Alles, was ihr zum 26. Spieltag wissen müsst

Acht Punkte – so viel trennt den Tabellenführer vom Zehnten in der 3. Liga. Der vergangene Spieltag hat den Kampf um den Zweitliga-Aufstieg massiv verschärft und auch im Tabellenkeller für Aufsehen gesorgt. Geht es so weiter, können wir uns auf ein unglaublich spannendes finales Saisondrittel freuen. Den Anfang macht Spieltag 26, auf den wir Euch jetzt vorbereiten.

Die Ausgangslage

Wir haben es kurz angerissen: Gerade im oberen Drittel geht es ab sofort zur Sache. Sowohl der MSV Duisburg als auch der FC Ingolstadt, die nicht wenige bereits auf einem soliden Weg zurück in die 2. Bundesliga vermutet hatten, haben das Punkten zuletzt weitestgehend eingestellt und die Konkurrenz deshalb zurück ins Spiel gebracht. Urplötzlich grüßt die SpVgg Unterhaching, die in Halle zudem endlich wieder ihren attraktiven Fußball zeigte, von Position 2, Waldhof Mannheim belegt Relegationsrang 3. Dahinter stürmen die Nordvereine Meppen, Braunschweig und Rostock heran – Meppen hat nun sogar die Duisburger Zebras zu Gast. Im Keller ist die Lage ähnlich brisant: Chemnitz siegt weiter, der 1. FC Magdeburg ist bis auf Platz 16 abgerutscht. Auch Lautern und Halle müssen mehr und mehr zittern: Viktoria Köln lauert nur einen Zähler hinter Magdeburg und selbst Preußen Münster hat angedeutet, nicht kampflos in die Regionalliga absteigen zu wollen.

 

Was sonst passiert ist

Für riesiges Aufsehen sorgte unter der Woche der Rauswurf von Torwarttrainer-Legende Gerry Ehrmann beim 1. FC Kaiserslautern. Wütende Proteste der Fans waren die Folge, mittlerweile haben sich Ex-Trainer und Verein zu klärenden Gesprächen getroffen.

Drei neue Gesichter präsentieren sich am Wochenende auf den Trainerbänken: Ismail Atalan soll den Halleschen FC aus dem Tief führen und die ersten Punkte des Jahres holen. Hans-Jürgen Boysen soll nach mehr als sechs Jahren Pause mit der SG Sonnenhof Großaspach irgendwie noch den Klassenerhalt schaffen, kündigte aber bereits an, dass es nicht darum gehe, "über Wunder zu sprechen". Und in Jena wird neben Teamchef René Klingbeil künftig Kenny Verhoene, bisher U19-Coach, als Cheftrainer an der Seitenlinie stehen.

 

Vier Spiele im Fokus

Derby in Bavaria: SpVgg Unterhaching gegen den FC Bayern München II

In dieser Woche kann so viel passieren – da ist es schwierig, sich auf vier Spiele zu beschränken. Ein echtes Highlight erwartet Unterhaching am Freitagabend, wenn die Reserve des FC Bayern über die südliche Stadtgrenze fährt. Weil die Profis erst am Samstag antreten, wird die Schar an Gästefans umso größer sein, und auch Haching erwartet zu diesem nicht ganz normalen Spiel ein deutlich höheres Zuschaueraufkommen als sonst. Wenn die Konkurrenz patzt, dürfen Claus Schromm und seine Spieler mehr denn je vom Aufstieg träumen. Aber: Bayern II ist auch ohne den rotgesperrten Kwasi Okyere Wriedt die wohl derzeit spielstärkste Mannschaft der 3. Liga, bleibt sie in Haching zu elft und ruft ihre durchschnittliche Leistung der vergangenen Wochen ab, wird das für die Spielvereinigung ein schweres Stück Arbeit.

Derby im Südwesten: Waldhof Mannheim gegen den 1. FC Kaiserslautern

Erstmals seit fast 25 Jahren ist das Carl-Benz-Stadion bei einem Ligaspiel des SV Waldhof wieder ausverkauft. Gegner damals wie heute: der 1. FC Kaiserslautern. Und wer hätte gedacht, dass die Favoritenrolle so klar verteilt sein würde? Die Buwe sind nach der sensationellen Aufholjagd beim 3:2 in Duisburg auf den dritten Rang gehüpft, Lautern ist unterdessen im Jahr 2020 noch sieglos. Dazu zerfleischt sich der Klub gerade selbst: Der Rauswurf von Torwarttrainer-Ikone Gerry Ehrmann hat zahlreiche Fans aufgebracht, die ihre Wut wiederum Trainer Boris Schommers spüren ließen – das sind alles andere als ruhige Arbeitsbedingungen auf dem Betzenberg, die sportliche Krise wirkt als Verstärker der Unruhe. Kann der FCK eine Reaktion zeigen? Der Waldhof ist jedenfalls bis in die Haarspitzen motiviert.

Derby im Osten: 1. FC Magdeburg gegen Carl Zeiss Jena

Nein, es ist nicht das brisanteste Ostderby, doch für die Anspannung sorgt der 1. FC Magdeburg in diesen Wochen ohnehin selbst. Trainer Claus-Dieter Wollitz findet eine vertrackte Lage vor, weil er nach wie vor auf seinen ersten Sieg wartet und der FCM, der bei seiner Amtsübernahme Zwölfter mit einem Abstand von sieben Punkten auf die Abstiegsplätze war, jetzt einen zusammengeschrumpften Vorsprung von einem Pünktchen und einem Platz auf den ominösen 16. Rang. Wohl dem, der da die Ruhe bewahrt! Zumal mit Carl Zeiss Jena am Samstag der absolute Pflichtsieg wartet. Die Thüringer, die im Mittelfeld zudem personell arg geschwächt ins Wochenende gehen, sind als Schlusslicht weit entfernt von jeglicher Hoffnung. Und doch können sie manch einen Favoriten ärgern – das haben sie zuletzt etwa in Mannheim gezeigt.

Spitzenspiel im Nordwesten: SV Meppen gegen den MSV Duisburg

Noch ein Derby steht uns leider nicht zur Option, aber mit einem Spitzenspiel zwischen Meppen und Duisburg dürfte der Sonntagnachmittag aus Drittliga-Sicht ebenso gut bedient sein. Erinnert sich jemand an das Hinspiel? Da entführte der SVM als lange einziger Klub drei Punkte aus der Duisburger Heimfestung an der Wedau – bis Mannheim am vergangenen Wochenende kam und nachzog. Weil Meppen parallel mit 2:0 in Jena siegte, trennen die Klubs nur noch sechs Zähler. Hat Meppen, das nach wie vor mit einem der kleinsten Etats der Liga operiert, ernsthafte Aufstiegsambitionen, dann ist Sonntag der perfekte Zeitpunkt, die Karten auf den Tisch zu legen. Umgekehrt braucht der MSV einen, besser drei Zähler, sonst geht das große Aufstiegszittern am Rhein erst so richtig los…

 

Die mögliche Überraschung

Viktoria Köln beim FC Ingolstadt

Nach drei Niederlagen in Folge ist das Selbstvertrauen beim FCI etwas angeknackst. Der Topfavorit auf den Wiederaufstieg ist auf den vierten Platz abgerutscht – zu diesem Zeitpunkt der Saison ist das noch nicht bedrohlich, aber gelingt nicht bald der Turnaround, können die Schanzer doch entscheidend ins Hintertreffen geraten. Nun kommen eklig zu bespielende Kölner, die selbst einige flinke Konterspieler und begnadete Ballzauberer in ihren Reihen wissen. Und: Keiner trifft auswärts öfter (26 Tore) als die Viktoria. Aufpassen, FC Ingolstadt!

   

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