Aalens Serie hält: Fünf Spiele ungeschlagen
Langsam aber sicher scheint sich auf der Ostalb ein Team herauszukristallisieren, das mindestens dem erweiterten Favoritenkreis zugerechnet werden kann: Der VfR Aalen, der gegen den SV Wehen Wiesbaden nach konzentrierter Leistung einen Rückstand wettmachte und mit 3:1 (1:1) als Sieger vom Feld ging.
Dies bedeutet nicht nur den ersehnten zweiten Heimsieg der Saison, sondern zeitgleich das fünfte Spiel in Folge, in dem die Elf von Trainer Peter Vollmann ohne Niederlage vom Platz geht. Wer hätte der runderneuerten Mannschaft nach dem Zweitligaabstieg zugetraut? Wie im Gastspiel beim 1. FC Magdeburg zeigte sich: Der VfR Aalen ist bis in die letzten Minuten hochgefährlich, denn erneut fielen die entscheidenden Treffer in den letzten fünf Minuten. Mika Ojala war es, der seinen Wert für die Schwarz-Weißen von Spiel zu Spiel steigert. Sein direkt verwandelter Freistoß ließ ein umkämpftes und spannendes Spiel zugunsten des bis dato leicht überlegten Vollmann-Teams kippen (86.). Zuvor hatten die Baden-Württemberger erneut Nehmerqualitäten bewiesen, als die Gäste aus Wiesbaden ausgerechnet in Aalen nach zuvor vier torlosen Auswärtsspielen durch Luca Schnellbacher (15.) das erste Mal auf fremdem Platz erfolgreich waren.
Erste Großchance, erstes Tor
Dies schockte den Gastgeber zwar, doch die schwarz-roten Gäste schlugen daraus kein Kapital. Ganz im Sinne einer Spitzenmannschaft war es dann nämlich der VfR Aalen, der mit der ersten wirklichen Gelegenheit vor 4542 Zuschauern gleich zuschlug: Eine Ecke von Ojala fand Dominick Drexler, der aus kurzer Distanz den Ausgleich markierte (38.). In Halbzeit 2 bot sich dann ein ähnliches Bild, wieder verzeichneten die Teams nur wenig Möglichkeiten – alles deutete auf ein Remis hin, bis Ojala zuschlug und Drexler in der Nachspielzeit gar einen Doppelpack erzielte und die Partie endgültig entschied (90.+2). Der VfR – ein echtes Spitzenteam in Liga 3? Zumindest die Kaltschnäuzigkeit vor des Gegners Tor ist beeindruckend, schon in Cottbus und Magdeburg zeigten die Kicker zuletzt ihre offensiven Stärken.
Schwere Wochen für die Vollmann-Elf stehen bevor
Doch auch die nächsten Wochen haben sich in sich: Am kommenden Wochenende geht es zum weiterhin unbesiegten Tabellenführer nach Dresden, ehe eine Woche später der zuletzt ebenfalls fünffach ungeschlagene SC Preußen Münster in der Scholz-Arena gastiert. Erst der Erste, dann der Zweite – das bedeutet einerseits Risiko, andererseits Chance für die Schwarz-Weißen, die sich durch den jüngsten Sieg bis auf den vierten Tabellenplatz vorgeschoben haben. Für den SV Wehen Wiesbaden geht die Talfahrt derweil weiter, denn die Elf von Sven Demandt hat nicht nur drei Spiele in Serie nicht gewinnen können, sondern zudem auch noch elf Gegentore in diesen Begegnungen kassiert. Während Aalen damit weiter an den Aufstiegsrängen schnuppert, läuft der SVWW seinen Zielen meilenweit hinterher: Demandt muss bald Erfolge vorweisen, sonst dürfte auch sein Stuhl bei den kriselnden Wiesbadenern in naher Zukunft ins Wackeln geraten.