gespielt wird. Gehen wir es an! Unser Blick auf den 33. Spieltag.

Die Ausgangslage

Allmählich rücken die ersten unwiderruflichen und rein sportlich getroffenen Entscheidungen in der 3. Liga näher. Treffen dürfte es den TSV Havelse, mittlerweile zwölf Punkte hinter Platz 16, maximal 18 Zähler könnten die Niedersachsen noch holen. Heißt: Diese Woche kann er noch nicht absteigen, sehr wohl aber in diesem Monat. Zumindest irgendwie kann sich Würzburg noch eine realistische Chance zusammenspinnen, den Durchmarsch in die Regionalliga zu verhindern. Aber dafür muss ein Sensationserfolg gegen Kaiserslautern her – und die kommen am Freitagabend mit aller Euphorie und mindestens 4.000 (!) Fans im Rücken an den Dallenberg.

Und was passiert noch so an der Tabellenspitze? Magdeburg hat als Spitzenreiter sein Selbstverständnis ein wenig verloren, kann sich das aber angesichts von acht Punkten Vorsprung auf Rang 3 bei zudem einem Spiel weniger nach wie vor erlauben. Nun wartet Viktoria Köln als nächster Prüfstein, allmählich wäre eine Weiterentwicklung gegen tiefstehende Gegner aus der unteren Tabellenhälfte angebracht. Braunschweig muss in Wiesbaden einen schweren Stein aus dem Weg räumen, dahinter nehmen sich Saarbrücken und Waldhof Mannheim im direkten Duell Punkte weg. Spielfrei hat übrigens an diesem Wochenende der SV Meppen – vielleicht tut das ja ganz gut nach der 0:4-Pleite gegen Wiesbaden.

 

Fünf Spiele im Fokus

Volles Haus unter Flutlicht: Würzburger Kickers gegen den 1. FC Kaiserslautern

Als Fan der Würzburger ließe sich am Freitagabend durchaus wehmütig werden. Geschieht keine große Überraschung, rückt dann nämlich der Ligaverbleib in noch weitere Ferne – und Spiele vor sieben- bis achttausend Zuschauern, so viele haben sich nämlich angekündigt, wird es am Dallenberg lange nicht geben. Pipinsried und Eichstätt ersetzen dann Klubs von Namen des FCK, der angesichts von 4.000 mitreisenden Fans einem akustischen Heimspiel entgegenblickt und zuletzt FWK-Konkurrent Duisburg mit 5:1 abgefertigt hat. Damit ist die Elf von Marco Antwerpen nun auch das beste Rückrundenteam. Sicherlich hilft es den Unterfranken, die mit Jürgen Kost einen neuen Sportvorstand für den wahrscheinlichen Neuaufbau schon verpflichtet haben, nicht, dass Leon Schneider und Tobias Kraulich beide gelbgesperrt aussetzen müssen: Die Abwehr muss doppelt umgestellt werden. Das Hinspiel endete übrigens mit einem 2:0-Auswärtssieg der Kickers – es ist bis heute die einzige FCK-Heimniederlage der Saison.

MSV wieder mittendrin: MSV Duisburg gegen den Halleschen FC

Es war fast zu befürchten, dass das Meidericher Konstrukt die erhoffte Stabilität dann doch noch nicht erlangt hat. Nach Niederlagen gegen Zwickau und in Kaiserslautern sowie stärker punktender Konkurrenz sehen sich die Weiß-Blauen jedenfalls zurückgespült in den Abstiegskampf. Wundern darf das niemanden: Die Niederlagenquote in dieser Saison beträgt 60 Prozent, nur Havelse hat mehr, und bei 60 liegt auch die Anzahl der Gegentore – Negativwert. Immerhin gab es unter der Woche etwas zu bejubeln, im Niederrheinpokal wurde Fünftligist Bocholt mit 2:0 besiegt, das Halbfinale klargemacht. Gegner HFC war auch aktiv und ging mit dem 1:0-Arbeitserfolg über Freiburg II einen ganz großen Schritt in Richtung Ligaverbleib, rehabilitierte sich stark für das eigene Aus im Landespokal. Und trotzdem wäre alles andere als ein ekliges Spiel vor passend ungemütlichem Wetter eine große Überraschung.

Südwestduell als Anheizer: 1. FC Saarbrücken gegen Waldhof Mannheim

Was ärgerte man sich in Saarbrücken über die Phase der Hinrunde, als es aus den zwei so wichtigen Duellen im Fußball-Südwesten nicht einen Punkt gab: Erst das 0:1 im kleinen Derby gegen den Waldhof, herbeigeführt durch ein Tor von Joseph Boyamba, dann noch das 0:2 daheim gegen Kaiserslautern infolge einer ganz schwachen Leistung. Jetzt ist die Chance zur Wiedergutmachung da und nötig, nachdem der späte 1:1-Ausgleich in München nicht mehr als Schadensbegrenzung war. Wieder dient das "kleine" Derby als Saarbrücker Anheizer für das große vor 47.000 Zuschauern auf dem Betzenberg an Ostern. Und wie schon so manches Mal heißt es nun erneut: Wer gewinnt, bleibt dran, wer verliert, muss abreißen lassen. Ein Unentschieden hilft keinem weiter. Während der SVW das Strafstoßgeschenk in Zwickau zuletzt nicht nutzte und ebenfalls 1:1 spielte, kann der FCS endlich das Gemunkel um Minos Gouras zu den Akten legen. Der Wechsel des Offensivspielers zu Zweitligist Regensburg ist seit Donnerstag fix.

Magdeburgs nächster Anlauf: 1. FC Magdeburg gegen Viktoria Köln

Es ist schon eine sehr spezielle Situation, wenn ein Team seine Liga erst derart dominiert, dass es sich in dieser Phase der Saison eine längere Schwächephase erlauben kann. Die aber zumindest dazu führt, dass allmählich Katerstimmung einkehrt in Magdeburg: Wo ist die Leichtigkeit hin? Warum kann der Ball oftmals nur noch vor den gegnerischen Sechzehner getragen werden, aber nicht mehr bis ins Tor? Wieso finden die Gegner, zuletzt eigentlich klar unterlegene Berliner, so viele große Lücken, die nun wiederholt effizient genutzt wurden? Zumindest ist im Verein selbst weiterhin Ruhe vorhanden, was auch die jüngste Beförderung von Otmar Schork zum Sport-Geschäftsführer zeigt. Immer noch ist der Aufstieg Formsache, das Polster beruhigend. Gegner Viktoria Köln braucht nach der 0:2-Niederlage gegen den BVB II immer noch einige Punkte für den sicheren Ligaverbleib – und dürfte nach der Analyse der jüngsten FCM-Auftritte ebenso versuchen, die Hausherren über Destruktivität verzweifeln zu lassen.

Dauer-Heimspiele für Lila-Weiss: VfL Osnabrück gegen den SC Verl

Seit Anfang März darf der VfL Osnabrück fast ausschließlich Heimspiele bestreiten, vier von fünf Partien – die gegen Verl schon eingerechnet – werden an der Bremer Brücke stattgefunden haben. Unter anderem, weil die Niedersachsen zuletzt spielfrei hatten, nicht in Halle antreten mussten. Sieben Punkte Rückstand auf Platz 3 klingen nach viel, aber bei noch zwei Spielen weniger gegenüber Braunschweig lässt sich daran ordentlich knabbern. Wie der zuletzt im Aufschwung befindliche SC Verl besiegt wird, konnte Osnabrück beim ewigen, nicht mehr in der 3. Liga spielenden Rivalen aus Münster sehen. Der Regionalligist fertigte die Ostwestfalen am Mittwoch im Landespokal mit 3:0 ab. Weiterhin steht die Elf von Mitch Kniat auf Platz 17. Und doch geht ihr immer der Ruf nach, Spitzenteams ärgern zu können – der VfL, der nach einer Sprunggelenks-OP in dieser Saison nicht mehr auf Innenverteidiger Timo Beermann zurückgreifen kann, ist vorgewarnt.

   

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