DFB ermittelt gegen Hansa Rostock: Droht ein Geisterspiel?

Dem F.C. Hansa Rostock stehen unruhige Tage und Wochen bevor. Während die Saison schon sportlich über weite Strecken enttäuschend war, droht dem ehemaligen Bundesligisten nun auch noch von anderer Seite Ungemach: Nach den Vorfälle aus dem Heimspiel gegen RB Leipzig am vergangenen Samstag, als während der zweiten Halbzeit etwa 30 Polizisten sowie Fans und Mitarbeiter des Vereins von "hochaggressiven Fans" verletzt wurden, hat der Deutsche Fußball-Bund (DFB) am Montag ein Ermittlungsverfahren gegen den Verein eingeleitet. Dies bestätigte DFB-Mediendirektor Ralf Köttker dem "SID". Auch wenn sich der F.C.H. bereits am Samstagabend von den Vorfällen distanzierte und die Gewalt auf das Schärfste verurteilte, wird es dieses Mal wohl nicht nur auf eine Geldstrafe seitens des DFB-Sportgerichts hinauslaufen.
"Ich erwarte, dass die Südtribüne von Seiten des Vereins geschlossen wird"
Aufgrund gleich mehrerer Vorfälle in dieser Saison ist der F.C. Hansa beim Verband ohnehin schon angezählt und erhielt vor zwei Wochen eine achtmonatige Bewährungsstrafe, die das Schließen der Südtribüne für eine Partie umfasst. Nachdem es nun direkt im ersten Heimspiel nach Ankündigung dieser Strafe zu den erwähnten Vorfällen mit mehreren Verletzten kam, steht die Fantribüne der Hansa-Fans wohl sehr wahrscheinlich vor der Schließung. Dies fordert auch Mecklenburg-Vorpommerns Innenminister Lorenz Caffier im Gespräch mit dem "NDR": "Ich erwarte, dass die Südtribüne von Seiten des Vereins geschlossen wird". Das Maß sei voll, da eine Grenze überschritten wurde. Zudem hält es Caffier für möglich, "andere Begegnung als Geisterspiel durchführen zu lassen". Die Südtribüne war bereits zwischen November 2011 und Januar 2013 aufgrund schwerer Vorfälle geschlossen und nur unter der Bedingung eines "toleranten und respektvollen Verhaltens" wieder geöffnet worden. Letztlich wird der DFB über das Schicksal des Vereins entscheiden. Drastische Strafen sind aber in jedem Fall zu erwarten.
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