Debüts von Scherning und Dotchev misslingen – Jahn und Hansa jubeln

Mit Daniel Scherning und Pavel Dotchev feierten gleich zwei Trainer am Samstag ihr Debüt, mussten aber jeweils Niederlagen hinnehmen. Während Scherning mit Wiesbaden in Mannheim unterlag (0:1), verloren Dotchevs Ulmer beim TSV Havelse (1:2) und kassierten damit die sechste Pleite in Folge. Hansa siegte indes spät mit 2:0 gegen Schweinfurt, Regensburg durfte in Aachen jubeln (2:0) und Verl gewann deutlich mit 5:1 in Köln und springt damit vorerst auf Platz 2.

Mannheim 1:0 Wiesbaden: Boyds feines Füßchen vermiest Scherning-Debüt

Weißer Glanz überzog das Spielfeld im Carl-Benz-Stadion, an der Seitenlinie des SVWW sollte wiederum Daniel Scherning als neuer Cheftrainer glänzen. Die ersten Chancen ließen nicht lange auf sich warten – auf der einen Seite wurde Sietans Schuss geblockt (5.), auf der anderen Seite parierte Nijhuis (6.). Die erste Amtshandlung von Scherning in einem Spiel war dann die verletzungsbedingte frühe Auswechslung von Suarez aufgrund von Beschwerden am Knie (15.). Anschließend parierte Brdar sehenswert gegen Sechelmann (17.). Die Hessen beteiligten sich vermehrt am Spiel, aber eine Kopfballverlängerung von Gözüsirin in gefährlicher Position wurde nicht verwertet (22.). Und dann musste Scherning zum zweiten Mal wechseln, weil auch Kiomourtzoglou nicht weitermachen konnte (28.). Das Spielgeschehen flachte zudem noch zusehends ab, weil sich auf beiden Seiten viele Ungenauigkeiten einschlichen. Dann war der Waldhof mehrfach knapp vor dem Einschlag: Brdar rettete per Fußabwehr gegen Okpala (37.), danach blocke Fechner gegen Diakhaby und auch Boyd kam mit seinem Schuss nicht durch (38.). Letztendlich fehlte die Präzision in den Abschlüssen auf beiden Seiten.

Mit dem Seitenwechsel wurde Wiesbaden etwas druckvoller. Etwas glücklich landete der Ball in der Mitte bei Gözüsirin, der aus elf Metern zentral abschloss – Nijhuis tauchte schnell ab und verhinderte den Einschlag mit der rechten Pranke (57.). Zwischen beiden Mannschaften ergab sich anschließend ein wilder Schlagabtausch mit mehreren Halbchancen – und dann stach Boyd zu: Okpala nahm die Kugel nach einem Sechelmann-Solo auf und gab in die Mitte zum Stürmer, der das Spielgerät aus spitzem Winkel mit dem Außenrist in die Maschen schnibbelte (71.). Der Waldhof hatte nun Oberwasser, aber verpasste die Vorentscheidung. Okpala fand erneut Boyd, aber dieses Mal zielte der Stürmer daneben (78.). Dann bediente auch Shipnoski den Torschützen, dem freistehend vor dem Tor die Ballannahme misslang (81.). Die Schlussphase wurde hitzig – zum einen verpasste Lewald den Ausgleich (90.+1), dann kam es in Folge eines Foulspiels an Waldhof-Keeper Nijhuis zur Rudelbildung im Mannheimer Tor. So blieb es aber beim knappen Erfolg für den Waldhof, der den Mannheimern nach zuletzt zwei Pleiten in Folge zu Platz 9 in der Tabelle verhilft. Wiesbaden verliert beim Scherning-Debüt und muss nach zwei Niederlagen hintereinander folgerichtig auf Platz 14 nach unten schauen.

Havelse 2:1 Ulm: SSV verliert auch unter Dotchev

Im Krisenduell startete Pavel Dotchev als neuer Cheftrainer der Spatzen und bot überraschend Christian Ortag im Tor auf, dessen Ellenbogenverletzung wohl weniger schwerwiegend ausgefallen war als zunächst angenommen. Direkt zu Beginn verzeichnete Ulm die erste Großchance, aber der Pfosten verhinderte einen Einschlag von Dajakus wuchtigem Abschluss (6.). Die Spatzen drängten weiter nach vorne – bei einer Ecke von Chessa wäre beinahe Boller zur Stelle gewesen (12.). Aber auch Havelse meldete sich in der Partie an, indem Paldino den SSV-Keeper per Hacke prüfte (15.). Und die Niedersachsen machten weiter: Bei einer Ecke behinderten sich die Ulmer in der Mitte gegenseitig, sodass Aytun am langen Pfosten auf der Linie stehend nur noch einnicken musste (23.)! Mit der Führung im Rücken zeigte sich der Tabellenletzte selbstbewusst und kontrollierte das Spiel, wohingegen Ulm keine Lösungsansätze präsentieren konnte.

Ulm kam energisch, aber ideenlos aus der Kabine. So sammelten die Spatzen zwar Ballbesitz, aber das half im Abwehrverhalten nicht: Ilic wurde auf die Reise geschickt und überhaupt nicht angegriffen, sodass er vor Boller in Ruhe noch einen Haken schlagen und überlegt ins kurze Eck einschieben konnte (57.). Schnell stellte sich Resignation statt eines Aufbäumens bei den Spatzen ein, wodurch die Spielkontrolle bei Havelse blieb. Lediglich Löder zeigte ein Lebenszeichen, indem er Opitz mit einem gewaltigen Distanzschuss prüfte – aber der TSV-Keeper parierte im Nachgreifen (80.). Und dann war Ulm doch noch da: Einen Freistoß klärte Havelse in den Rückraum, wo Brandt zur Stelle war und den Ball aus etwa 25 Metern in den Winkel einschweißte (88.). Am Ende jubelte trotzdem Havelse im Kellerkracher. Für die Niedersachsen war es der erste Sieg in dieser Saison, wodurch der TSV die Rote Laterne an Schweinfurt abgibt. Ulm hingegen ging zum sechsten Mal in Folge als Verlierer vom Platz liegt als 18. weiterhin vier Zähler hinter dem rettenden Ufer.

Rostock 2:0 Schweinfurt: Hansa bleibt geduldig und erfolgreich

Stimmungsvolles Spiel an der Ostsee, denn die Gäste kamen mit dem fast schon ungewohnten Gefühl eines Siege nach Rostock. Die Schnüdel traten sogleich mutig auf und suchten den Weg nach vorne. Uphoff hielt seine Mannschaft früh im Spiel, weil er einen Flachschuss von Endres auf das lange Eck gerade noch per Hacke über das Tor lenkte (10.). Die Rostocker taten sich nicht leicht, fanden aber mit fortlaufender Spieldauer besser ins Spiel. Dietze tunnelte Torwart Stahl, aber Böhnlein rettete auf der Linie (22.). Anschließend war der FC05-Keeper auch bei einem Fallrückzieher von Pfanne zur Stelle (26.)! Die Ostseestädter waren jetzt richtig in der Partie – und Dietze startete bei einem Abschlag von Uphoff alleine an der Mittellinie durch, legte sich aber letztendlich den Ball zu weit vor und scheiterte so an Stahl (31.). Vor der Pause zielte Endres noch knapp drüber (41.), aber auch Schusters Schlenzer ging hauchzart am Kasten vorbei (43.). Aus spitzem Winkel scheiterte auch noch Voglsammer noch an Stahl (45.+1), sodass es etwas überraschend mit 0:0 in die Kabinen ging.

Im zweiten Abschnitt startete dann wieder Schweinfurt den Vorwärtsgang. Celebi wurde nicht entscheidend gestört und zog im Strafraum ab, aber Uphoff klärte mit einer Fußabwehr (53.). Das Spielgeschehen setzte sich aber dann auch so fort, dass Rostock wieder das Zepter in die Hand nahm. Fatkic schoss knapp drüber (58.), auch Naderi zielte im Fallen nicht genau genug (70.). Aber dann, fast symptomatisch, kam der Ball im gegnerischen Strafraum über Umwege zu Schuster, dessen Schuss dann auch noch von Trslic abgefälscht wurde und unhaltbar im Tor landete (78.). Rostock erhöhte in der Nachspielzeit dann noch zum 2:0, nachdem zuvor Kinsombi die Latte getroffen hatte (86). Holten vollendete einen Querpass von Mejdr (90.+4). Der anfängliche Chancenwucher der Rostocker wurde somit nicht mehr bestraft, sodass die Hansa-Kogge mit dem zweiten Sieg in Folge auf Platz 7 klettert. Schweinfurt fällt dagegen wieder zurück auf den letzten Platz.

Aachen 0:2 Regensburg: Jahnelf knackt den Tivoli

Am Tivoli trafen zwei Teams aufeinander, die sich in den letzten Wochen relativ erfolgreich aus dem Tabellenkeller herausgekämpft hatten. Den besseren Start erwischten die Hausherren, aber Gindorf scheiterte zuerst an der Latte (3.) und aus spitzem Winkel dann auch an Gebhardt (9.). Aber der Jahn war ebenfalls zur Stelle, sodass Lorch die Kugel bei einem Regensburger Eckball auf der Linie klären musste (13.). Ein gutes Auge bescherte den Gästen die Führung – auf der rechten Seite startete Hottmann bei einem Pass in den Lauf bis zur Grundlinie durch, um die Kugel an den langen Pfosten genau auf Bauer zu bringen. Olschowsky konnte nicht mehr retten (22.). Aachen verpasste die schnelle Antwort, weil Gebhardt bei einem zu kurz geratenen Rückpass rechtzeitig vor Schroers klärte (27.). Aachen hatte den Rhythmus im eigenen Spiel verloren, die Jahnelf war am Drücker. Eichinger fand Seidel im Strafraum, aber der setzte die Kugel knapp am Kasten vorbei (40.). Nach anfänglichem Chancenplus für Aachen war die Halbzeitführung von Regensburg verdient.

Die zweite Hälfte startete wieder mit der Riesenchance für Aachen – Bahn wurde von Gindorf in Szene gesetzt und schob an Gebhardt vorbei, aber Mätzler grätschte die Kugel vor der Linie noch weg (46.). Mitten in der Drangphase der Alemannia schlug Regensburg dann wieder zu, weil Oliveira auf der Außenbahn durchbrach und Hottmann in der Mitte mit einem Querpass bediente – 2:0 aus Sicht des Jahn (55.)! Eine schnelle Antwort der Aachener blieb aus, stattdessen hätte Eichinger aus elf Metern nach einem Freistoß noch für Regensburg erhöhen können (62.). Die Partie erhielt vermehrt eine kämpferische Komponente. Aachen meldete sich beinahe noch einmal an, aber ein Abschluss von Schroers aus 17 Metern flog über den Kasten (77.). Die Alemannia probierte alles, aber weder Wriedt (82./87.) noch Schroers (86.) waren zielsicher genug, um die Partie noch einmal spannend zu machen. So brachte die Jahnelf den Sieg am Tivoli letztendlich recht ungefährdet über die Zeit und überholte die Alemannia, die zuvor dreimal in Folge gewonnen hatte, auch in der Tabelle. Regensburg grüßt von Platz 12 und Aachen verweilt dahinter auf Rang 13.

Köln 1:5 Verl: Sportclub demontiert die Viktoria

Im Sportpark Höhenberg nahm das Debakel für die Viktoria schon früh seinen Lauf. Im Anschluss an eine erste Ecke des Spiels rollte der Verler Konter, der durch Gregers Ballverlust eingeleitet wurde – Besio wackelte Dietz aus und tunnelte Dudu, der Sportclub aus Verl führte (7.). Die frühe Führung sorgte für Sicherheit beim SCV, während Köln schon früh aufpassen musste. Abwehrchef Greger wurde schon in der 23. Spielminute aus Vorsicht vor der Ampelkarte ausgewechselt. Verls Pressing machte den Kölnern anschließend weiter zu schaffen. Aus dem Nichts bekam die Viktoria aber dann die Chance zum Ausgleich, denn Eze spielte im eigenen Strafraum einen Fehlpass zu Handler, aber der verzog zu überhastet ab (45.). Ein Weckruf für die zweite Hälfte? Nein, denn Verl erhöhte mit dem Pausenpfiff: Besio flankte punktgenau auf Taz, der ungewohnt per Kopf traf (45.+3).

Alle Pläne, die sich die Viktoria anschließend in der Kabine zurechtlegten, wurden nach Wiederanpfiff zunichte gemacht. Einen Eckball von Taz ließ Kijewski geschickt zu Gayret durch, der mithilfe des Innenpfostens auf 3:0 aus Verler Sicht erhöhte (49.). Anschließend hatte Besio einen weiteren Treffer auf dem Fuß, doch aus wenigen Metern brachte er den Ball nicht auf das Tor (54.). Die Viktoria zerfiel weiter – Keeper Dudu brachte seine eigene Abwehr bei einem Flachpass in Bedrängnis, sodass Kijewski dazwischen ging und noch einmal mithilfe des Innenpfostens ins Netz traf (61.)! Der eingewechselte Stark entwischte der Viktoria-Abwehr einmal mehr und verwandelte seinen ersten Ballkontakt zum 5:0 für den SCV (64.). Den Ehrentreffer der Kölner verhinderte Schulze zunächst noch gegen Zank (74.), aber in der Nachspielzeit blieb Ronstadt doch noch cool vor dem SCV-Keeper (90.+1). Nach der deutlichen Niederlage findet sich Köln jedoch auf Platz 8 wieder, während Verl vorerst auf Platz 2 und damit auf einen direkten Aufstiegsplatz klettert.

 

   

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