Alles, was ihr zum 18. Spieltag wissen müsst

Während der Nikolaus fleißig Strümpfe füllt, schreitet die 3. Liga weiter voran: Drei Spieltage haben wir in diesem Jahr noch, bis zum Tag vor Heiligabend wird, sofern es das Wetter zulässt, gekickt. Neun Punkte sind also zu verteilen, die acht Mannschaften im Aufstiegskampf und zwölf im Rennen gegen die Abstiegsplätze helfen. Hier erfahrt ihr alles zum anstehenden Wochenende.

Die Ausgangslage

Weil es fast schon zur Routine geworden ist, in Wahrheit aber eine beeindruckende Leistung widerspiegelt, beginnen wir heute damit: Der VfL Osnabrück ist Erster! Und das bereits seit dem 9. Spieltag, ganz nebenbei – der liegt mittlerweile rund zehn Wochen zurück. Auch Rostock wusste dem VfL nicht die zweite Saisonniederlage beizufügen, und so gibt es am Samstag ein feines Spitzenspiel gegen den SV Wehen Wiesbaden. Verlierer des vorherigen Spieltags war derweil Preußen Münster, das nun der schweren Auswärts-Aufgabe beim Karlsruher SC entgegenblickt. Das dritte Duell der Aufstiegsanwärter steigt in Duisburg. Da empfängt der KFC Uerdingen Hansa Rostock.

Und unten so? Braunschweig hat sich zuletzt wieder einmal den Beginn einer Aufholjagd selbst zerstört. Jetzt kommt das Team der Stunde, der Hallesche FC. Ohne drei Punkte, es wären die ersten für Trainer André Schubert, werden die Nichtabstiegsränge in weiter Ferne bleiben. Direkte Duelle gibt es in Jena (gegen Meppen) sowie Aalen (gegen Cottbus), sodass im Keller in jedem Fall gepunktet wird. Auch das Match zwischen Zwickau und Großaspach fällt noch in diese Kategorie.

 

Und sonst so?

Neben neuerlichen Strafen für Vereine und Akteure, von denen der VfL Osnabrück mit 23.850 Euro die empfindlichste zahlen muss, beherrschte vor allem die Trainersuche beim 1. FC Kaiserslautern die Schlagzeilen der vergangenen Tage. Das Rennen gemacht hat Sascha Hildmann, der vor nicht allzu langer Zeit erst sein Engagement bei Sonnenhof Großaspach beendete. Skepsis aus dem Umfeld war die Folge, Hildmann kann im Heimspiel gegen Würzburg Kritiker eines Besseren belehren.

 

Vier Spiele im Fokus

Torspektakel in Thüringen? Carl Zeiss Jena gegen den SV Meppen

Der Freitagabend läutet den Spieltag traditionell ein, und dieses Mal dürfen reichlich Tore vorausgesetzt werden: Carl Zeiss Jena ist schließlich am Ball. 57 Tore fielen in den 17 Begegnungen mit Jenaer Beteiligung, und gerade in den vergangenen Matches rappelte es mächtig: 3:2 siegte Jena in Wiesbaden, kassierte dann ein denkwürdiges 4:5 daheim gegen Unterhaching und wenige Tage später ein 2:5 in Würzburg.

Grund genug, die Abwehr neu zu justieren, denn mit dem SV Meppen kommt einer der heißesten Kontrahenten, der ähnlich wie Jena wohl noch lange um den Klassenerhalt spielen wird. Das Problem: Meppen ist wieder in Form und hat mit Nick Proschwitz einen Torjäger, der in den vergangenen fünf Partien immer getroffen hat. Die Null zu halten, es wäre vielleicht zu viel verlangt. Doch drei Zähler sind angesichts zweier Auswärtsspiele zum Abschluss eines turbulenten Jahres für Carl Zeiss fast schon Pflicht.

Lebenszeichen vom BTSV? Eintracht Braunschweig gegen den Halleschen FC

So viel Unvermögen mitursächlich für den schlimmen Absturz von Eintracht Braunschweig ist, so wenig Glück hatten die Niedersachsen im Verlauf der bisherigen Spielzeit. Das jüngste Beispiel lieferte das Heimspiel gegen den VfR Aalen, bei dem die Gäste nur zweimal vor das BTSV-Tor kamen und zweimal unter gütiger Mithilfe netzten – 2:2 war das bittere Ergebnis. Damit bleibt die Schubert-Elf Letzter, der Abstand auf den Vorletzten ist auf fünf Punkte angewachsen. Als erste Konsequenz hat Geschäftsführer Soeren Oliver Voigt seinen baldigen Abschied angekündigt, in Fankreisen war zuletzt immer wieder seine Entlassung gefordert worden.

Ganz anders sieht es beim kommenden Gegner aus: Der Hallesche FC, der die relativ kurze Anfahrt mit erwartbar großer Schar an Gästefans im Schlepptau antreten wird, ist durch den jüngsten Erfolg in Münster endgültig euphorisiert und hat Großes vor. Tatsächlich ist der HFC, bei dem Braydon Manu als auch Mathias Fetsch in starker Form sind, in Braunschweig Favorit. Ein Heimsieg käme, so bitter notwendig er für die Löwen wäre, fast schon eine Überraschung.

Geht der KFC-Lauf weiter? KFC Uerdingen gegen Hansa Rostock

Mit drei 2:0-Siegen am Stück hat der Krefelder FC Uerdingen einen neuerlichen Anlauf gewagt, das Fundament für den Durchmarsch in die 2. Bundesliga zu festigen. Immer wichtigerer Bestandteil wird der Faktor Geduld, der sich aus Uerdinger Sicht auch am vergangenen Wochenende in Cottbus auszahlte. Nicht nur dank seines Krachers mit dem linken Fuß wurde Maurice Litka, der neben seinem Tor auch die Vorlage zum 1:0 lieferte, zum Matchwinner und dürfte mit einem Startplatz beim Heimspiel gegen Rostock belohnt werden. Kompensieren muss Stefan Krämer derweil den Ausfall von Weltmeister Kevin Großkreutz, der seine fünfte Gelbe Karte kassierte. Auf Rostocker Seite sind die Gefühle nach dem 1:1 gegen Spitzenreiter Osnabrück gemischt: Ja, man war auf Augenhöhe mit dem Ersten, bleibt aber vorerst sechs Punkte hinter einem direkten Aufstiegsrang. Bei einer Niederlage in Duisburg wäre die Kogge vorerst raus aus dem Rennen.

Kommt der Hildmann-Effekt? 1. FC Kaiserslautern gegen die Würzburger Kickers

Hilf mal, Hildmann! Der FCK ruft, und er ist schwer in Not. Auf das 0:5 in Unterhaching folgte erstaunlich erwartbar die Entlassung von Michael Frontzeck. Nun gilt es, die Spieler aus ihrer Wohlfühloase zu trommeln – und wem könnte das besser gelingen als einem, der vorher im Fußball-Dorf Großaspach unterwegs war? Sascha Hildmann muss zunächst das Diabolische in den Roten Teufeln erwecken, damit es gegen zuletzt erfolgreiche Würzburger (5:2 gegen Jena) wieder funktioniert. Auch der Blick auf die Tabelle ist aber wichtig: Zehn Punkte sind es mittlerweile nach oben, nur noch vier nach unten. Bis zum Winter sollte klar sein, welcher tabellarischen Region das vorläufige Interesse gelten muss.

 

Die mögliche Überraschung

Fortuna Köln gegen 1860 München

Nach vier sieglosen Spielen und 0:16 Toren hat Tomasz Kaczmarek als Trainer von Fortuna Köln schon nicht mehr viel zu verlieren – es kann nur besser werden oder in einer baldigen Entlassung enden. Doch gemäß aktueller Form ist Köln gegen Aufsteiger 1860, bei dem durch eine Millionenzahlung von Investor Hasan Ismaik auch abseits des Platzes Ruhe eingekehrt ist, Außenseiter. Was den Gastgebern Mut machen darf: Sechzig hat erst ein Spiel in der Fremde gewonnen.

 

   

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