Aalens Bernhardt über den Abstiegskampf: "Ich habe keine Angst"
Eigentlich war auch das 2:2 bei Schlusslicht Eintracht Braunschweig zu wenig. Der VfR Aalen rutschte gar auf den vorletzten Tabellenrang ab. Doch eines zeigte die Partie bei den Niedersachsen: die Mannschaft lebt. Das sieht auch Schlussmann Daniel Bernhardt so. In der "Schwäbischen Post" erklärte der 33-Jährige nun, warum er fest an den Klassenerhalt glaubt – und was der Mannschaft momentan abgeht.
Im Angriff fehlt die Qualität
Seit nunmehr sieben Spielen wartet der VfR Aalen auf einen Sieg, rutschte mittlerweile bis auf Rang 19 ab. Hinter den Schwaben rangiert nur noch die Eintracht aus Braunschweig, bei der es am Wochenende lediglich zu einem 2:2-Unentschieden reichte. Ein Ergebnis, das zwar im Abstiegskampf nicht wirklich weiterhilft, in seiner Entstehung jedoch Mut macht, wie VfR-Keeper Daniel Bernhardt erkennt. "Wir haben nach 83 Minuten das 1:2 bekommen, das war eigentlich der Genickbruch. Trotzdem haben wir danach weiter alles gegeben, haben das 2:2 gemacht." Der Routinier trotzig: "Da kann mir keiner erzählen, dass bei uns die Moral und Einsatzbereitschaft nicht stimmen."
Doch wie ist die Misere der Aalener dann zu erklären? Einerseits sind derzeit die spielerischen Mängel kaum zu übersehen. Die Mannschaft schafft es seit Wochen nicht, ihr Potenzial abzurufen. Andererseits fehlt es gerade in der Offensive schlicht an Qualität. Das ist auch Bernhardt nicht verborgen geblieben: "Wir haben Gerrit Wegkamp gehen lassen, aber es ist leider kein neuer Angreifer gekommen. Es wäre schön, wenn das zur Rückrunde klappen würde. Ich weiß, dass die Verantwortlichen dran sind und sich aktuell um einen weiteren Stürmer bemühen."
Tabuwort Abstiegskampf? "Wir stecken mittendrin"
Dennoch vermeidet der Torhüter Schuldzuweisungen. Für Bernhardt ist klar: Nach der Insolvenz vor knapp zwei Jahren braucht es beim VfR einen besonderen Zusammenhalt – und das schließt ausdrücklich auch Trainer Argirios Giannikis mit ein: "Ich habe noch keinen in der Mannschaft gehört, der gesagt hat, dass er am Trainer zweifelt. Wir wollen den Weg gemeinsam mit ihm gehen und gemeinsam aus der Misere herauskommen."
Die angesprochene Misere bedeutet aktuell nichts anderes als Abstiegskampf pur. Ein Ausdruck, um den man sich bei den Württembergern lange drückte. Mittlerweile ist es nicht mehr zu leugnen: "Wir stecken mittendrin im Abstiegskampf. Schließlich stehen wir seit einigen Spieltagen unterm Strich. Jeder in der Mannschaft muss das sehen und annehmen. Es geht jetzt um mehr als unsere Arbeitsplätze. Es geht um eine ganze Region." Mit einem Sieg im Sechs-Punkte-Spiel gegen Energie Cottbus am Samstag (14 Uhr) könnte der VfR einen ersten Schritt in Richtung Nicht-Abstiegsplätze gehen.