Aachen-Etatloch immer größer – Letzter Ausweg Rettungsfonds?

Die Negativmeldungen rund um den finanziell angeschlagenen Zweitligaabsteiger Alemannia Aachen reißen weiterhin nicht ab. Wie der Radiosender "WDR 2" erfahren haben will, hat die Alemannia am heutigen Freitag weitere Unterlagen zur aktuellen Situation bei der Stadt Aachen abgegeben. "Wir haben nach wie vor Klärungsbedarf auch nach Gesprächen mit der Alemannia. Wir erwarten aber auch, dass die Zahlen-Lage transparent ist", erklärte Oberbürgermeister Marcel Philipp gegenüber dem Radiosender "Antenne Aachen". Offen ist aber weiterhin, wie groß das Etatloch mittlerweile ist.

Fans sammeln Spenden

Von anfänglich rund 800.000 Euro sei dieses mittlerweile auf über 2,8 Millionen Euro angewachsen, berichtet der WDR. Wie das Loch gestopft werden soll, ist ebenfalls vollkommen unklar. Fakt ist aber, dass die Alemannia ihren Spielern in den kommenden Tagen das Gehalt für den Monat Oktober überweisen muss. Wenn zu diesem Zeitpunkt kein Geld in den Kassen ist – aus welchen Gründen auch immer – muss der ehemalige Bundesligist zu Beginn der kommenden Woche einen Insolvenzantrag stellen. Wie es danach für den TSV weitergehen würde, hat liga3-online.de bereits gestern ausführlich erklärt. Es bleibt aber die Frage, wie die Alemannia den finanziellen Engpass nun überwinden kann. Während die Stadt bereits angekündigt hat, dieses Mal nicht mehr unter die Arme greifen zu wollen, müssen zweifelsohne andere Lösungen her. Seit gestern Abend haben einige Fans der Aachener ein Spendenkonto ins Leben gerufen und zudem dazu aufgefordert, auf die Auszahlung der Fan-Anleihen im August des kommenden Jahres zumindest vorerst zu verzichten. Würden diesen Weg etwa die Hälfte aller Zeichner gehen, wäre das fehlende Geld wohl verfügbar. Nur allein die Spenden werden vermutlich nicht reichen.

Letzter Ausweg Rettungsfonds?

Ein anderer, wohl letzter Weg, wäre der Rettungsfonds des Deutschen-Fußball-Bundes (DFB). Dieser trat in der vierjährigen Geschichte der Spielklasse bisher ein Mal in Erscheinung. 2009 beantragten die Stuttgarter Kickers aus diesem Fonds 200.000 Euro – verpassten aber die rechtzeitige Rückzahlung und mussten daraufhin einen Punktabzug hinnehmen. Die Möglichkeit, hieraus Geld zu beziehen, besteht auch heute noch. Dies bestätigte Arminia Bielefeld-Geschäftsführer Marcus Uhlig gegenüber liga3-online.de. Der DSC war nach dem Abstieg aus der 2. Bundesliga vor eineinhalb Jahren in einer ähnlichen Situation und musste Geld aus dem (etwa ähnlichen) DFL-Rettungsfonds beziehen, um die Insolvenz abzuwenden. Geld, das aus dem DFB-Rettungsfonds beantragt wird, muss innerhalb von fünf Jahren zurückgezahlt werden und wird jährlich mit fünf Prozent verzinst. Ob und wie viele Punkte durch diese Maßnahme abgezogen werden, entscheidet der DFB.

FOTO: Rainer Sturm / pixelio.de

   

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