Alles, was ihr zum 27. Spieltag wissen müsst

Cottbus, Aalen und Jena: Für diese drei Mannschaften wird es im Abstiegskampf immer enger. Diese Mannschaften sind es, die vor dem 27. Spieltag unter dem größten Erfolgsdruck stehen. Aber auch an der Spitze wird es wieder etwas kuschliger. Schon am Freitag geht es dort im direkten Duell für zwei Teams um die Tendenz der kommenden Wochen.

Ausgangslage

Die spannendste und hochklassigste 3. Liga aller Zeiten verschenkt ihr Potenzial aktuell ein wenig im Mittelfeld. Zwischen Platz 5 und Platz 13 "knubbeln" sich neun Klubs, die lediglich vier Punkte trennen – mit dem Aufstiegs- und Abstiegskampf haben diese allerdings bislang wenig zu tun. Zuletzt deutete sich leider auch nicht an, dass sich dies ändern könnte, weil ein Trio im Keller nicht regelmäßig genug punktet: Energie Cottbus, Carl Zeiss Jena und der VfR Aalen bewegen sich im Eiltempo auf die Regionalliga zu. Weil sie entweder vor dem gegnerischen Tor kaum Gefahr ausstrahlen, selbst zu viele Treffer kassieren – oder ihnen nach den wenigen Erfolgserlebnissen die Konstanz fehlt, um dem Keller zu entfliehen.

Doch auch im Aufstiegskampf kristallisiert sich mehr und mehr heraus, dass vier Teams – womöglich stößt Unterhaching noch dazu – die zweieinhalb Plätze zur 2. Bundesliga unter sich ausspielen werden. Für den KFC Uerdingen, der sich zuletzt in Halle bedenklich abschießen ließ, geht es am Freitag sogar schon um die womöglich letzte Chance. Zu Gast in Duisburg ist der Karlsruher SC.

 

Was sonst passiert ist

Hansa Rostock hat angekündigt, den Etat zur kommenden Saison leicht zu reduzieren, und zwar um rund 300.000 Euro. Dennoch bleibt das Ziel das gleiche, die Rückkehr in die 2. Bundesliga – es wäre dann der achte Anlauf.

Die Telekom will laut der "Sport Bild" derweil an den bei Fans unbeliebten Montagsspielen auch über 2022 hinaus festhalten. Es wären dann die einzig verbliebenen Montagsspiele im deutschen Profifußball.

 

Vier Spiele im Fokus:

Letzte Chance für Krefeld? KFC Uerdingen gegen den Karlsruher SC

Genau eine Woche nach der Schmach von Halle muss sich der KFC Uerdingen mächtig aufrappeln, um das über allem stehende Ziel der 2. Bundesliga doch noch zu erreichen. Uerdingens Trainer Norbert Meier hat, was bleibt ihm anderes übrig, seinen Glauben an den Aufstieg mit dem KFC unter der Woche nochmals unterstrichen. Purer Zweckoptimismus, oder steckt mehr dahinter? Gegner Karlsruhe ist neun Punkte entfernt, eine Niederlage wäre wohl das endgültige Aus für die Aufstiegsträume. Allerdings ist der KSC zur Unzeit auf Betriebstemperatur gekommen, hat Spitzenreiter Osnabrück kürzlich mit 2:1 besiegt und könnte zumindest über Nacht auf den ersten Rang klettern.

SpVgg mit Aufwind: Unterhaching gegen den SV Meppen

Wer noch nicht weiß, welches Spiel er am Samstagnachmittag schauen soll: Unser heißer Redaktionstipp ist das Duell zwischen Unterhaching und Meppen – denn das kann angesichts der Grundzutaten eigentlich nur in gutem Fußball enden. Gastgeber Haching hat mit dem 1:0 in Würzburg endlich die selbstgeschnürten Fesseln abgelegt, muss nun aber eine ordentliche Aufholjagd starten. Meppen hat zuletzt auch Favorit SV Wehen Wiesbaden getrotzt und damit den ersten Rang in der Rückrunden-Tabelle verteidigt. Zudem ist landauf, landab bekannt, dass bei den Emsländern bis zur letzten Sekunde Tore als auch Gegentore sehr realistisch sind. Das kann nur ein Fußballfest werden!

Die Enochs-Rückkehr: VfL Osnabrück gegen den FSV Zwickau

Zum ersten Mal seit seiner Entlassung Ende 2017 kehrt VfL-Legende Joe Enochs als gegnerischer Trainer an die Bremer Brücke zurück. Sein halbes Leben verbrachte der US-Amerikaner als Spieler, Nachwuchstrainer und schließlich Chefcoach bei den Niedersachsen – nun muss er dem Klub, den er so gerne selbst zum jetzigen Erfolg geführt hätte, mit seinen abstiegsbedrohten Zwickauern Punkte abknöpfen. Der Hinrunden-Neunte ist nämlich deutlich abgerutscht in der Tabelle, sogar der Sturz auf einen Abstiegsplatz ist möglich. Für Osnabrück beginnt derweil die heiße Phase: Kommt jetzt kein Leistungseinbruch mehr, ist der Aufstieg sehr wahrscheinlich.

Das zweite Wiedersehen: VfR Aalen gegen den Halleschen FC

Auch Rico Schmitt sieht am Sonntag seinen ehemaligen Klub: Der Trainer des VfR Aalen hat gegen Halle das nächste Endspiel vor sich. Auf das 4:1 über Haching folgte ein sicher zu deutliches, aber dennoch ernüchterndes 0:4 in Münster. Während der HFC die Gunst der Stunde nutzen und seine Position im Aufstiegskampf festigen will, braucht sich auf der Ostalb niemand etwas vormachen: Geht dieses Heimspiel schief, stehen wieder alle Zeichen auf Abstieg – und das Momentum des Unterhaching-Coups wäre endgültig verspielt.

 

Die potenzielle Überraschung

1860 München in Wiesbaden!

Möglicherweise knöpfen die Löwen den Hessen überraschend Punkte ab. Dafür spricht zwar nicht das jüngste Ergebnis des TSV 1860 (1:2 gegen Rostock), aber die eher mäßige Heimbilanz des SV Wehen Wiesbaden mit bereits fünf Niederlagen. Die Münchner haben derweil erst drei Spiele auf fremden Platz verloren und sich dort überhaupt meist als unangenehm zu bespielender Klub erwiesen. Wundern würde es uns nicht, wenn Sechzig den SVWW knacken kann.

   

Das könnte Sie auch interessieren

Auch interessant

Back to top button