Abgezockte Duisburger siegen gegen schwache Erfurter

Der MSV Duisburg hat das Auswärtsspiel am sechsten Spieltag beim FC Rot-Weiß Erfurt trotz einstündiger Unterzahl mit 1:3 (0:2) gewonnen. Für die Meidericher trafen Kevin Wolze (15., 39.) und Kingsley Onuegbu (75.). Für die Hausherren war Simon Brandsetter (88.) erfolgreich. Die Mannschaft von Trainer Karsten Baumann liegt mit elf Punkten auf Rang fünf, Erfurt ist mit drei Punkten weniger Tabellenneunter.

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Erfurt ohne Ideen und Siegeswillen

Erfurt-Coach Walter Kogler änderte sein Team im Vergleich zur Vorwoche auf drei Positionen. Den verletzten Andre Laurito ersetzte Jens Möckel in der Innenverteidigung. Kapitän Nils Pfingsten-Reddig rückte nach überstandenem Magen-Darm-Infekt genauso wie Aykut Öztürk nach gelb-rot-Sperre wieder in die Startelf. Karsten Baumann brachte Tobias Feisthammel für Patrick Zoundi in die Anfangsformation.

Beide Teams starteten verhalten, wollten keinen Fehler begehen, um dem Gegner früh die Möglichkeit der Führung zu bieten. Nach sechs Minuten schickte Erfurts Stürmer Simon Brandstetter einen ersten Warnschuss Richtung MSV-Gehäuse, der sein Ziel jedoch um  einige Meter verfehlte. Die Gastgeber taten sich in der Folge sehr schwer, die gute und kompakte Defensive der Duisburger zu knacken. Viele Querpässe im Mittelfeld und eine hohe Fehlerquote machte es den Spielern der "Zebras" allerdings auch nicht allzu schwer. Die Spieler um Kapitän Branimir Bajic verstanden es, die Erfurter früh zu stören und konnten folgerichtig die Unsicherheiten der sehr anfälligen RWE-Defensive in der 15. Minute erstmals ausnutzen. Nach einem Zuspiel von De Wit und dem Fehler von Möckel stand Wolze völlig frei vor Philipp Klewin und ließ diesem keine Abwehrmöglichkeit. Auch in der Folge war Erfurt sehr schwach, hatte nach 23 Minuten großes Glück, dass ein Kopfball von Onuegbu nach Flanke von De Wit nur an die Latte ging. Klewin wäre auch hier ohne Chance gewesen.

Erst nach 33 Minuten keimte wieder Hoffnung im mit 5540 Zuschauern gefüllten Steigerwaldstadion auf. Nach einem langen Ball von Stefan Kleineheismann auf Öztürk wurde dieser von Markus Bollmann zu Fall gebracht. Schiedsrichter Peter Sippel entschied auf Notbremse und zeigte dem 32-Jährigen vollkommen zurecht die rote Karte. Es war schwer zu erkennen, ob das Foul außerhalb oder innerhalb des Strafraumes geschah. Auch der Gefoulte konnte nach dem Abpfiff nicht sagen, ob auf Elfmeter hätte entschieden werden müssen, da er sich "nur auf den Ball in der Luft" konzentriert habe, so Öztürk. Doch statt der Rot-Weißen schossen die Blau-weiß gestreiften Spieler das nächste Tor. In einer Zwei-gegen-Fünf-Situation schirmte Onuegbu den Ball klasse ab und legte zu Wolze, der diesen aus halbrechter Position äußerst sehenswert ins lange Eck schlenzte. In der Folge war Duisburg der Vorentscheidung näher als Erfurt dem Anschlusstreffer, doch es tat sich nichts mehr. So ging es mit einer verdienten 2:0-Führung für die Gäste in die Kabine.

 Onuegbu mit Saisontor Nummer fünf und der Entscheidung

Walter Kogler reagierte und brachte Marius Strangl für Pfingsten-Reddig und zog Kevin Möhwald ins Zentrum, um mehr Zugriff auf das Spiel zu bekommen. Karsten Baumann brachte Ersatztorhüter Marcel Lenz für Michael Ratajczak, dessen Verletzung wieder aufbrach. Doch wer dachte, nun einem Ansturm der Erfurter ausgesetzt zu sein, sah sich getäuscht. Trotz Überzahl fiel RWE nur wenig ein, das nervöse und unzufriedene Publikum quittierte viele Aktionen mit Pfiffen. Mehr als Fernschüsse durch Möhwald (57.), Engelhardt (61.) und Öztürk (74.) kamen bei den Blumenstädtern nicht zustande. Die Duisburger standen mit der Führung im Rücken und einem Mann weniger auf dem Platz natürlich sehr tief und zeigten eine hervorragende Abwehrleistung. Der sonst so gefährliche Öztürk kam nur selten durch, Brandstetter hatte es gegen seine Gegenspieler sehr schwer. Eine Viertelstunde vor Schluss sorgte Onuegbu für die Entscheidung. Nach einem Konter musste er einen Querpass vom eingewechselten Zoundi nur noch ins leere Tor einschieben.

Erst nach 84 Minuten kamen die Hausherren gefährlich vor das Tor von Lenz, doch der für den erneut schwachen Nielsen gekommene Sebastian Stolze scheiterte am gut parierenden Schlussmann des MSV. Für einen kurzen Erfolgsmoment sorgte Simon Brandstetter, der eine Freistoßflanke von Marco Engelhardt zwei Minuten vor dem Abpfiff zum 1:3 in die Maschen köpfte. Doch mit mehr sollte das schwache Team aus Thüringen für die kampflose und unengagierte Leistung nicht belohnt werden. Der MSV Duisburg feierte einen verdienten Auswärtssieg und trifft am Dienstag in der heimischen Arena auf die zweite Mannschaft des BVB. Erfurt empfängt den Tabellenführer und muss sich deutlich verbessern, wenn es kein Debakel geben soll.

Statistiken zum Spiel

FOTO: Marcel Junghanns [Klettermaxe Photographie | Fototifosi]

   

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