Alles, was ihr zum 26. Spieltag wissen müsst

Spitzenspiele und Kellerduelle zugleich erwarten uns am ersten März-Wochenende. Die 3. Liga fährt wieder einmal ihr bestes Programm auf – und dass aktuell längst nicht jeder Hauptdarsteller für den großen Auftritt bereit scheint, erhöht die Spannung zusätzlich. Wer wird weiter straucheln und wer seinen Höhenflug fortsetzen? Wir blicken auf den Start ins finale Saisondrittel.

Die Ausgangslage

Wie wir unter der Woche umfangreich berichtet haben, treten diverse Klubs im Aufstiegskampf auf der Stelle – das ist zu diesem Zeitpunkt der Saison, an dem in den vergangenen Jahren meist das Tempo drastisch angezogen hatte, durchaus ungewöhnlich. Einige Probleme einen den Karlsruher SC, den KFC Uerdingen und die SpVgg Unterhaching, etwa die mangelnde Torausbeute. Der Druck, der auf den Mannschaften lastet, ist wiederum von Fall zu Fall ein völlig anderer. Uerdingen etwa ist nach sechs sieglosen Partien beim Vierten aus Halle gefordert, eine Niederlage im Sechs-Punkte-Spiel hätte deutliche Konsequenzen in der Tabelle. Der KSC könnte derweil Spitzenreiter Osnabrück mit einem Heimerfolg am Ausreißen hindern.

Im Abstiegskampf richten sich viele Augen auf zwei Duelle: Großaspach empfängt Cottbus, die Lausitzer tragen vier Niederlagen in Folge und schon fünf Punkte Rückstand auf einen Nichtabstiegsrang mit sich herum. Eintracht Braunschweig könnte derweil in Jena über den roten Strich hüpfen. Ja, auf diesen vier Partien lastet eine ordentliche Bedeutung – sie machen aus dem 26. Spieltag in vielerlei Hinsicht ein richtungsweisendes Wochenende.

 

Was sonst passiert ist

Claus-Dieter Wollitz, Trainer von Energie Cottbus, steht nach einem missratenen Start in das Jahr 2019 zusehends unter Druck. Vom Klub aber erhielt er auch nach der Niederlage gegen 1860 München wieder die volle Rückendeckung. Ein Trainerwechsel würde den FCE, der bekanntlich nicht auf Rosen gebettet ist, allerdings auch zusätzliches Geld kosten.

Geld im Überfluss ist für Drittliga-Verhältnisse beim KFC Uerdingen vorhanden. Ehrliche Unterstützung von den Rängen gibt es jedoch nicht zu kaufen, was der Klub im Rahmen des Fan-Protestes beim Montagsspiel gegen Preußen Münster merkte. Was folgte, war harsche Kritik des Vereins an jenen Anhängern, die mit Trillerpfeifen protestierten – die reagierten verständlicherweise ebenso empört. Die Stimmung in Krefeld verbessert sich damit eher nicht…

 

Vier Spiele im Fokus

Das kleine Spitzenspiel: Hallescher FC gegen den KFC Uerdingen

Schon am Freitagabend nimmt dieser 26. Spieltag so richtig Fahrt auf, wenn der Hallesche FC auf Uerdingen trifft. Ein Duell zweier sehr verschiedener Aufstiegskandidaten, dessen Aufeinandertreffen schon in der Hinrunde durchaus turbulent vonstattenging: Halles Braydon Manu sah nach einer halben Stunde die Rote Karte, dennoch kämpften sich die Gäste nach einem 0:1-Rückstand beachtlich zurück und verdienten sich in Unterzahl den Ausgleich, ehe der KFC durch Oguzhan Kefkir zurückschlug. Der Ball liegt an diesem Wochenende eindeutig auf Seiten der Rot-Blauen, die Anschluss an Rang 3 herstellen könnten – und vielleicht sogar müssen, denn im schlimmsten Fall zieht auch noch der Karlsruher SC davon.

Großes Spitzenspiel: Karlsruher SC gegen den VfL Osnabrück

Zweiter gegen Erster, mehr geht nicht! Wir könnten vor Vorfreude explodieren. Gut, seien wir ehrlich: Die vergangenen Wochen deuten weder auf Karlsruher noch auf Osnabrücker Seite so wirklich auf ein fantastisches Fußballspiel hin. Sieben Tore stehen beim VfL in sechs Rückrundenspielen auf der Habenseite, sechs sind es sogar nur beim KSC – Ladehemmung also selbst bei den besten Klubs dieser Spielklasse. Kleiner Unterschied: Lila-Weiß holte 13 Zähler, Karlsruhe im gleichen Zeitraum nur sieben – die Herbstmeisterschaft fühlt sich am Rhein schon wieder weit entfernt an. Weil der KSC momentan nicht richtig kann, der VfL aber mit einem Punkt sehr zufrieden sein wird, glauben wir an ein eher torarmes Remis. Hoffentlich aber kein 0:0, das hätte dieser Spielpaarung nicht verdient.

Abstiegskampf, Teil 1: Sonnenhof Großaspach gegen Energie Cottbus

Mickrige 15 Tore fielen am 25. Spieltag nur. Das geht besser, liebe Drittligisten! Nachholbedarf hat zum Beispiel weiterhin Sonnenhof Großaspach, auch wenn ein Aufwärtstrend in den vergangenen Wochen klar erkennbar ist. Sieben Punkte holte die SGS aus drei Spielen und setzte damit nicht zuletzt dem jetzigen Gegner Energie Cottbus mächtig zu. Der Aufsteiger, der sich als einziger Drittligist gegen die Aufspaltung der Regionalliga Nordost wehrt, tut das wohl nicht zuletzt auch aus eigenem Interesse: Der direkte Wiederabstieg ist bei mittlerweile fünf Punkten Rückstand ein immer ernsthafteres Szenario. Nun hatte auch etwa der SV Meppen vor einiger Zeit derart viel aufzuholen – und hat das bravourös gemeistert. Nur fehlt aktuell der Glaube, zu ungeschickt stellt sich Energie in vielerlei Hinsicht an. Eine Pleite in Großaspach, das den FCE vor fast drei Jahren bereits mit einem 5:0-Auswärtssieg an den Abgrund schob, und Platz 16 ist weit entfernt…

Abstiegskampf, Teil 2: Carl Zeiss Jena gegen Eintracht Braunschweig

Das oben genannte Duell sowie auch den imposanten 4:1-Sieg des vermeintlich abgeschlagenen Letzten aus Aalen im Hinterkopf, stehen insbesondere Carl Zeiss Jena, aber auch Eintracht Braunschweig unter Zugzwang. Während der BTSV seine Aufholjagd in Rekordtempo mit dem vorläufigen Sprung auf den 16. Platz belohnen könnte, muss Jena – das in der gesamten Rückserie erst ein Tor erzielt hat – aufpassen, mit einer Niederlage nicht den Anschluss zu verlieren. Schwierig scheint es aber allein schon, gegen das neue Braunschweiger Spielglück anzukämpfen: Seitdem in der Winterpause Spielertypen wie Bernd Nehrig den wackelnden Zweitliga-Absteiger gefestigt haben, werden die knappen Punkterfolge aus einer stabilen Defensive heraus mehr und mehr erzwungen. Der Optimismus könnte in Thüringen einen vorläufigen Höhepunkt erreichen.

Wer überraschen könnte

Der VfR Aalen in Münster

Eine echte Außenseiterrolle nimmt eigentlich nur der VfR Aalen an diesem Wochenende ein, wenn dieser als Schlusslicht zum Achten nach Münster reist. Allerdings wird auch dort der spektakuläre Auftritt vom Mittwochabend bemerkt worden sein, als Aalen die formschwachen Hachinger mit 4:1 aus dem eigenen Stadion schoss und neue Hoffnung tankte. Das Endergebnis klingt auch dem SCP noch unwohl in den Ohren – die Adlerträger ließen sich im Hinspiel ebenfalls mit 4:1 auf der Ostalb abschießen. Auch Jena, Köln und Zwickau siegten als Abstiegskandidaten bereits im Preußenstadion, Aalen müsste nachziehen, um angesichts von immer noch sieben Zählern Rückstand den letzten Strohhalm ein wenig fester zu packen.

   

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