Abstiegskampf: Wer muss runter, wer bleibt drin?
Noch vier Spieltage sind in der 3. Liga zu gehen. Besonders der Abstiegskampf hat sich wieder einmal drastisch zugespitzt, zahlreiche Vereine kämpfen noch um das Überleben. liga3-online.de prognostiziert, wer sich möglicherweise schon bald mit der Regionalliga anfreunden muss und wer auch in der kommenden Saison Drittliga-Atmosphäre einatmen darf.
Platz 9 bis 15
Hier alle Verein aufzuzählen, wäre müßig. Wo beginnt der Klassenerhaltskampf, wer ist schon sicher? Nimmt man rechnerische und logische Faktoren zusammen, müsste die Grenze bei Rot-Weiß Erfurt gezogen werden. Wobei 44 Punkte ein ebenso sicheres Polster darstellen wie 43, sofern man im Schlussspurt nicht vollends die Puste verliert. Da jedoch auch Holstein Kiel, Hansa Rostock oder Fortuna Köln zuletzt regelmäßig genug punkteten und selbst der Hallesche FC nun offensichtlich die Trendwende geschafft hat, haben sich sämtliche genannten Teams aus dem Gröbsten befreit. Erst der FSV Mainz 05 II – in der Rückrundentabelle auf einem Abstiegsplatz – muss sich allmählich Gedanken machen und noch einige Zähler einsammeln. Auf Platz 15 geht es dem VfR Aalen ähnlich – vier Punkte Vorsprung besitzt die Elf von Trainer Peter Vollmann noch. Das ist zum Leben zu wenig, zum Sterben momentan aber zu viel: Eine undankbare Situation für die Schwarz-Weißen. Der wahre Kampf gegen die Regionalliga beginnt in diesen Tagen aber erst bei…
Platz 16: SV Wehen Wiesbaden
Das war ein 34. Spieltag wie gemalt für den SV Wehen Wiesbaden. Alle direkten Konkurrenten schwächelten, während die Hessen selbst ihren ersten Sieg unter Torsten Fröhling einfuhren und prompt vom 19. auf den 16. Rang empor kletterten. Niemand würde sich nach dieser Albtraum-Saison beschweren, wenn jetzt bereits Saisonende wäre – die kommende Spielzeit kann ganz anders verlaufen, das weiß jeder, der die 3. Liga kennt. Nur stehen dem SVWW noch vier Partien und ein anspruchsvolles Restprogramm ins Haus, der Klassenerhalt ist noch lange keine beschlossene Sache. Auswärts bei Dynamo Dresden ist aufgrund des Aufstieges vielleicht sogar ein Punktgewinn möglich. Es folgen Preußen Münster, Sonnenhof Großaspach und der VfB Stuttgart II. Für Münster geht es um nicht mehr viel, die Situation bei den Vertretern aus Baden-Württemberg ist (noch) schwer einzuschätzen. Herausfordernd sind die letzten Begegnungen allemal.
Durchschnittliche Platzierung des Restprogramms: 8,0
Tendenz: Für Wehen Wiesbaden entscheidet sich das Rennen am letzten Spieltag. Ende komplett offen.
Platz 17: Werder Bremen II
Anhänger von Traditionsvereinen wünschen sich nichts sehnlicher, als keine Zweitvertretungen der Bundesligisten mehr in der 3. Liga vorzufinden. Ihnen sei gesagt: Theoretisch ist es noch möglich, dass sämtliche Reserveteams absteigen. Respekt sollte dem SV Werder Bremen II für das bisher Geleistete dennoch zuteilwerden – mitten in der Hinrunde deutete schließlich noch alles darauf hin, dass Bremen den direkten Gang zurück in die Regionalliga antritt.
Nun müssen Alexander Nouri und Co. erneut zittern. Sie stellen das nominell vermeintlich schwächste Team im Abstiegskampf dar. Ihnen entgegen kommt einerseits der heimische Platz 11, der nach einem regenreichen Winter immer noch schwer zu bespielen ist. Zudem ist das Restprogramm machbar und bietet Chancen: Fortuna Köln, der VfL Osnabrück, die Stuttgarter Kickers und der VfR Aalen bestechen momentan allesamt nicht durch Formstärke.
Durchschnittliche Platzierung des Restprogramms: 12,5
Tendenz: Werder Bremen II holt noch sechs bis sieben Zähler und hält die Klasse irgendwie.
Platz 18: Stuttgarter Kickers
Nach einer über lange Zeit konstanten Punkteausbeute mussten die Stuttgarter Kickers zuletzt zwei Niederlagen hinnehmen. Besonders die Art und Weise gegen den nun ehemaligen Mitkonkurrenten aus Erfurt war erschreckend, denn es fehlte schlichtweg alles. Da steht viel Arbeit vor Tomislav Stipic, der bereits im vergangenen Jahr mit Erzgebirge Aue den Klassenerhalt in der 2. Bundesliga nicht realisieren konnte. Auch für die Kickers ist das Restprogramm aber zu schaffen: Mainz 05 II, der Hallesche FC, Werder Bremen II und der Chemnitzer FC stehen auf dem Plan. Viel hängt schlichtweg von der eigenen Leistung ab, die die Blauen an den Tag legen.
Durchschnittliche Platzierung des Restprogramms: 13,0
Tendenz: Die Stuttgarter Kickers schlagen sich wacker, kassieren aber in Bremen eine entscheidende Niederlage. Danach wird es ganz schwer.
Platz 19: Energie Cottbus
Claus-Dieter „Pele“ Wollitz soll es nun also richten. Und das nach einem echten Kaltstart. 0:5 gegen Großaspach – Cottbus hätte sich nach dieser Pleite direkt für die Regionalliga Nordost anmelden können. Noch beträgt der Rückstand zwei Punkte, noch kann die Mannschaft Charakter zeigen und kämpfen. Die Hoffnung ist bei den Fans fatalerweise schon erloschen. Gegner hin oder her, ohne Grundtugenden würde Cottbus auch gegen die eigene A-Jugend nichts Zählbares mehr holen. Gucken wir aber doch kurz auf die letzten Gegner: Stuttgart II. Würzburg. Erfurt. Mainz 05 II. Ein Potpourri von ganz unten bis ganz oben – und niemand wird dem FCE die Punkte schenken.
Durchschnittliche Platzierung des Restprogramms: 11,5
Tendenz: Geschieht kein Wunder, muss Energie wohl runter. Ohne Tore kann man nun einmal nicht die Liga halten.
Platz 20: VfB Stuttgart II
Die ewige Rote Laterne hat der VfB Stuttgart inne und wird sie wohl auch nicht mehr abgeben. Es braucht drei, nein eher vier Siege, um noch das rettende Ufer erreichen zu können – die Konkurrenz punktet schließlich auch. Vielleicht kann ein Sieg gegen Energie Cottbus am Freitagabend noch einmal Motivation verleihen – eine Niederlage würde den Abstieg bereits quasi besiegeln. Auch die nachfolgenden Aufgaben Kiel, Magdeburg und Wiesbaden haben es in sich. Wahrscheinlich geht es für Walter Thomae und seine Youngster aber gegen den SVWW bereits um nichts mehr.
Durchschnittliche Platzierung des Restprogramms: 12,75
Tendenz: Regionalliga-Abstieg!